Indien – Mammutprojekte im Straßenbau
Jährlich verliert der Subkontinent angesichts der maroden Infrastruktur zwei Prozentpunkte beim Wachstum. Milliardeninvestitionen in den Straßenbau sollen das nun ändern. In den Jahren 2012 bis 2017 will Indien 1.000 Milliarden Dollar für den Ausbau der Infrastruktur ausgeben.
Diese Investitionen sind dringend notwendig, denn ein Drittel der Ernte verdirbt bereits auf dem Weg vom Feld zum Geschäft. 90 Prozent des Straßennetzes sind nicht für schwere Lkw geeignet. Ein Lastwagen benötigt für 1.500 km Weg fünf Tage. Um dieses gewaltige Defizit aufzuholen, hat Indien das weltweit größte Programm öffentlich-privater-Partnerschaften im Straßenbau aufgelegt. Mit dem Ziel, allein 7.000 km neue Fernstraßen pro Jahr zu bauen.
Wirtschaftswachstum fördern
Solch ein Projekt läuft aktuell auch auf dem National Highway 1. Der NH-1 ist einer der ältesten und längsten Highways in Indien, er verläuft von New Delhi in nord-westlicher Richtung vorbei an Amritsarbis ins benachbarte Pakistan. Zwischen Panipat (Haryana) und Jalandhar (Punjab) baut Soma Enterprise Ltd. im Auftrag der „National Highways Authority of India“ den bislang vierspurigen Highway auf einer Länge von 291 km auf sechs Spuren aus. Während eine Wirtgen Kaltfräse vom Typ W 2000 schadhaften Asphalt-Belag ausbaut, wird andernorts gleich mit fünf Vögele Super 2100-2 der Spurausbau vorangetrieben. „Außerdem sind noch drei Super 1800-2 permanent im Einsatz, ein Fertiger hat sogar schon 12.000 Betriebsstunden auf der Uhr und läuft tadellos“, freut sich der zuständige Service-Manager von Wirtgen India, E. Subash. Gemeinsam mit fünf weiteren Service-Technikern von Wirtgen India kümmert er sich bis zum Projektende um den Kunden. Gleich zwei Servicefahrzeuge von Wirtgen India stehen zur schnellen Ersatzteilversorgung und für den Servicefall exklusiv zur Verfügung.
Die beiden Bauunternehmen Soma und Isolux Corsán kooperieren bei diesem Großauftrag. Neben dem Fahrbahnausbau auf drei Fahrspuren und dem Bau von angrenzenden Wirtschaftswegen besteht der Projektumfang auch aus der Bereitstellung von Crossover-Anlagen mit Austritts-und Eintrittspunkten an großen Kreuzungen, Überführungen, Unterführungen, dem Bau von Mautstationen sowie kleinen und großen Brückenbaumaßnahmen. „Das Panipat-Jalandhar Highway-Projekt läuft für uns extrem gut und gewinnbringend. Wir arbeiten derzeit in drei weiteren Großprojekten mit Isolux zusammen und hoffen auch in Zukunft auf weitere Kooperationen“, sagt P.R. Rao, Vice President Highways von Soma Enterprise Ltd., über die Erfahrung in der Partnerschaft mit Isolux Corsán.
Boomender Betoneinsatz beim Ausbau des indischen Straßennetzes
Auf dem Hyderabad-Vijayawada Highway, einem Teilstück des NH-9, setzt die GMR Infrastructure Limited auf Betoneinbau-Technologie von Wirtgen. Im Einsatz dort ein SP 15, der in Offset- Fertigung rechtsseitig Betonschutzwände setzt. Auch in Greater Noida, ganz in der Nähe der neuen Formel-1-Rennstrecke, setzt man auf Beton. Dort baut Oriental Structural Engineers einen Expressway mit einem Gleitschalungsfertiger SP 1600. Für die spätere Entwässerung baut ein SP 150 ein Kanalprofil ein.
Insgesamt umfasst das indische Straßennetz 3,3 Millionen Kilometer, wovon bislang nur etwa die Hälfte asphaltiert ist. Das Fernstraßennetz mit 70.000 Kilometern Länge ist zu einem Drittel lediglich einspurig. Es bleibt also viel zu tun. Die indische Regierung hat mit den enormen Ausschreibungen die Weichen für weiteres Wirtschaftswachstum gesetzt. Mit den richtigen Technologien der Wirtgen Group sowie dem Expertenwissen und der Anwendungserfahrung der professionellen Wirtgen India Vertriebs- und Servicemannschaft sind den Straßenbauprojekten keine Grenzen gesetzt.