Grabenloses Bauen erhält Bewuchs
Betonwerk Bieren erneuert Kanal in Hannovers InnenstadtIn Hannover gibt es mehrere Staufallen. Eine davon ist die Hans-Böckler-Allee, an der derzeit die neue Continental-Zentrale entsteht. Durch das grabenlose Vortriebsverfahren kam es zu einer merklichen Entspannung während der Bauarbeiten.
Die Hans-Böckler-Allee in Hannover wird derzeit ausgebaut. Grund ist die Errichtung der Zentrale des Reifenherstellers Continental. Betonwerk Bieren wurde mit der Lieferung von Stahlbeton-Vortriebsrohren, Firma Max Kroker aus Braunschweig mit der grabenlosen Kanalerneuerung beauftragt.
Bei diesem Verfahren werden von der Startgrube aus Vortriebsrohre mit Hilfe einer Pressstation bis in eine Zielgrube vorgetrieben. Neben der Wirtschaftlichkeit beim Kanalbau an unzugänglichen Stellen oder in großen Tieflagen ist der Rohrvortrieb auch eine umweltschonende Methode. Das Aufreißen ganzer Straßenzüge kann dadurch vermieden werden – bebaute und bewachsene Oberflächen bleiben ebenfalls erhalten.
Bauunternehmung Max Kroker entschied sich aufgrund hoher Grundwasserstände bei der Konstruktion der Baugrube für eine wasserdichte Spundung in Verbindung mit einer Unterwasserbetonsohle. Der Bohrkopf der Vortriebsmaschine drang in sechs Meter Tiefe durch den Boden und realisierte eine Haltungslänge von 120 Meter Vortrieb. Bieren lieferte hierzu drei Meter lange Stahlbeton-Vortriebsrohre in DN 1000 Millimeter mit einem Außendurchmesser von DA 1490 Millimeter. Für die Baumaßnahme wurden schalungserhärtete Rohre verwendet, die neben einer hohen Maßgenauigkeit auch eine glatte Oberfläche vorweisen. Das und die werksseitig eingebauten Bentonit-Schmierstutzen erleichterten den Vortrieb sehr.
Neben weiteren 170 Meter Stahlbetonrohren in der Abmessung bis DN 1200 Millimeter wurden ergänzend fünf Schachtbauwerke in Tafelbauweise mit Bauhöhen bis 4,80 Meter und einem Einzelgewicht von bis zu 35 Tonnen für den Kanalbau geliefert.
Hier empfahl der Hersteller aus Bad Oeynhausen eine optimale Alternative zu dem in Ortbeton ausgeschriebenem Schachtbauwerk: „Die Größe des Bauwerks erschien uns unnötig. Darüber hinaus waren wir der Auffassung, dass man mit der Alternative ein Risiko hinsichtlich Wasserdichtheit reduzieren kann, da unsere speziell entwickelten Schalungs- und Betonierverfahren eine vollkommende Dichtigkeit garantieren,“ erklärte Thomas Berner, technischer Leiter im Betonwerk Bieren.
So regten die Experten vom Betonwerk Bieren ein alternatives Schachtbauwerk an, was den Kunden in drei Punkten überzeugte: Beseitigung der Risikofaktoren, ein deutlich verringertes Bauteilgewicht und daraus resultierend, erkennbar wirtschaftliche Vorteile. Selbstverständlich wurden alle Vorgaben der Stadtentwässerung Hannover berücksichtigt.