Sichtbeton-Kunst krönt die Museumsinsel
Die James-Simon-Galerie auf der Berliner Museumsinsel knüpft mit Sichtbeton an preußische Traditionen an. Den hohen Qualitätsanforderungen wird die Holzwerkstoffplatte Westaspan 540 SP von Westag & Getalit problemlos gerecht.
Heller Sichtbeton in SB4
Bei den 6.000 m² großen innenräumlichen Wand- und Deckenflächen legten die Architekten höchsten Wert auf eine einheitliche Farbgebung sowie eine gleichmäßige Oberflächenbeschaffenheit. Definiert für fast alle Innenwände und die Decken war ein Sichtbeton der Klasse SB4 in einem grauen, warmen, leicht ins Beige zielenden Farbton.
Optik und Kosten im Blick
Da viele Faktoren Textur und Farbe des Sichtbetons beeinflussen, wurden im Vorfeld Probeflächen mit verschiedenen Plattentypen und von verschiedenen Anbietern erstellt. Akribisch nahmen die Sichtbetonfachleute die jeweils erzielten Ergebnisse unter die Lupe. Aber natürlich musste auch die Wirtschaftlichkeit beachtet werden. Dipl.-Ing. Uwe Gassmann von Westag & Getalit empfahl für diese Aufgabenstellung eine Großflächenschalungsplatte aus einem Holzwerkstoffträger mit Filmbeschichtung. Mit dieser nichtsaugenden Holzwerkstoffplatte lassen sich matte Oberflächen erzielen.
Bauleiter Thomas Maaß, Hentschke Bau, erklärt zum Ablauf: „Die im Zuge des Bemusterungsverfahrens erstellten Betonmusterwände mit den Platten der verschiedenen Anbieter lieferten unterschiedliche Ergebnisse in Farbgebung, Kontrast, Glanzgrad und Oberflächenbeschaffenheit. Die mit der filmbeschichteten Westag-Schalhaut erzielten Resultate überzeugten letztendlich dann auch die kritischen Fachleute.“
Westaspan mit vorteilhaften Plattengrößen
Die Westaspan wird in drei unterschiedlichen Größen gefertigt. Der Plattentyp mit den Abmessungen von 5500 x 2520 mm und einer Dicke von 21 mm wurde als Sonderproduktion mit einer Beschichtung von 540 g/m² hergestellt. Um den hohen Qualitätsstandard zu halten, durfte jede Platte nur einmal eingesetzt werden. Die Schalungsplatte WSP 540 SP wurde sowohl in der Wand als auch in der Decke eingesetzt. Damit erzielte man optisch gleiche Betonoberflächen. Das Zuschneiden und die Vorfertigung der Schalung erfolgte durch den eigenen Schalungsbau der Hentschke Bau-Zentrale in Bautzen.
Betonfertigteile mit Westag-Schalhaut
Für den Bau der Galerie werden außerdem Betonfertigteile eingesetzt. Die erforderlichen Fertigteile (großformatige Halbfertigteil-Deckenplatten, schlanke Stützen, unregelmäßige Fassadenplatten, in die Fassade integrierte, geschliffene Sitzbänke, Stufen und Bodenplatten) produziert vorwiegend der Fertigteilspezialist Dreßler Bau aus Stockstadt am Main unter Verwendung von Westag-Schalungsplatten. Bis Oktober 2016 werden es insgesamt ca. 3.500 verschiedene Elemente sein.
Projektleiter Steffen Mueller aus der Dreßler-Niederlassung Dresden GmbH betreut die Baustelle: „Die Fertigteile für die Kolonnaden werden in unserem Werk Stockstadt hergestellt. Es sind Stützen, Decken und Attikaelemente. Die Stützen mit Abmessungen 28 x 28 cm haben Längen von 5,5 m bzw. 9,5 m und wiegen bis zu acht Tonnen. Die für alle Fertigteile verwendete Marmorkörnung wurde unter Verwendung von Weisszement gemischt. Aufgrund der Elementgeometrie und der gestrahlten Oberflächen kommt vorwiegend die Phenox Special-Schalplatte der Westag zum Einsatz. Die hochverdichtete Schalhaut ist durch deren Beschichtung sehr robust und lässt hohe Einsatzzahlen zu.“ Verzurrt und gut gesichert kommen die Betonfertigteile dann per Tieflader just-in-time zur Baustelle.
Museumsinsel soll 2025 vollendet sein
Die James-Simon-Galerie wird sich als sechstes Bauwerk in das historische Ensemble der Museumsinsel einfügen. Im Herbst 2013 wurde der Grundstein für die James-Simon-Galerie gelegt. Im Jahr 2025 soll die Museumsinsel Berlin entsprechend dem Masterplan vollendet sein.
Angesichts der hohen Besucherzahlen wird der Galerie eine zentrale Bedeutung für die Infrastruktur des Museumskomplexes zufallen. Auf 4.600 m2 Nutzfläche werden hier Museumsshop, Gastronomie, Kassenbereiche und Garderoben zu finden sein.