Demag AC 500-8 All-Terrain-Kran hebt Ersatzkamin
Jeder Zentimeter zähltIm Auftrag der Stadtwerke München hob die Autokranvermietung AKM im Münchener Stadtteil Freimann einen 19 Tonnen schweren Ersatzkamin in den bestehenden Schornstein eines Heizkraftwerks ein.
Die Entscheidung für den Demag AC 500-8 Kran bei diesem Einsatz war wohlüberlegt: „Unter allen verfügbaren Acht-Achsern ist der AC 500-8 der einzige Kran, der die geforderten Lasten von bis zu 19 Tonnen bei dieser Höhe noch sicher bewältigen kann – ansonsten hätten wir einen größeren und damit teureren 700- oder gar 750-Tonnen-Kran einsetzen müssen“, erläutert Sven Bauer, Geschäftsführer Technik bei AKM. Für den AC 500-8 sprach aber noch ein weiteres Argument: Aufgrund seiner kompakten Bauweise – nicht nur im Vergleich zu einem nächstgrößeren Kran mit neun Achsen, sondern auch mit anderen Acht-Achsern – kam dieser deutlich besser mit den beengten Platzverhältnissen auf der Baustelle zurecht.
Hub an der Leistungsgrenze
Für die anstehende Aufgabe hatte das AKM-Team den Demag Kran mit 47 Meter Hauptausleger plus 72 Meter Wippspitze in der Konfiguration SSL 60 Grad mit 180 Tonnen Gegengewicht gerüstet. Errechnet wurde diese Konfiguration aus den beiden Faktoren Hubhöhe und Gewicht: „Dabei war uns klar, dass wir bei den Hüben nicht sonderlich viel Spielraum hatten. Deshalb haben wir die Abstützung des AC 500-8 zusätzlich noch mit Baggermatten unterlegt, um den Kran höher aufzubauen und so noch etwas an Höhe zu gewinnen“, berichtet AKM-Kranfahrer Klaus Kellner. Und auch bei den Anschlagmitteln galt es, keinen Zentimeter zu verschenken. Deshalb ließ AKM speziell für diesen Einsatz eine „maßgeschneiderte“ Traverse aus höchstvergütetem Stahl bauen, bei der die Bohrungen zur Aufnahme der Lastschlingen genau auf die Turmsegmente abgestimmt sind. „So war sichergestellt, dass wir wirklich auf die maximale Hakenhöhe gehen konnten“, erklärt Sven Bauer.
Präzisionsarbeit in 119 Metern Höhe
Trotz all dieser Maßnahmen und der akribischen Vorbereitung blieb der Hub des Ersatzkamins eine äußerst diffizile Maßarbeit, die sowohl dem Kranfahrer als auch seinem Einsatzgerät allerhöchste Präzision abverlangte. „Es war mir schon bewusst, dass es eine ganz knappe Geschichte werden würde“, macht Klaus Kellner deutlich, der den Hub dann aber doch erstaunlich gelassen beschreibt: „Wir haben die Traverse angehängt, den Ersatzkamin auf die erforderliche Höhe von 119 Metern angehoben und anschließend über den Schornstein geschwenkt.“
Beim Herablassen des Ersatzkamins wurde er mangels Sicht von einem Kollegen auf dem Schornstein eingewiesen. Die Herausforderung hierbei: Der sperrige Ersatzkamin musste ohne anzustoßen über das Geländer an der Schornsteinspitze gehoben werden – bei gerade einmal 20 Zentimetern „Luft“ zwischen Last und Geländer. „Hierbei konnte ich mich jedoch zu hundert Prozent auf meinen Einweiser und die präzise Bedienbarkeit des AC 500-8 verlassen“, betont Klaus Kellner, der dann doch zugibt, dass dieser Einsatz etwas Besonderes war: „So einen Hub hast du ja nicht jeden Tag – vor allem bei dieser Höhe und mit diesem Gewicht. Aber mit dem AC 500-8 war das kein Problem. Und ja: Ich war wieder einmal ziemlich begeistert von meinem Kran“, resümiert er zufrieden.