Neuer Trinkwasserbehälter für Langenau
Schalhaut Phenox NFO ermöglicht Betonieren ohne TrennmittelBeim Bau eines Trinkwasserbehälters für die Stadt Langenau herrschten strenge Hygiene-Vorschriften: Alle Betonbauteile mussten in Sichtbetonqualität, aber
ohne Verwendung von Schalölen oder Trennmitteln hergestellt werden.
Besonders diese Vorgaben kennzeichneten das 1,8 Millionen-Euro Infrastrukturprojekt der württembergischen Stadt Langenau. Eine spezielle Schalhaut war demnach erforderlich, um die strikten Vorgaben zu erfüllen. Als einzige Schalhaut konnte die Phenox NFO der Westag & Getalit AG diese erfüllen.
Im Laufe von 50 Jahren war der bisherige Vorratsspeicher marode geworden, eine Grundsanierung käme zu teuer. Deshalb kam nur ein Neubau in Frage kam, ergänzt Gerd Bühler, vom Bauamt der Stadt Langenau. Baubeginn war im April 2015. Mit dem Rohbau wurde das Unternehmen Kurt Motz e.K. aus Illertissen beauftragt, es beschäftigt in den Bereichen Hoch-, Tief-, Spezialtief- und Tiefbau 350 Mitarbeiter. Die Bauleitung hatte Stefan Bartl.
Zulassung hatte nur die Phenox NFO
Als es bei dem anspruchsvollen Projekt um die geeignete Schalhaut ging, holte man den ostwestfälischen Holzwerkstoffspezialisten Westag & Getalit AG mit ins Boot. Michael Hörmann, Fachberater der Westag, empfahl die Phenox NFO.
Denn nur dieser Typ Schalhaut verfügt über die erforderliche Zulassung für ein derart sensibles Bauvorhaben.
Der Trinkwasserspeicher besteht aus zwei je 1.300 m3 großen Kammern und der Steuerzentrale. Er steht auf einer leichten Anhöhe etwas außerhalb des Ortskerns an der Nerenstetter Straße. Nach dem Herstellen der Bodenplatte wurden im vorgegebenen Takt die Wandabschnitte, Stützen und Decken erstellt. Sämtliche Stahlbetonbauteile wurden in Ortbeton ausgeführt und als „Wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton“ mit WU-Beton unter Berücksichtigung der Anforderungen des DVGW- Arbeitsblattes W 347 hergestellt. Das Einbringen des Betons in die Schalung erfolgte nur mit eingetauchten Schüttrohren. Ca. 7.000 m³ Beton waren erforderlich.
Leistungsstarke Schalhaut
Der Einbau des Betons musste jeweils in der vorgegebenen Zeit erfolgen. Dabei war die Betoniersteiggeschwindigkeit dem Schalungssystem anzupassen und der Schalungsdruck so zu berücksichtigen, das mit den Innenrüttlern optimal verdichtet werden konnte. Die Betonsichtfläche musste nach dem Ausschalen glatt, ohne Lunker und sonstige Poren sein.
Michael Hörmann erläutert: “1.800 m² unserer hochverdichteten Großflächenschalungsplatte Phenox NFO in den Abmessungen 5,43 x 2,05 m kamen zum Einsatz.
Die Phenox eignet sich für alle fugenarmen Betonoberflächen und ihre Spezialbeschichtung gestattet eine Vielzahl von robusten Einsätzen. Rückstände und Verschmutzungen lassen sich dank der Spezialbeschichtung von 500 g je Quadratmeter leicht entfernen“.
Bauleiter Stefan Bartl erklärt: “Wir waren mit der Schalhaut hochzufrieden, und die Ergebnisse nach dem Ausschalen sprachen für sich“.
Zur Hygiene auf der Baustelle gehörten auch saubere Arbeitskleidung und sauberes Schuhwerk. Für das Reinigen der Baustellen-schuhe war sogar eine Stiefelreinigungsanlage mit Wasseranschluss installiert.
Guter Sichtbeton mit nur minimalen Poren
Nach Fertigstellung des Rohbaus wurden die Wasserkammern einer Dichtheitsprüfung unterzogen. Zuvor wurden aber die Anlagenteile im Innern so gründlich gereinigt, dass alle anhaftenden Fremdkörper und Verunreinigungen vollständig von den trinkwasserberührten Flächen verschwanden. Nach bestandener Dichtigkeitsprüfung erfolgt die Wärmedämmung und Isolierung von Decken und Wänden.
Gegenüber der Presse bestätigte Gerd Bühler, dass nach seiner Einschätzung das Hauptgewerk des Neubaus gut gelungen sei. Hauptaugenmerk galt den Kammern und dabei besonders den Innenseiten. „Die in Sichtbeton ausgeführten Betonwände weisen nur sehr wenige Poren auf“, lobte er.
Darauf kam es nämlich an, denn man durfte möglichen Bakterien keine Chancen bieten. Bakterien oder selbst winzige Ablagerungen hätten sich im Laufe der Jahre zu einem schwerwiegenden Problem entwickeln können. Die trinkwasserberührenden Wände und Stützen erhielten außerdem wasserabführende Schalungsbahnen (Zemdrain Classic).
Der neue Vorratsspeicher wird den maximalen Tagesbedarf der Stadt und ihrer 15000 Einwohner abdecken. Der Neubau steht direkt neben dem alten Speicher. Dieser wird nach Inbetriebnahme der neuen Anlage im Herbst 2016 zurückgebaut.