NEUBAU GYMNASIUM MÜNCHEN-NORD

Pädagogisch beeinflusst

Nach den Plänen des renommierten Büros h4a Gessert + Randecker, Generalplaner GmbH, entsteht derzeit in der bayerischen Landeshauptstadt das Gymnasium München Nord mit integrierter Eliteschule des Sports. Mit der Bauausführung ist die Arge Glass-Kreuzer aus Mindelheim/Bad Wörishöfen betraut.

Sie will den Rohbau innerhalb eines engen Zeitfensters bis zum Frühjahr 2015 fertiggestellt haben. Klare Konturen, elegante Linienführung und großzügige Sichtbetonflächen kennzeichnen den Zweckbau. Die als Großflächenschalung konzipierte Schalhaut Westaspan 450 SP kam bei dieser Baustelle zum Einsatz, weil das bauausführende Unternehmen bereits bei der Neugestaltung des Eingangsbereiches ihrer Firmenzentrale beste Erfahrungen mit dieser Platte gemacht hatte.

Mit dem Schulneubau an der Knorrstraße im Stadtteil Milbertshofen will die Stadt die gymnasiale Versorgung im Münchner Norden sicherstellen. Als Bauherr ist das Referat für Bildung und Sport der Stadt München genannt. Das Schulgelände misst ca. 22.000 m² und befindet sich im Bereich einer ehemaligen Kaserne. Für circa 100 Lehrer und 1000 Schüler ist das vierzügige Gymnasium ausgelegt. Fünf Baukörper sind es insgesamt: ein dreigeschossiges Haupthaus mit Aula, Mensa, Küche, Fachlehrsälen und Bibliothek sowie drei zweigeschossige Lernhäuser mit Klassen- und Teamräumen zur individuellen Förderung der Schüler. Außerdem eine Dreifachsporthalle mit Zuschauertribüne und angrenzenden Freisportanlagen. Die Bruttogrundfläche beträgt ca. 18.000 m², die Nutzfläche liegt bei ca. 10.000 m².

Ruhige Geometrie für spannungsvollen Dialog

Projektleiter Dipl.-Ing. Daniel Schroeter, Architekt im Büro von h4a: „Zwischen der ruhigen Geometrie der Einzelkörper, der differenzierten Anordnung der einzelnen Gebäude und der Freiräume untereinander, entsteht ein spannungsvoller Dialog. In graduellen Abstufungen werden Freiraum und Gebäude miteinander verwoben und zu einem zusammen hängenden, sich in die Landschaft integrierenden Schulcampus entwickelt. Das pädagogische Konzept der Schule diente uns als Orientierung für die bauliche Struktur mit einer Nutzungen in funktional sinnvollen Teilen“.

Tragende, 24 oder 25 cm starke Außenwände in Erd- und im Obergeschoss wurden in Stahlbeton C 30/37, innen in Sichtbetonqualität SB 2/SB 3 ausgeführt. Im Untergeschoss Stahlbeton 30 cm stark mit glatter Schalung innen. Tragende Innenwände wurden in Stahlbeton als Sichtbetonwände mit Wandstärken 24-35 cm (SB 2) teilweise lasiert, Kanten gebrochen, ausgeführt. Nichttragende Innenwände im Untergeschoss als Mauerwerk. Geprägt wird das Hauptgebäude mit seinen Abmessungen von 43,10 m x 52,50 m durch die zentrale Aula im Erdgeschoß. Sie ist fast stützenfrei. Erreicht wird dies konstruktiv durch tragende Wandscheiben und Decken im
1. und 2. OG. Die Geschoßdecken als Stahlbetonflachdecken weisen eine Dicke von 35 cm aus.

Michael Hörmann von der Westag & Getalit AG betreute die Baustelle und war für Polier Michael Wenzel und seinen Kollegen Alexander Huber (Bauunternehmen Glass) ein geschätzter Gesprächspartner in allen wichtigen Fragen rund um das Thema Schalung und Beton. „Unsere Westaspan 450 ist eine nichtsaugende Großflächenschalungsplatte aus einem Holzwerkstoffträger mit beidseitiger Filmbeschichtung von 450 g pro m² und versiegelten Kanten. Sie eignet sich für alle glatten, fugenarmen Betonoberflächen nach DIN 18202/3, Zeile 4/5. Mit dieser Schalhaut werden matte Betonoberflächen erzielt“.

Hohe Maßgenauigkeit der Westag-Schalhaut

Polier Michael Wenzel: „Auf Grund der hohen Maßgenauigkeit der Westag-Schalhaut und unserer sehr exakten Bauausführung laufen die vertikalen Fugen übereinander und im Deckenbereich weiter im Verlauf der horizontalen Fugen. Die vorgegebene Schalfugenaufteilung der Wände von 2,50 m Breite konnte wirtschaftlich mit der Westaspan erzielt werden. Bis zu vier Einsätze im Sichtbetonbereich waren möglich. Die Ausschalzeit bei den Wänden lag zwischen ein und drei Tagen. Positiv beeindruckte das Ergebnis. Bis zum Topcover blieb die Sichtbetonqualität nahezu gleichbleibend auf hohem Niveau“.

Als Schalsystem hatte die damit beauftragte Mayer Schaltechnik GmbH ihr System Primax (Wandschalung mit Teleskop-Auszug) im Einsatz. Rudolf Kraus, Mayer Schaltechnik: „Es verbindet die Vorteile der Trägerschalung mit denen der Rahmenschalung und zeichnet sich durch kurze Rüstzeiten aus. Ein großer Abstand der Spannstellen wird möglich und daraus resultiert ein geringerer Ankeranteil, die Schalhaut wird von hinten verschraubt und die Schalung kann auf sämtliche Wandhöhen einfach und schnell durch die Teleskopfunktion angepasst werden. 12.000 m² Wandflächen/Sichtbetonflächen werden bis zur Fertigstellung geschalt und erstellt“. 1992 wurde Mayer Schaltechnik gegründet und hat sich seit dem zu einem ideenreichen Schalungshersteller mit mehreren Standorten und weltweitem Vertriebsnetzwerk weiter entwickelt.

Sichtbeton handwerklich gut ausgeführt

Michael Wenzel: „Ein entscheidendes Kriterium um zu einem guten Sichtbetonergebnis zu kommen war für uns, dass die gesamte Planung und Taktung von unserer Arbeitsvorbereitung erstellt wurde. So konnten Fragen z. B. zur Konfektionierung schnell und unkompliziert geklärt werden. Der großflächige Zuschnitt erfolgte in unserer Schreinerei, die Höhenzuschnitte und Erstellung der Spannlöcher auf dem Schalplatz der Baustelle“. Architekt Daniel Schroeter: „Sichtbeton ablesbar handwerklich ausgeführt eignet sich gut für diese Aufgabenstellung. Im neuen Gymnasium wird er einen schönen Kontrast zu den „warmen“ Holzoberflächen bilden. 2016 soll die Schule dann fertig sein“.⇥■

Westag & Getalit AG

www.westag-getalit.de

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