Top Schalzeiten beim Neubau der Continental-Unternehmenszentrale
Zügiger Baufortschritt dank schneller Deckenschalung
Um die Rohbauarbeiten an der neuen Continental-Unternehmenszentrale in Hannover möglichst schnell abzuschließen, nutzt das bauausführende Züblin-Team die enge planerische und logistische Zusammenarbeit mit den Schalexperten von Hünnebeck. Wichtigste Stellschraube: eine schnelle Deckenschalung. Ein perfekt abgestimmtes Zusammenspiel von Stahlrahmen-Deckenschaltisch Topmax und trägerloser Modulschalung Topec bringt die gewünscht kurzen Schalzeiten.
Auf Hannovers größter Baustelle geht es zügig voran: Insgesamt 46.000 m2 Bruttogrundfläche (BGF) umfasst die neue Unternehmenszentrale der Continental AG, die auf beiden Seiten der mehrspurigen Hans-Böckler-Allee entsteht, einer Hauptzufahrtsstraße in die City. Die neue Continental-Unternehmenszentrale besteht aus insgesamt acht drei- und viergeschossigen Gebäudeteilen, die sich campusartig auf den beiden Bauflächen ausbreiten und über einen „Loop“ verbunden sind, der sich als Rundweg in Form einer Acht durch alle Bauwerke im zweiten Obergeschoss windet. Der Entwurf stammt vom international renommierten Architekturbüro Gunter Henn. Gestalterisches Highlight des neuen Firmensitzes wird eine 71 m lange freitragende Brücke werden, die die Hauptverkehrsstraße und eine Straßenbahnlinie quert und die Verbindung zwischen den Gebäudekomplexen auf beiden Straßenseiten schafft.
Die Montage dieser vormontierten stählernen Brückenkonstruktion ist ein terminlicher Fixpunkt im Bauzeitenplan. So gibt die Sperrung von Straße und Straßenbahn im Herbst 2019 den ehrgeizigen Zeitplan für die Rohbauerstellung der Stahlbeton-Skelettbauten vor. „Erst Ende Februar, Anfang März haben wir mit den Arbeiten an den Sohlen begonnen; Ende Oktober sollen die Rohbauten zum größten Teil bereits stehen und die ersten Krane wieder abgebaut werden“, beschreibt Projektleiter Tim Rengers von der bauausführenden Ed. Züblin AG die enorme zeitliche Anforderung, die sein Baustellenteam zu erfüllen hat.
Teamwork
„Auch für uns ist der enge Terminplan sowohl aus planerischer wie aus logistischer Sicht die größte Herausforderung bei diesem Großprojekt“, erklärt der baubetreuende Hünnebeck Projektleiter vom nahegelegenen Standort Laatzen. Er stimmt sich eng mit Züblin-Projektleiter Tim Rengers ab, besucht die Ortbeton-Baustelle regelmäßig und koordiniert das Zusammenspiel der Arbeiten im eigenen Haus. Denn an diesem Bauvorhaben arbeiten Schalexperten an drei Hünnebeck Standorten parallel. „So schaffen wir es, die Zeitschiene für unsere technische und logistische Planung möglichst kurz zu halten. Die Auftragsvergabe erfolgte Ende Februar, bis Ende Juni haben wir bereits rund 100 Pläne erstellt und das benötigte Material inklusive Sonderschalungen termingerecht auf die Baustelle gebracht“, berichtet er nicht ohne Stolz. Tim Rengers bestätigt die partnerschaftliche Zusammenarbeit: „Sämtliche Problemstellungen werden sehr zügig bearbeitet und umgesetzt. Wir sprechen stets auf Augenhöhe miteinander.“
Zurzeit ist das Maximum an Schalsystemen vor Ort: Das sind neben Stützböcken, Stützen- und Sonderschalungen für runde Fassadenflächen ca. 4.300 m2 Manto Großrahmenschalung für die Wandflächen, 4.500 m2 der handbedienbaren Deckenmodulschalung Topec sowie 6.000 m2 des Stahlrahmen-Deckenschaltisches Topmax. Bereits bei vorangegangen Großprojekten (z.B. Daimler Office in Vaihingen) hat Züblin sehr erfolgreich mit dem innovativen Topmax System gearbeitet, das konstruktiv durchgängig auf Sicherheit und Effizienz ausgelegt ist und deshalb gerade bei großen Deckenflächen mit Wiederholcharakter als Garant für schnelle Schalzeiten steht. „Mit den 13 m2 großen Topmax Tischen kann man sehr schnell sehr viel Fläche herstellen“, bestätigt Projektleiter Rengers und ergänzt: „Eine zusätzliche Zeiteinsparung bringt die einfache Montage der Absturzsicherung direkt am Deckentisch.“ So wundert es nicht, dass die Hünnebeck Schalungsplaner ihr Schalkonzept bereits in der Angebotsphase auf einen intensiven Topmax Einsatz abgestimmt haben.
Optimierte Vorhaltung
Allerdings handelt es sich beim Neubau der Continental-Unternehmenszentrale aus schalungstechnischer Sicht eigentlich um zwei Großbaustellen. Die unterschiedlichen Geometrien der Gebäudekomplexe nördlich und südlich der Allee bedingen jeweils andere Schalkonzepte. Weil im Bauteil Nord die Grundrisse in den Untergeschossen keinen Einsatz der Topmax Tische ermöglichten, wird hier mit der kranunabhängigen Topec Modulschalung gearbeitet, die für ihr schnelles Handling bekannt ist. Eingesetzt wird vor allem die Topec Großtafel (1,80 m x 1,80 m) mit 3,24 m2 Schalfläche. Dank leichter Alu-Rahmenkonstruktion reichen maximal zwei Personen aus, um die trägerlose Schalung vom sicheren Boden aus in nur drei Arbeitsschritten auf- und abzubauen: Tafel einhängen, hochschwenken und abstützen; die Demontage erfolgt dann in umgekehrter Reihenfolge. Zur Optimierung der Schalungsvorhaltung wird das Topec System durchgängig bis ins letzte Obergeschoss zur Schalung der inneren Deckenbereiche eingesetzt. Die Randbereiche werden mit Topmax Tischen geschalt.
Anders im südlichen Gebäudekomplex: Hier wird überwiegend mit dem Topmax System geschalt, das bereits in den Untergeschossen, z.B. beim Bau der Tiefgarage, eingesetzt werden konnte. Topec wird vor allem zum Schalen von Passbereichen genutzt. Die Kombination der Topmax Tische mit der Modulschalung funktioniert problemlos. Dafür sorgt ein spezielles Systembauteil (Topec Topmax Kopf), mit dem sich die Deckentische an die Topec Modulschalung anschließen lassen.
Kurze Umsetzzeiten
Das ist nur eine Variante der multifunktionalen Anschlussmöglichkeiten am wartungsfreien, nur 12 cm hohen Stahlrahmen der Topmax Tische. Sie ermöglichen z.B. auch die einfache Verbindung zweier Deckentische per Zentrierspanner oder die Kombination mit der Hünnebeck eigenen Absturzsicherung Protecto. Fazit: Auch auf der Baustelle von Continental fällt das Topmax System durch seinen durchgängig zeit- und kostensparenden Praxiseinsatz auf. Dazu gehören auch die kurzen Umsetzzeiten dank systemeigener Topmax Umsetzgabel, mit der sich 26 m2 Tischfläche in einem Kranhub bewegen lassen.
In Hannover brachte die niedrige Bauhöhe der Topmax Tische noch einen zusätzlichen technischen Vorteil: Ab dem ersten Obergeschoss verspringt in den Randbereichen die Unterkante der Decke um 20 cm und die Oberkante um 10 cm. Beim Einsatz herkömmlicher Deckenschaltische aus Holz hätte man diesen Versprung nur mit einer Aufdopplung der Schalung realisieren können, was einen enormen Zeitaufwand bedeutet hätte. Dank Topmax stellen die Rohbauer die Schalungen einfach überlappend übereinander und schalen den Versprung (ca. 4.500 lfm) ohne weiteren Aufwand.
Ein weiteres schalungstechnisch anspruchsvolles Bauteil ist derzeit noch in der Planung: eine rund 12 m hohe auskragende Decke, die mit Topmax Tischen und einer Unterstützung aus dem Aluminium-Baukastensystem Gass realisiert werden wird. Läuft wie bislang alles nach Plan, wird der größte Teil der Rohbauarbeiten Ende Oktober beendet sein. Projektleiter Rengers ist sicher: „Das schaffen wir.“
Hünnebeck Deutschland GmbH