Kühles Wasser für mehr Strom

Oberirdisch verlegte Kühlwasserleitungen aus GFK Rohren in Ungarn und der Slowakei

Um den steigenden Energiebedarf in Zukunft decken zu können, investieren fast alle europäischen Länder in ihren Kraftwerkspark. Dabei wird auf unterschiedliche Primärenergieträger gesetzt und neben regenerativen Energiequellen kommen vor allem Kohle und Erdgas zum Einsatz. Wie bei allen thermischen Kraftwerken, spielt bei Gas und Dampf (GuD) Anlagen das Kühlwassersystem beim Dampfprozess eine entscheidende Rolle: Durch das Kühlwasser wird der Dampf nach Passieren der Turbine kondensiert. Gemeinsam mit dem Unternehmen Neßler kann Hobas außerordentliche Referenzprojekte auf diesem Gebiet vorweisen.

Für die beiden von Siemens errichteten GuD Kraftwerke in Gönyü (Ungarn) und Malženice (Slowakei), die die modernsten ihrer Art sind, lieferte Neßler den oberirdisch verlegten Teil der Kühlwasserleitung. Rohre mit einem Durchmesser von DN 25 bis DN 1600 und einem Betriebsdruck von 5 bar kamen dabei zum Einsatz. Die Rohre mit dem sehr kleinen Durchmesser DN 25 dienen hierbei als Entlüftungs- und Entwässerungsleitung sowie als Ab- und Zuleitung von Messstutzen. In Malženice hat die Kühlwasserhauptleitung einen Durchmesser von 1200 mm und eine Länge von 80 m; in Gönyü wurden Rohre DN 1600 mit einer Gesamtlänge von 77 m verbaut. Wichtig war dabei, dass die Rohre auf einen möglichen Unterdruck von bis zu -0,9 bar ausgelegt und somit steifer sein mussten. Dank des vollkommen flexiblen Produktionsprozesses von Neßler wurde diese Herausforderung durch Aufbringen von Verstärkungsrippen clever und kosteneffizient gelöst.


Stressanalysen durchgeführt

Vor Beginn der Produktion wurde die
Kühlwasserleitung genau analysiert, um diese optimal auslegen zu können. Neben der Berechnung der statischen Lasten
wurden auch Stressanalysen durchgeführt, die die auftretenden Kräfte an verschieden Punkten der Rohrleitung wiedergeben. Dabei müssen alle möglichen Lastfälle wie etwa Druckstoß, Entleerung, Erdbeben oder Temperaturschwankungen berücksichtigt werden. Da es sich um eine freiliegende Leitung handelt,
wurde mit großem Engineeringaufwand ein vollständiges Halterungskonzept
entwickelt, das die gesamten Kräfte aufnimmt und so kraftfreies Anschließen
an Maschinen- und Apparatenstutzen ermöglicht.


Exakte Koordination

Einen wesentlichen Teil der Aufträge stellte die Installation vor Ort dar. Aufgrund der Größe und Komplexität der Kraftwerksbaustellen, waren viele verschiedene Baufirmen gleichzeitig beschäftigt. Dies erforderte ein hohes Maß an Koordination und genaue Terminvorgaben an alle involvierten Unternehmen. Darüber hinaus mussten alle auf der Baustelle tätigen Arbeiter, insbesondere Schweißer und Laminierer, ihre entsprechenden Qualifikationen vor Arbeitsbeginn in Überprüfungstests unter Beweis stellen. Kein Problem für die Neßler-Experten, die Teil der Hobas-Firmengruppe sind: weder die Installation der anspruchsvollen Rohrtrasse mit vielen Bögen und Formteilen noch der große Zeitdruck stellte ein Hindernis dar. Die umweltschonenden GuD-Anlagen sollen noch 2010 in Betrieb genommen werden und jeweils rund zwei Milliarden Kilowattstunden pro Jahr erzeugen. Sie decken damit den Strombedarf von bis zu 1.200.000 Haushalten.

Genaues Projektmanagement

Kraftwerksprojekte stellen im Bereich Liefer- und Leistungsumfang, Dokumentation und Projektabwicklung außerordentlich hohe Anforderungen an einen Rohrlieferanten. Ein Projektmanagement, das die Abteilungen innerhalb des Unternehmens sowie die Installation vor Ort koordiniert, ist eine Grundvoraussetzung, um den genau vorgegebenen Terminplan einzuhalten. Hobas ist ein herausragender Entwickler und Hersteller von GFK-Rohrsystemen. Durch die Nutzung der Engineering-Ressourcen und verschiedener Herstellungstechnologien (Schleudern, Wickeln) bietet Hobas den Kraftwerksbauern besondere Vorteile und ist in der Lage, die gesamte Kühlwasserleitung, die sich aus erdverlegtem und oberirdischem Teil sowie der Krafthausinnenverrohrung zusammensetzt,
anzubieten.n

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