Historische Bausubstanz vor Wasser schützen
Im Zuge der Rekonstruktion und Sanierung der denkmalgeschützten Flora in Köln kamen zum Schutz des historischen Bauwerks vor anfallendem Niederschlagswasser hochwertige Dränage- und Entwässerungssysteme zum Einsatz. Die Rinnen aus Edelstahl wurden sowohl vor dem Eingang als auch auf dem Sockel und auf einer Dachterrasse verbaut.
Geschichte und Gegenwart, Tradition und Moderne vereint das Hauptgebäude der Flora in Köln als Zentrum des Botanischen Gartens. Nach der Generalinstandsetzung und Wiederherstellung des 1864 erstmals eröffneten Gebäudes verfügt die KölnKongress GmbH seit Juni 2014 wieder über ein prachtvolles Palais, das für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden kann. Die K+H Architekten und Generalplaner GmbH aus Stuttgart erhielt im öffentlichen Vergabeverfahren der Stadt Köln den Auftrag für die Planung zur Rekonstruktion und Sanierung des denkmalgeschützten Bauwerks. Indem die Architekten mit der Rekonstruktion die ursprüngliche Form der Flora wiederherstellten und durch einen modernen Anbau ergänzten, spiegeln sie deren spannende Historie wider. Um anfallendes Niederschlagswasser sicher abzuleiten und damit das Gebäude langfristig zu schützen, haben die Mitarbeiter der Benning GmbH & Co. KG aus Münster Dränage- und Entwässerungssysteme der Firma Richard Brink verbaut. Die Rinnen aus hochwertigem Edelstahl kamen sowohl vor dem Eingang als auch auf dem Sockel und auf einer Dachterrasse zum Einsatz. Damit sich die Entwässerungslösungen optimal in das Erscheinungsbild einfügen, hat der Metallwarenhersteller zahlreiche Sonderanfertigungen konzipiert und geliefert.
Als prunkvoller Glaspalast mit einem Palmenhaus war die Flora in den 1860er Jahren in Köln errichtet worden. Die Gestaltung des Ursprungs-Gebäudes lehnte sich an die Architektur des Crystal Palace in London sowie des Jardin d’Hiver in Paris an. Sie enthielt arabische und maurische Stilelemente, Merkmale der Renaissance und romanische Rundbögen. Im zweiten Weltkrieg wurden die Flora und die gesamte umgebende Gartenanlage von 11,5 ha fast vollständig zerstört.
Beide wurden im Laufe der folgenden Jahrzehnte mehrmals restauriert und saniert. Aufgrund erheblicher Baumängel fanden jedoch ab Mai 2009 keine Veranstaltungen mehr in den Räumlichkeiten statt. Um das denkmalgeschützte Gebäude zu erhalten, schrieb die Stadt Köln als Bauherr 2011 eine Generalsanierung aus. Im gleichen Jahr begannen die Umbauarbeiten für ein Gesamtbudget von etwa 39 Millionen Euro.
Altbau rekonstruieren
Ziele der Sanierung waren der Wiederaufbau des gekreuzten Tonnendachs und die Ergänzung der historischen Baukörperkontur. Nach der Instandsetzung sollte die Flora mit ihrem eleganten Ballsaal als prachtvolles Veranstaltungshaus der KölnKongress GmbH dienen. Darüber hinaus wurden unter anderem An- und Ergänzungsbauten neu errichtet, das Raumangebot umstrukturiert und das bis dahin noch nicht existente Sockelgeschoss dazugewonnen. Obwohl die Planer das Gebäude komplett entkernen ließen und nur drei Frontseiten bestehen blieben, konnten sie seine ursprüngliche Form aufnehmen, indem sie den Altbau rekonstruierten. Dies gelang mittels moderner Materialien, die dem ursprünglichen Charakter entsprechen und gleichzeitig die aktuellen Bauwerksanforderungen erfüllen.
Entwässerung auf mehreren Ebenen
Auch die Dränage- und Entwässerungssysteme in den Außenbereichen passen sich der neuen Konstruktion an. Im Eingangsbereich an der Achse Flora und Botanischer Garten haben die Mitarbeiter der Firma Benning Schlitzrinnen der Richard Brink GmbH & Co. KG verbaut. Die aus 1,5 mm Edelstahl gefertigte Dränage-Schlitzrinne Lamina sorgt für eine zuverlässige Linienentwässerung vor den Treppenaufgängen zum Sockel.
Ihre Höhe von 110 mm sowie die Halshöhe von 50 mm hat der Hersteller individuell angefertigt. Damit fügen sich die Rinnen mit einer Schlitzbreite von 10 mm ideal in den Platz am Haupteingang ein. Auf dem zum französischen Barockgarten ausgerichteten Podest verbauten die Sanierungsexperten die Entwässerungs- und Dränagerinnen des Typs Stabile. An der Fassade und vor den zahlreichen Eingängen führen diese Rinnen niedergehendes Regenwasser sicher ab. Anfallendes Niederschlagswasser der Dachflächen wird über Fallrohre und Gullyeinläufe in Entwässerungsrinnen mit einer Einlaufbreite von 150 mm geleitet. Diese Entwässerungsrinnen münden in einem Dränagestrang, der die gesamte Hoffläche des Gebäudesockels umschließt. Neben dem Wasser der Dachflächen nehmen diese Dränagerinnen auch das Regenwasser der Hoffläche auf. Um den Gebäudesockel und das in ihm verborgene neue Geschoss vor eindringender Nässe zu schützen, ist der gesamte Hofbereich mit Sperrschichten versehen. Somit wird auch das in die Pflasterfläche eindringende Wasser über die darunter liegende Kiesschüttung direkt in die Dränagerinnen geleitet. Als Abdeckung für sämtliche Dränage- und Entwässerungsrinnen wurden sonderangefertigte 7x7 mm Längsstabroste aus Edelstahl verwendet. Die geradlinig gestalteten Design-Roste setzen moderne, architektonische Akzente. Durch ihre zeitlose Optik passen sie sich gleichzeitig der Natursteinfassade mit historischem Hintergrund an. Auch im Terrassenbereich des Tagesrestaurants an der Westseite des Gebäudes kamen Dränagerinnen der Firma Richard Brink zum Einsatz. Sie sind ebenso Teil des barrierefreien Systems, das auch Besuchern mit eingeschränkter Mobilität einen ungehinderten Zugang zur Flora ermöglicht.
Die Dachterrasse auf der Nordseite wird mittels Dränagerinnen der Firma Richard Brink entwässert. Vor den Terrassentüren zum Kuppelsaal haben die Verarbeiter Rinnen des Typs Stabile mit einer Einlaufbreite von 150 mm eingebaut. Auch hier gliedern sich die Sonderanfertigungen in die Gesamtgestaltung ein. Die Rinnen harmonieren mit den grauen Laibungen und den Rosettenfenstern. Diese greifen durch eine Bedruckung der Scheiben die Ornamente der ehemaligen Fenster auf. ⇥■
Richard Brink GmbH & Co. KG