Kanalsanierung in ungewöhnlichen Tiefen
Geiger Kanaltechnik führt Arbeiten bei fließendem Wasser durch
Eine Kanalsanierung mit besonderen Herausforderungen führte die Geiger Kanaltechnik, Niederlassung Bochum, auf den sogenannten „Bergkamer Alpen“ durch. Nicht nur die enorme Tiefenlage der zu renovierenden Schachthaltungen waren herausfordernd, auch die unbefestigten und zum Teil steilen Wege auf der Halde Großes Holz verlangte den Kollegen um Niederlassungsleiter Albert Hille einiges ab. Hinzu kamen auch die besonderen Arbeitsbedingungen dieser Sanierungsmaßnahme, die im Auftrag der RAG Montan Immobilien durchgeführt wurde. Diese ist verantwortlich für die Sanierung und Widernutzbarmachung ehemaliger Bergwerksareale ihres Mutterkonzerns RAG – unter anderem auch der Halde in Bergkamen.
Denn mit einer Fläche von knapp 200 Hektar entpuppen sich die „Bergkamer Alpen“ als zweitgrößte Haldenlandschaft im Ruhrgebiet. Entstanden ist die Halde vor einigen Jahren, als in der Region der Steinkohleabbau betrieben wurde. Das ausgeräumte, wertlose Material, das beim Abbau anfiel, wurde an der Oberfläche gelagert und als Halde bezeichnet. Die Sanierungsarbeiten der tiefliegenden Rohre unterlagen deshalb dem Bergrecht, wodurch auch die dort herrschenden Arbeitsbedingungen eingehalten werden mussten. So wurden die Haltungen beispielsweise permanent bewettert und die einziehenden und ausziehenden Luftströme gemessen. Daneben wurden die vorhandenen Gase geprüft und bei Bedarf die Bewetterung entsprechend angepasst.
Besondere Anforderungen
Trotz der herausfordernden Gegebenheiten mussten zwei Schachthaltungen DN 900 mit einer Gesamtlänge von 125 Metern saniert werden. Aufgrund der statischen Randbedingungen wurde ein Wickelrohrdoppelprofil mit DNa 775 beziehungsweise DNi 705 gewählt und über einen der beiden Schächte eingebaut. Wegen der Abwassermenge, der enormen Tiefenlage und den örtlichen Gegebenheiten, konnte vorab keine Abwasserhaltung errichtet werden. Daher mussten die Arbeiten bei fließendem Wasser durchgeführt werden. Der verdeckte Schacht, der die beiden Haltungen verbindet, wurde bei der Sanierung ebenfalls überfahren.
„Kanalsanierungen in solchen Tiefen sind nicht alltäglich und stellen deshalb besondere Anforderungen an die Arbeitssicherheit“, erklärt Stefan Stork, Bauleiter der Sanierungsmaßnahme. Um die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten, wurden Personenaufzüge eingerichtet, mit denen die Mitarbeiter über die Schächte ein- und ausfahren konnten. Daneben waren sie ständig mit einer Seilsicherung verbunden.
In nur zwölf Tagen konnte der 125 Meter lange Kanal mittels der SWP-Wickelrohrverfahrens saniert werden. „Wir sind stolz, dass wir die herausfordernde Baustelle in so kurzer Zeit abschließen konnten“, freut sich Stefan Stork.