Neue Wege dank 3D
Integrierte 3D-Steuerung im EinsatzMithilfe der 3D-Steuerung „Grade Control“ verschob ein Caterpillar Raupendozer D6T XW knapp 91.000 Kubikmeter
Erdmasse in kürzster Zeit.
Die Firmenleitung hält große Stücke auf ihre neue Raupe, eine Cat D6T XW mit Grade Control 3D – es ist die erste Maschine in Deutschland in dieser Konfiguration. „Sie schiebt nun in einem Tag die Menge weg, wofür wir früher zwei bis drei Tage gebraucht haben“, so Geschäftsinhaber Steffen Seufer.
Extreme Belastbarkeit gefordert
Bis zu 91.000 Kubikmeter Masse muss der neue Kettendozer abschieben, ein Rohplanum anlegen und das Gelände für die anschließende Rekultivierung vorbereiten. Material in bis zu sieben Meter Stärke ist ab- und in fünf Meter Stärke aufzutragen.
„Nur mit voller Schubleistung können wir hier was bewegen, was am schweren Material, aber auch an der Böschung und dem Einschnitt des Geländes liegt“, erklärt Axel Engelhardt, seit 20 Jahren als Raupenfahrer in dem Unternehmen beschäftigt. Neben der neuen D6T XW arbeitet eine D6N LGP als Zusatzmaschine. Diese steuert Dennis Schuck, der damit die Grobarbeit macht, während die Neumaschine die Feinarbeit übernimmt, große Massen abschiebt und mithilfe von GPS dann die Feinplanie erstellt.
Zuerst ging man die Arbeiten mit Kettenbagger und Lkw an. „Doch es steckt noch so viel Eisen im Boden, dass Reifenschäden auf der Tagesordnung standen. Wir sind froh, dass wir jetzt die leistungsstarke Raupe haben – sie muss ja unentwegt bergauf fahren. Einem vergleichbaren Gerät eines anderen Herstellers war die Böschung einfach zu steil,“ so Seufer
Weil es auf Genauigkeit ankommt – lediglich Abweichungen von zwei Zentimetern sind zulässig – unterstützt die integrierte 3D-Steuerung basierend auf GPS Axel Engelhardt. Das System ist ab Werk integriert: Zwei Antennen sind auf dem Kabinendach angeordnet, auf die konventionellen, schildmontierten Masten und zugehörigen Kabel konnte verzichtet werden. Das spart wiederum einiges an Zeit, die sonst für Montagearbeiten nötig wäre.
Assistenzsysteme für höhere Präzision
Zusätzlich greift Axel Engelhardt auf weitere Assistenzsysteme zu: Cat Slope Assist hilft ihm, schneller die gewünschte Neigung mit dem 4,5 Meter breiten Schwenkschild zu erzielen, da es die eingestellten Planierschildwinkel automatisch beibehält. Cat Stable Blade Technologie überwacht seine Schildbewegung und passt die Schildstellung für das Anheben und Absenken in Abstimmung mit dem Fahrer automatisch an. Cat Slope Indicate wiederum zeigt die Quer- und Längsneigung der Maschine in Echtzeit an. So kann der Fahrer die Maschine leichter auf der gewünschten Neigung platzieren und das Planum über mehrere Durchgänge konstant halten.
Erdbau Seufer – digitaler Pionier
Erdbau Seufer war eines der ersten Unternehmen in der Region, welche auf GPS bei Baumaschinen umgestiegen ist. Ihre Kettenbagger wie ein Cat 324E, 323F sowie 326F und der Mobilbagger M318F von Caterpillar, arbeiten längst damit. Auch der nächste Kettenbagger 314F soll eine Steuerung erhalten.
Längst arbeiten die Angestellten der Firma auf den Baustellen mit Roverstab anstelle eines Geometers. „Wir können selbst das Gelände aufnehmen und Daten für die Maschine aufbereiten, für unsere Kunden ein toller Service. Bei Sitech werden unsere Mitarbeiter für präzise und zentimetergenaue Messung von Flächen professionell geschult. Dieses neue Messgerät
nutzt den GPS-Satelliten für Korrektursignale der Fläche in Echtzeit – ein Quantensprung in der Genauigkeit“, so der Firmenchef.
Ausschlaggebend: der Service
Was für Steffen Seufer noch zählt, ist, sich von anderen abgrenzen. „Bei unserem ersten Cat Bagger, einem 215F, wurden wir noch belächelt. Damals dominierten noch andere den Markt. Wir waren die ersten in der Region, die mit Caterpillar gearbeitet haben.“
Abgesehen von ein paar anderen Baumaschinen fährt der Erdbauer eine Linie – Service. Kundenbetreuung und -beziehung sind ausschlaggebend, Cat Maschinen bei Zeppelin in Böblingen zu beziehen – so wie bei der neuen Investition in Form der D6T XW.
„Das Zwischenmenschliche passt einfach. Gibt es mal ein Problem, wird es offen und ehrlich angesprochen.“ Die Mitarbeiter kümmern sich um die Anliegen. So musste der Service noch Anpassungen an der Raupe vornehmen, denn Erdbau Seufer wollte den Schild an den Ecken erhöhen, damit das Material nicht über den Schild läuft. Auch wurde die LED-Hochleistungsbeleuchtungsanlage tiefer gesetzt, damit sie für den Transport nicht extra abgebaut werden muss.
Für die Zukunft gerüstet
Für die Zukunft sind die entsprechenden Weichen gestellt, so Steffen Seufer. Sein Sohn Tom ist in die Geschäftsführung eingestiegen und wird tatkräftig im operativen Bereich vom zweiten Sohn Sam unterstützt. Für die kaufmännische Abteilung sind die Tochter Luisa – quasi der Boss im Hintergrund – und Schwiegersohn Kevin Richter zuständig, etwa im Management oder in der Disposition. Der Kundenstamm umfasst die Forstwirtschaft bis hin zur Industrie, sodass vielfältige Bereiche abgedeckt werden können. Wem er das alles zu verdanken hat, ist sich Seufer sehr bewusst: „Unsere Mitarbeiter haben durch ihr Engagement und ihre Tatkraft einen großen Teil zum guten Ruf der Firma beitragen. Ihnen, aber auch meiner Ehefrau Corinna, gilt mein besonderer Dank. Sie hat seit Beginn meiner Firmenübernahme mir und unserer Familie die nötige Kraft gegeben, alles so umzusetzen, wie es heute ist.“