Neuer IKT-Lehrgang „Kanalbetriebsmanager“ in 2015
Viele Stadtentwässerungen berichten von Nachwuchsproblemen. Der Arbeitsmarkt bietet kaum fertige Fachkräfte. Die Alternative: Eigene Mitarbeiter stärken und ausbilden. Daher hat das IKT den Lehrgang zum IKT-Zertifizierten Kanalbetriebsmanager entwickelt. Startschuss ist in 2015.
Gut ausgebildete Fach- und Führungskräfte sind eine zentrale Grundlage, um die Zukunft einer modernen Stadtentwässerung zu sichern. Vor Ort ist viel Geld in die Kanalnetze investiert worden. Jetzt muss es folgerichtig darum gehen, die Mitarbeiter im Kanalbetrieb für die Zukunft zu stärken. Mit der Weiterbildung eigener Mitarbeiter kann man da viel erreichen.
Technisches Wissen und Managementkompetenz gesucht
Der sichere Betrieb von Kanalnetzen – über Jahrzehnte hinweg – ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Ein moderner Kanalbetrieb stellt komplexe Anforderungen an Fach- und Führungskräfte. Sie werden definiert von EU-Richtlinien, Bundes- und Landesgesetzen und Eigenkontroll-Verordnungen sowie vom Stand der Technik.
Gefragt sind daher Fach- und Führungskräfte, die über beides verfügen: über technisches Wissen und über fachübergreifende Managementkompetenz. Genau das ist der Ansatz des neuen Lehrgangs „IKT-Zertifizierter Kanalbetriebsmanager“.
Leitbild Kanalbetriebsmanager
Die IKT-Zertifizierten Kanalbetriebsmanager …
- überblicken Betreiberpflichten: überwachen, dokumentieren, instand halten
- gestalten zuverlässige Betriebsprozesse: reinigen, inspizieren, reparieren
- stellen technische Qualität sicher: Einsatzgeräte und Fahrzeuge
- kommunizieren erfolgreich: Politik und Bürger
- setzen Mittel verantwortungsbewusst ein: Budgets und Finanzen
Hohe Anforderungen – hohe Kompetenz
Die Betriebsprozesse, insbesondere Inspektion, Reinigung und Reparatur sind durch fachkundige Mitarbeiter nach den geltenden technischen Anforderungen zu planen, umzusetzen und rechtssicher zu dokumentieren. Gleichzeitig fordern gestiegene Umweltanforderungen, höhere Sicherheitsansprüche an Infrastrukturleistungen sowie der Wunsch nach Erhalt des Infrastrukturvermögens ein hohes Maß an Fachkompetenz. Dieser Ausrichtung folgt die neue Zertifikatsausbildung zum IKT-Zertifizierten Kanalbetriebsmanager.
Zielgruppe
Für die Teilnahme an Lehrgang und Prüfung zugelassene Personen (m/w) sind:
- Dipl.-Ingenieure und Dipl.-Ingenieure (FH)
- M.Sc., B.Sc. einer Ingenieurfachrichtung
- M.Eng., B.Eng. oder Abwassermeister
- Bautechniker mit mindestens zweijähriger Berufserfahrung im Fachgebiet (Referenzen)
Der Lehrgang richtet sich somit an Nachwuchs-Führungskräfte und an Betriebspersonal mit Aufstiegsambitionen. Aber auch bestehende Führungskräfte, die sich auf den neuesten Stand des Wissens bringen wollen, sind zugelassen.
Prüfung und Prüfkommission
Die Prüfungskommission wird geleitet von Prof. Dr.-Ing. Bert Bosseler, dem Wissenschaftlichen Leiter des IKT. Sie besteht aus Vorständen von Stadtentwässerungen und Leitern von Kanalbetrieben. Die Zertifikatsprüfung zum IKT-Zertifizierten Kanalbetriebsmanager besteht aus einer schriftlichen Prüfung, einer Kurzpräsentation über aktuelle Fragestellungen des Kanalbetriebs und einem ausführlichen Prüfungsgespräch über sämtliche Lehrgangsinhalte.
Zertifikat und öffentliche Liste
Absolventen erhalten nach erfolgreich abgelegter Prüfung ein Zertifikat des IKT. Sie werden in die Absolventenliste des IKT aufgenommen, die auf der Webseite des IKT veröffentlicht ist. Sie erhalten das Recht, die Bezeichnung „IKT-Zertifizierter Kanalbetriebsmanager“ zu führen und sind offiziell nach DIN 17024 personenzertifiziert.
Für Junge Wilde und Alte Hasen
Die Teilnehmer des Lehrgangs „IKT-Zertifizierter Kanalbetriebsmanager“ können durch eine erfolgreiche Prüfung ihre Fachkompetenz nachweisen. Gerade für junge Mitarbeiter mit den ersten Jahren Berufserfahrung bietet der IKT-Zertifizierte Kanalbetriebsmanager die Möglichkeit, sich als Experte für den Kanalbetrieb gezielt im beruflichen Schwerpunkt zu qualifizieren.
Aber auch erfahrene Experten, die sich bereits als verlässliche Problemlöser etabliert haben, profitieren vom Lehrgang: Sie bringen ihre Kenntnisse auf den neuesten Stand und weisen ihre erworbene Kompetenz nach. Und im Netzwerk der Absolventen kann jeder Kanalbetriebsmanager bestmöglich dafür Sorge tragen, sein Wissen nach den aktuellen technischen Entwicklungen stetig anzupassen.
Berufsbegleitend mit fachlicher Unterstützung
Der Lehrgang ist auf die Belange einer berufsbegleitenden Fortbildung ausgelegt. Durch eigenverantwortliches, zeitlich flexibles Lernen sind Präsenzzeiten auf ein Mindestmaß verkürzt. Das IKT begleitet und unterstützt durch Methoden, Materialien und Werkzeuge. Praxisvorführungen unterstützen die Wissensvermittlung.
Lehrgangstermine 2015
- Lehrgang 1: Präsenz: 13.-17. April, 4.-8. Mai, 8.-12. Juni, Prüfung: 26. Juni 2015
- Lehrgang 2: Präsenz: 21.-25. September, 19.-23. Oktober, 30. November - 4. Dezember, Prüfung: 18. Dezember 2015
Programm und Anmeldung unter www.ikt.de/seminare
Interview:
Dem Nachwuchsmangel begegnen
Im Gespräch mit dem Leiter der Prüfungskommission, Prof. Dr.-Ing. Bert Bosseler, Wissenschaftlicher Leiter des IKT und Dozent an der Leibniz Universität Hannover und der Ruhr Universität Bochum:
Wozu der Kanalbetriebsmanager?
Wir haben viel in unsere Kanalnetze investiert. Jetzt muss es folgerichtig darum gehen, die Mitarbeiter im Kanalbetrieb zu unterstützen und zu stärken. Ich bin sicher, Weiterbildung kann da viel erreichen.
Was ist die Idee dahinter?
Stadtentwässerungen berichten mir von Nachwuchsmangel. Das Problem ist, der Arbeitsmarkt bietet kaum fertige Fachkräfte. Man muss sich dann sicher auch die Frage stellen: Welches Potenzial hat die Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter?
Wie hoch ist der Anspruch?
Der sichere Betrieb unserer Kanalnetze – über Jahrzehnte hinweg – ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Sie erfordert technisches Wissen und Managementkompetenz. Diesem Anspruch folgt natürlich auch die Zertifizierung des Kanalbetriebsmanagers.
Wer prüft das?
Wir legen großen Wert darauf, dass diejenigen in der Prüfungskommission vertreten sind, die später auch über den Einsatz eines Kanalbetriebsmanagers entscheiden müssen. Das sind ausgewiesene Fachleute im Kanalbetrieb und natürlich potenzielle Vorgesetzte, also zum Beispiel der Vorstand einer Stadtentwässerung.