Hohes Effizienz-Potential durch besseren Workflow mit Topcon GTL-1000
Robotik-Totalstation mit integrierter Scanfunktion von Topcon
Interview mit Wolfgang Bücken, Business Development & Key Account Manager DACH bei Topcon Positioning Deutschland, über die möglichen Effizienzgewinne durch die neue Robotik-Totalstation mit integrierter Scanfunktion GTL-1000
THIS: Topcon zeigte als Top-Produkt auf der Intergeo die GTL-1000, eine Robotik-Totalstation mit integrierter Scanfunktion. Was ist das Besondere an diesem Produkt?
Wolfgang Bücken: Man hat mit der GTL-1000 die Möglichkeit, drei Aufgabenfelder auf einer Baustelle mit einem Gerät zu erledigen – in einem Arbeitsgang, und mit nur einer Person. Als Totalstation übernimmt die GTL-1000 ganz klassische vermessungstechnische Aufgaben wie abstecken, und vermessen und aufnehmen. Über den integrierten Scanner kann sie direkt vom gleichen Standpunkt aus eine Ist-Situation des aktuellen Baufortschritts aufzunehmen. Das ist in dieser Kombination einmalig, zumal sich die GTL-1000 als Einmannstation bedienen lässt und damit natürlich auch beim Personal Kosten einspart.
THIS: Wo liegt das größte Effizienzpotential?
Wolfgang Bücken: Zuerst beim Aufnehmen der Daten, also beim Außendienst. Das System ist eingebettet in einen Komplett-Work-Flow, der sich der Verifizierung von Baustellen widmet. Dabei geht es darum, die Planung der Baustelle gegen die tatsächliche Situation auf der Baustelle zu vergleichen – die As-Build-Situation weicht ja häufig vom geplanten Soll-Zustand ab. Dass Fehler oder Unzulänglichkeiten beim Bau erst viel zu spät auffallen, ist oft ein Grund, der die Kosten in die Höhe treibt.
In den herkömmlichen Verfahren ist es so, dass der Vermesser oder der Bauleiter auf der Baustelle seine Absteckungen macht, seine Aufnahmen macht, anschließend geht, und dann wird weitergebaut. Zu einem späteren, oftmals viel späteren Zeitpunkt kommt dann eine andere Abteilung oder auch eine andere Firma und nimmt die Ist-Situation auf. Sollten in der Zwischenzeit Baumängel aufgetreten sein, sind sie nur noch sehr kostenintensiv zu beheben.
THIS: Gibt es schon Erfahrungswerte für die erzielbare Zeitersparnis?
Wolfgang Bücken: Ja, es gibt Erfahrungswerte aus einem Langzeittest in England. Das Gerät ist dort bei dem Unternehmen Balfour Beatty zwölf Monate lang im Gesamt-Work-Flow getestet worden. Von denen haben wir das Feedback bekommen, dass man – gerade bei der Bearbeitung im Innendienst – durch neue Technologien 50 bis 75 Prozent Zeitersparnis beim Auswerten der Scandaten und beim Vergleich der Planungssituation mit der tatsächlichen Ist-Situation auf der Baustelle hat.
THIS: Über 50 Prozent interne Zeitersparnis nur dadurch, dass man nur mit einem Gerät auf der Baustelle unterwegs ist?
Wolfgang Bücken: Ja, da Vermessen, Aufnehmen und Scannen auf einen Rutsch erfolgen. Ich muss diese Daten – anders, als wenn ich sie getrennt mit zwei Geräten von unterschiedlichen Standpunkten aus erfasse – nicht erst in Deckung bringen. Das hat mit dem dazugehörigen Workflow zu tun, nicht nur mit diesem einen Gerät. Das Gerät auf der Baustelle ist ein Teil des gesamten Workflows und durch den gesamten Workflow, durch das Ineinandergreifen der Arbeitsschritte habe ich am Ende diese Zeitersparnis. Im Optimum – wenn alle Parameter stimmen – kann ich unmittelbar nach der Aufnahme auf der Baustelle eine entsprechende Verifizierung meiner Baumaßnahme durchführen.
THIS: Dann erleichtert der Einsatz der GTL-1000 auch das Arbeiten mit der Methode BIM?
Wolfgang Bücken: Ja, weil man letztlich einen digitalen Arbeitsablauf hat – ohne Schnittstellenverluste. Da man die Daten über BIM-Technologie oder über Cloud-Technologie in BIM-Programme implementieren und weiterverarbeiten kann, hat man hier von der Aufnahme auf der Baustelle bis zur Benachrichtigung möglicher Sub-Unternehmen zur Fehlerbehebung einen durchgängigen komplett digitalen Datenfluss.
• Anwendungsbericht zur Robotik-Totalstation mit integrierter Scanfunktion Topcon GTL-1000