Herzstück in bester Qualität
Rund 65 t schwer war der aus drei Einzelteilen bestehende Fertigteilschacht, den die J. Schnurrer GmbH & Co. KG zum neuen Pumpwerk bei Pfaffenreuth geliefert hat.
Das im Betonwerk Schnurrer in Weiden in Kompaktbauweise hergestellte Bauteil entspricht den erhöhten Anforderungen der Qualitätsrichtlinie der Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e.V. (FBS). Vor Ort wurde das Herzstück der neuen Anlage von Mitarbeitern der Streber Bau GmbH fachgerecht eingebaut und abschließend mit der modernen Pumpentechnik ausgestattet. Damit fand ein umfangreiches Bauprojekt seinen Abschluss, in deren Rahmen Pfaffenreuth und Eichelberg als letzte Ortsteile der Verbandgemeinde Pressath im Oberpfälzer Landkreis Neustadt an die zentrale Abwasserbehandlungsanlage der Stadt angeschlossen wurden.
Neue Funktion für alte Leitungen
„In 2011 sind in Pfaffenreuth und Eichelberg zuerst die Ortskanäle verlegt worden“, erläutert der zuständige Planer Dipl.-Ing. Peter Bork, Ingenieurbüro Dipl.-Ing. Peter Bork. Im nächsten Bauabschnitt wurden dann eine Freispiegelleitung von Eichelberg zum Pumpwerk bei Pfaffenreuth und eine Druckleitung vom Pumpwerk bis Altendorf errichtet. „Die Planungen der Tiefbaumaßnahmen basierten auf einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung, mit der bereits 2005 begonnen wurde“, so Bork weiter. Die damals in Pfaffenreuth und Eichelberg schon existierenden Rohrleitungsnetze seien allerdings weder für eine Mischwasser- noch eine Schmutzwasserableitung geeignet gewesen. „Die alten Haltungen sind nicht zurückgebaut worden, sondern werden in Zukunft für die Ableitung des Regenwassers zum Vorfluter genutzt“, ergänzt Dipl.-Ing Robert Ernstberger, Ingenieurbüro Dipl.-Ing. Peter Bork. „Das Schmutzwasser wird nun allerdings über eine neue Abwasserleitung DN 200 zum Pumpwerk geleitet und von hier aus über eine pneumatische Pumpanlage und eine HDPE-Druckleitung dem Kanalnetz in Altendorf zugeführt.“
Werkseitig ausgekleidet
Der Kompaktschacht, in dem die Abwasser-Förderanlage des Pumpwerks sitzt, wurde bei Schnurrer in Weiden als Fertigteil in Kompaktausführung entsprechend der FBS Qualitätsrichtline Teil 2-2 – sie gilt für Schachtbauwerke aus Stahlbetonfertigteilen in FBS-Qualität für erdverlegte Abwasserleitungen und -kanäle – hergestellt. „Das monolithische Bodenteil der geteilten Kammern ist werkseitig mit einer Auskleidung aus Steinzeug-Platten ausgestattet worden“, erläutert Peter Tippmann von Verkauf und Technik der Schnurrer GmbH & Co. KG. „Das ermöglicht später eine optimale Unterhaltsreinigung.“ Vorteile beim Versetzen
Die zweite Schachtkammer mit Betongerinne dient als Sammelraum für die abwasserzuführenden Freispiegelleitungen. „Die vorgeformte Nut- und Federfugenkonstruktion in Verbindung mit einem speziellen Betonkleber war beim Versetzen wieder von großem Vorteil“, bestätigt Dipl Ing. Thomas Streber, Streber Bau GmbH. Präzise und maßgenau fügen sich Bodenteil, Zwischenrahmen und Deckenplatte aufeinander. Nach knapp zwei Stunden war der Kompaktschacht kraftschlüssig und wasserdicht wie in „einem Guss“ verbaut. Eine Deckenplatte, ausgestattet mit zwei isolierten Einstiegsdomen und einer aufgesetzten Schalldämpferwanne bilden den Abschluss.
Nach Absprache geliefert
Die Fertigteile wurden nach terminlicher Absprache mit der Bauleitung zur Einbaustelle geliefert. „Aufgrund der Abmessungen der Einzelelemente erfolgte der Transport im Konvoi mit Polizeibegleitung“, erinnert sich Dipl Ing. Thomas Streber und Polier Anton Schuller von der bauausführenden Streber Bau GmbH. Beim Einbau waren neben den verantwortlichen Planern und den Baupartnern von Streber Bau und Schnurrer Bürgermeister Konrad Merkl und Bautechniker Rainer Sternkopf von der Verwaltungsgemeinschaft Pressath sowie Dieter Bauer vom Wasserwirtschaftsamt Weiden und die Klärwärter der Stadt Pressath, Werner Deglmann und Manfred Ficker dabei.
Alle Beteiligten zogen ein positives Fazit zum Abschluss der Bauarbeiten – sowohl in Bezug auf den reibungslosen Ablauf als auch hinsichtlich der Ausführungsqualität der gelieferten Betonfertigteile. Nach dem Bau der einzelnen Hausanschlussleitungen an die Ortsnetze konnte die Kanalisation dann in Betrieb genommen werden. Damit sind 48 Einwohner aus Eichelberg und 34 Einwohner aus Pfaffenreuth abwassertechnisch nach den aktuellen und anerkannten Regeln der Technik am Netz.