IST Austria wird weiter ausgebaut
Gegründet von der österreichischen Bundesregierung und dem Bundesland Niederösterreich, wurde das Institut of Science and Technology Austria (IST Austria) als internationales Institut für Grundlagenforschung im Jahr 2009 offiziell eröffnet. Im Oktober 2010 ging das erste Laborgebäude für die experimentellen Wissenschaften in Betrieb, das zweite auf dem ca. 18 ha großen Gelände steht nun kurz vor seiner Fertigstellung. Errichtet wurde es von der Strabag AG aus St. Pölten, Niederösterreich.
Fünf Meva Systeme im Einsatz
Für das neue sechsstöckige Laborgebäude mit den Abmessungen 70 x 22 m waren Wände verschiedener Stärken, Höhen und Neigungen zu betonieren sowie die Decken und Stützen. Als Komplettanbieter mit den jeweils passenden Schalungen für die diversen Bauteile erhielt Meva Österreich bei der Schalung und Rüstung den Zuschlag. Die 20 bis 25 cm starken Wänden – im UG 4,38 m hoch, in den aufgehenden Geschossen 3,93 m hoch – wurden mit der Wandschalung Mammut 350 betoniert. Mit ihrer hohen Frischbetondruckaufnahme von 100 kN/m² erlaubt die Mammut 350 auf den ersten 4 Metern ein beliebig schnelles Betonieren.
Abgeschrägte und geneigte Wände
Eine besondere optische Dynamik erhält das Laborgebäude durch seine abgeschrägten Stirnseiten, durch seine sechs Ecken und durch die im zweiten und dritten OG um 15 Grad geneigten Längswände. Für die Neigung wurde die Wandschalung schräg gestellt. Aber auch das sichere Ableiten der auftretenden Kräfte war zu gewährleisten. Hierfür standen das Traggerüst vom Boden aus oder das Klettergerüst zur Auswahl. Die Wahl fiel auf das Meva Klettergerüst KLK 230, weil es hier gleich mehrere Vorteile bot: Mit dem Einhängeschuh ist es möglich, die KLK-Konsolen im schrägen Winkel zur Außenwand zu montieren und somit das Klettergerüst und die Wandschalung auf dem Klettergerüst im schrägen Winkel anzubringen. Über das sicher an den Einhängeschuhen befestigte Klettergerüst werden alle Lasten problemlos abgetragen. Die Sicherheitsbolzen verhindern, dass das Klettergerüst – zumal wenn schräg angebracht – abhebt. Die Bühnenbreite der KLK von 2,30 m bietet dem Arbeitspersonal eine stabile und sichere Arbeitsfläche.
Als Arbeitsgerüst kam auch die Klapparbeitsbühne KAB 190 zum Einsatz. Sie bietet gleichermaßen Arbeitssicherheit und Zeitgewinn. Faltbar und deshalb platzsparend bei Transport und Lagerung, ist sie auf der Baustelle sofort einsetzbar: Geländer hochklappen, an den Kran anhängen, hochziehen und an der Wand einhängen. Dabei rastet automatisch die Schwerkraftsicherung an der Abstützung ein. Die Bühnenbreite von 190 cm bietet ebenfalls ausreichend Arbeitsplatz.
Stützen im Tagestakt geschalt und betoniert
Für die Betonage der Stützen genügten zwei Einheiten der Stützenschalung CaroFalt mit ihrer hohen Frischbetondruckaufnahme von vollflächig 100 kN/m². Die CaroFalt besteht aus vier baugleichen Elementen, die wie Windmühlenflügel gelenkig miteinander verbunden und im 5-cm-Raster auf unterschiedliche Stützenbreiten einstellbar sind. Aufgestockt wird bei Bedarf mit Unterstockelementen. Mit Betonierbühne, integrierten Leitern und Rückenschutz erfüllt die CaroFalt alle Sicherheitsanforderungen. Die angebauten Rollen ermöglichen ein einfaches, schnelles und kostensparendes Umsetzen. „Dieses System hat mich überzeugt“, so Bauleiter Martin Serlath, „damit konnten die Stützen problemlos im Tagestakt geschalt und betoniert werden“.
Deckenschalung: Frühausschalen spart Material
Bei den Decken mit Stärken von 30 bis 35 cm war die System-Deckenschalung MevaDec erste Wahl. Zum Zuge kam hier die Fallkopf-Träger-Element-Methode. Dabei werden nur drei Komponenten benötigt: Stützen mit Fallkopf, Hauptträger und Deckenelemente. Das ermöglicht schnelles Einschalen. Die Fallköpfe erlauben das Frühausschalen, sobald die betonierte Decke eine Festigkeit von 8 N/mm² erreicht hat. Die Deckenschalung, also die Hauptträger mit den Deckenelementen, wird per Hammerschlag auf die Fallköpfe um 19 cm abgesenkt. Die Elemente und Träger werden entfernt und können für die nächste Betonage verwendet werden. Die Stützen bleiben zur Nachunterstützung stehen, bis die Decke ihre endgültige Festigkeit erreicht hat. Das Frühausschalen spart bis zu 40 % Material ein, reduziert die Materialvorhaltung und vereinfacht die Logistik wesentlich.
Zusätzlich zur Bewehrung mussten vor der Betonage der Decke die Heizungs- und Kühlrohre eingebaut werden. Außerdem wurde ein ökologischer Beton eingesetzt, der aufgrund des zugegebenen Bindemittels eine niedrige Hydratationswärme entwickelte und langsamer abband. Der zeitliche Mehraufwand für die Zusatzarbeiten und das langsamere Abbinden wurde mit sehr großen Takten wettgemacht, sodass die geforderte Bauzeit eingehalten wurde.
Gute Betonoberflächen mit der alkus-Vollkunststoff-Platte
Alle hier eingesetzten Schalsysteme sind mit der alkus-Vollkunststoff-Platte ausgestattet. Sie bietet die Vorteile der Holzplatte wie die Nagelbarkeit, vermeidet aber deren Nachteile wie Quellen, Schwinden, Wasseraufnahme und Abfärbung. Die Platte hält so lange wie der Schalungsrahmen. Plattenwechsel sind nicht mehr notwendig. Die alkus ist stoffgleich reparierbar, kann direkt auf der Baustelle gereinigt werden und liefert dauerhaft eine konstante Betonoberfläche in Sichtbetonstandard.
Aus Erfahrung klug: MietePlus
Auf Grund der guten Erfahrung beim vorherigen Projekt mit Meva Schalung entschloss sich Oberbauleiter Franz Lederhofer auch bei diesem Projekt für den Abschluss der MietePlus, der von Meva angebotenen Reinigungs- und Reparaturpauschale für Mietschalung und Mietgeräte. Sie übernimmt die Kosten für die Reinigung und Reparatur der zurückgegebenen Mietschalung. „Dadurch haben wir auch bei diesem Projekt Aufwand, Zeit und Geld gespart. Nachforderungen gehören mit MietePlus bei uns der Vergangenheit an“, so sein Resümée.