Neue Hülle für das Haus „Bauwesen“
Seit November 2013 und bis voraussichtlich Ende 2016 wird die Fassade des
Institutsgebäudes „Bauwesen“ der Beuth Hochschule für Technik in Berlin
in acht Bauabschnitten energetisch saniert und zukunftsfähig gemacht.
Sanierung bei laufendem Betrieb
Insgesamt werden rund 10.000 m2 Außenwandfläche gedämmt und mit einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade ausgestattet. Holger Lehmann, verantwortlicher Projektleiter der mit den Fassadenarbeiten beauftragten Henke AG, erläutert die Taktung der Arbeiten: „Das Hochschulgebäude wird während des laufenden Lehrbetriebes saniert. Da die Sanierung zum Beispiel auch den Austausch der Pfosten-Riegel-Fensterkonstruktionen umfasst, können die Räume des jeweiligen Bauabschnittes nicht genutzt werden. Entsprechend müssen die Vorlesungen und die Studierenden auf andere Räume ausweichen, was natürlich ein hohes Maß an Planung und Organisation erfordert. So erklären sich die vergleichsweise kleinen Bauabschnitte und der recht lange Sanierungszeitraum.“
Wärmebrückenfreie Unterkonstruktion
Zuerst wurde die bisherige Fassadenkonstruktion, bestehend aus alten Faserzementplatten und einer 40 mm dicken, für das Baujahr typischen Dämmstoffschicht aus künstlicher Mineralfaser (KMF), zurückgebaut. 100 mm starke Stahlbetonwände bilden nun den Untergrund für die neue Fassadendämmung und -bekleidung. In sie werden in einem ersten Schritt die Bohrungen für ein dreidimensionales Unterkonstruktionssystem („Beta Universal II“, Systea Pohl) getrieben.
Holger Lehmann berichtet: „Es handelt sich um eine wärmebrückenfreie Unterkonstruktion für die Montage großformatiger Fassadenplatten. Die Basis bilden bis zu 30 mm justierbare Edelstahlstäbe. Diese werden als Fest- und Gleitpunkthalter im Stahlbeton befestigt, um die horizontalen und vertikalen Lasten der Fassadenbekleidung aufzunehmen. Die Ausladung der Unterkonstruktion beträgt an den Außenwänden der Beuth Hochschule zwischen 140 und 260 mm. Pro m2 Wandfläche werden durchschnittlich je ein Festpunkthalter für die vertikalen und drei Gleitpunkthalter für die horizontalen Lasten befestigt“.
Auf die Fest- und Gleitpunkthalter der Unterkonstruktion schieben und verschrauben die Monteure später vorkonfektionierte Aluminiumtragprofile. An diese werden sie abschließend Faserzementplatten in einem hellen Farbton gemäß den statischen Vorgaben nieten.
Diffusionsoffene Dämmung
Nach Montage der Unterkonstruktion allerdings wird zunächst eine Dämmstofflage, bestehend aus 170 mm dicken „Fixrock 033 VS“ von Rockwool, mit im Mittel zwei Dämmstoffdübeln je m2 mechanisch befestigt. Diese nichtbrennbaren Platten der Euroklasse A1 sind sowohl diffusionsoffen als auch äußerst witterungsbeständig. Sie tragen also
aktiv zum dauerhaften Schutz der Bausubstanz bei.
Die „Fixrock 033 VS“ verfügt zudem über eine Kaschierung mit schwarzem Vlies auf der Sichtseite. Durch das Zusammenspiel der hellen Bekleidungsplatten, montiert mit schmalen Schattenfugen, ergibt sich so später eine Fassadenoptik mit einer sehr feinen Struktur. Die Optik überzeugt, die energetische Qualität ebenfalls: „Um den geforderten U-Wert zu erreichen, wurden die Platten von Rockwool in der Sonderdicke von 170 mm speziell für dieses Bauvorhaben gefertigt“, so Holger Lehmann. Entsprechend modern und zukunftsfähig präsentieren sich die bereits fertiggestellten Gebäudeteile.