Moderner Parkplatz für Spitzen-Klinik
Die Planung der 630 PKW-Stellplätze für Besucher und Bedienstete des neuen Rems-Murr-Klinikgebäudes hatte nach besonderen ökologischen Kriterien zu erfolgen.
Mit dem Neubau der Rems-Murr-Kliniken in Winnenden legt der Rems-Murr-Kreis im Regierungsbezirk Stuttgart seine beiden Krankenhausstandorte Waiblingen und Backnang zusammen. Die Mitte 2014 in Betrieb genommene Klinik ist mit 620 Krankenhausbetten und 13 Operationssälen nicht nur aus medizinischer Sicht ein Objekt der Superlative; auch seine Architektur ist außergewöhnlich. Mit fünf freistehenden, quadratischen Pavillons stellt das neue Klinikum ein harmonisches Ensemble an Gebäuden dar. Untergebracht sind hier neben dem Klinikum auch ein Gesundheitszentrum sowie die Verwaltungsgebäude mit einer Kindertagesstätte. Da das Klinikgebäude auf einem bisher unbebauten Gelände entstand, waren als Ausgleich für die versiegelten Flächen entsprechend große ökologische Flächen anzulegen. Hierfür wurden 290 Bäume gepflanzt und 16.000 m² Dachfläche begrünt. Auch die Planung der 630 PKW-Stellplätze für Besucher und Bedienstete hatte nach besonderen ökologischen Kriterien zu erfolgen. Welche Voraussetzungen hat ein Parkplatz für ein derartiges Spitzen-Klinikum zu erfüllen? Dr. Jürgen Karajan von der Karajan Ingenieurgesellschaft aus Stuttgart schildert die Anforderungen: „Es war geplant, die Stellplätze mit einem Pflasterbelag zu befestigen und die Fahrflächen zu asphaltieren. Als Ausgleichsmaßnahme für die durch die Neubauten versiegelten Flächen mussten die PKW-Stellplätze unter ökologischen Gesichtspunkten konzipiert werden. Ein wichtiger Punkt hierbei war der Umgang mit dem anfallenden Niederschlag. Auf eine Einleitung von Regenwasser in die Kanalisation sollte unter allen Umständen verzichtet werden. Stattdessen sollte der Parkplatz so angelegt sein, dass Regenwasser ortsnah versickern kann.“
Ökologisch, funktionell und schön
Zusätzlich gab es zwei weitere wichtige Aspekte zu beachten. Erstens sollten die Stellplätze natürlich ausreichend Stabilität bieten, um von den rangierenden PKW langfristig nicht in Mitleidenschaft gezogen zu werden; zweitens war ein schlichter Belag gewünscht, der mit den angrenzenden quadratischen Pavillons optisch perfekt harmoniert. Die Wahl für die rund 8.000 m² Quadratmeter zu befestigenden Flächen fiel auf das Pflastersystem „Cityblock“ aus dem Betonwerk Adolf Blatt aus Kirchheim am Neckar. Dieses Pflastersystem erfüllte nach Meinung der Planer alle gestellten Anforderungen in idealer Weise. Dank eines patentierten Verzahnungssystems angeformter Abstandhalter ist die kraftschlüssige Verbindung der Steine und somit ein dauerhafter Schutz gegen Verschiebungen innerhalb der Fläche gewährleistet. Zudem wird die notwendige Fuge mit einer Breite von 5 mm systembedingt stets eingehalten. Mit der Ausführung in einer Pflasterdicke von 10 cm ist das System Cityblock den extrem hohen Belastungen gemäß Klasse Bk 3,2 gewachsen.
Die Fugen von 5 mm sorgen auch dafür, dass anfallende Niederschläge versickern und ermöglichten es den Planern, den gesamten Parkplatz nicht an das Kanalnetz ankoppeln zu müssen. Möglich wird dies durch die unter dem Pflaster liegende 42 cm dicke Frostschutzschicht, die filterstabil angelegt wurde; diese weist einen kf-Wert von > 5,4 x 10-5 m/s auf, so dass die Fläche offiziell als entsiegelt einzustufen ist. Die Schotterschicht kann die meisten Regenfälle als Haftwasser speichern und das gespeicherte Wasser durch Verdunstung abgeben. Sollte es bei extrem starken Regenfällen dennoch zu einem Wasserabfluss kommen, so wird dieser zunächst in begrünte Mulden und dann in den nahe gelegenen Zipfelbach geleitet.
Cityblock: optisch und technisch eine gute Wahl
Nicht zuletzt sprachen aber auch optische Gründe für das verwendete System: Mit dem Cityblock-Pflaster wurde ein ganz klassischer Pflasterbelag gewählt. Das Format 20 x 20 x 10 cm harmoniert sehr gut mit der quadratischen Form der Pavillons. Der hellgraue Farbton bietet einen guten Kontrast zu den dunklen Asphaltfahrbahnen und lässt die gesamte Parkplatzanlage optisch wie gewünscht dezent in den Hintergrund treten.
Am 19. und 20. Juli 2014 wurde der Umzug nach Winnenden vollzogen und die beiden Kliniken in Backnang und Waiblingen geschlossen. Seitdem hat das Bauwerk modernsten Zuschnitts seinen Dienst aufgenommen. Im Vordergrund steht die optimale medizinische Versorgung in der Region, aber auch die 630 PKW-Stellplätze werden in jedem Fall ihren Beitrag dazu leisten, dass die neuen Rems-Murr-Kliniken langfristig ein Erfolg werden.⇥■
Adolf Blatt GmbH + Co. KG Betonwerke