Neues Siegel „IKT-Geprüft gemäß Trennerlass“
Das IKT hat das neue Siegel „IKT-Geprüft gemäß Trennerlass“ bereits an drei dezentrale Niederschlagswasserbehandlungsanlagen verliehen. Die Produkte können in Nordrhein-Westfalen zur Behandlung von Niederschlagswasser vor der Einleitung in Gewässer eingesetzt werden.
Der sogenannte Trennerlass regelt in Nordrhein-Westfalen: Schwach belasteter Niederschlagswasserabfluss von Verkehrsflächen (Flächenkategorie II) kann dezentral behandelt und anschließend in ein Gewässer eingeleitet werden. Entsprechende Behandlungsanlagen müssen allerdings einzeln vom Landesumweltamt genehmigt werden. Dazu muss nachgewiesen werden, dass die Behandlung des Niederschlagswassers vergleichbar ist mit der Behandlung durch eine zentrale Anlage.
Einige Anlagen wurden bereits vom IKT im Rahmen eines Forschungsprojekts getestet. Diese Systeme können ohne weitere Prüfungen das Siegel „IKT-Geprüft gemäß Trennerlass“ erhalten. Aber auch Anbieter, die Ihre Anlagen zukünftig durch das IKT prüfen lassen, können das Siegel beantragen.
Siegel für Innolet, Sedi-Pipe und ViaTub
Das neue Siegel wurde bereits dem Innolet-System von Funke, der Sedi-Pipe-Anlage von Fränkische Rohrwerke und dem Lamellenklärer ViaTub von Mall verliehen.
Innolet
Bei dem Innolet-System handelt es sich um einen Einsatz für Straßenabläufe. Es hat in Prüfungen zur hydraulischen Leistungsfähigkeit, zum Rückhalt von grobkörnigen und feinen abfiltrierbaren Stoffen (AFS) sowie Schweb- und Schwimmstoffen und zum Rückhalt von gelösten Schwermetallen seine Wirksamkeit nachgewiesen. Dafür wurde es mit dem Siegel „IKT-Geprüft gemäß Trennerlass“ ausgezeichnet.
ViaTub
Der Lamellenklärer ViaTub ersetzt herkömmliche Absetzbecken in der Regenwasserbewirtschaftung. Im Zulaufbereich der Anlagen werden grobkörnige Bestandteile sedimentiert, danach durchströmt das Regenwasser im geschlossenen Fertigteil-Betonbehälter eine schräg eingebaute Lamellenpackung. Aufgrund physikalischer Gesetzmäßigkeiten rutschen Partikel entlang der Kunststofflamellen entgegen dem Wasserstrom zum Behälterboden und setzen sich dort als Schlamm ab.
Sedi-Pipe
Die aus Startschacht, Sedimentationsrohr und Zielschacht bestehende Sedi-Pipe-Anlage trennt mittels Schwerkraft Feinstoffe aus dem Regenwasser ab. Dazu durchfließt das Wasser das im Gegengefälle angeordnete Rohr. Eine Remobilisierung der sedimentierten Stoffe bei stärkeren Regenereignissen verhindert ein Strömungstrenner unterhalb des Kämpfers. Darüber hinaus werden Leichtstoffe über eine Tauchwand im Zielschacht zurückgehalten.
Prüfung in Labor und Praxis
Die Prüfungsvorgaben für den Nachweis der vergleichbaren Behandlung beinhalten Laborversuche zum Nachweis des Stoffrückhalts und der hydraulischen Leistungsfähigkeit sowie In-situ-Untersuchungen. Die Laborversuche sind durch unabhängige, entsprechend ausgerüstete und erfahrene Prüfinstitute wie das IKT durchzuführen. Im Rahmen der In-situ-Untersuchungen werden über mindestens ein Jahr Betriebserfahrungen gesammelt und bewertet. Der erfolgreiche Nachweis der Vergleichbarkeit ist erforderlich als Grundlage für die wasserwirtschaftliche Genehmigungsfähigkeit.
Unternehmen, die an einer Einzelzulassung ihrer Systeme zur dezentralen Niederschlagswasserbehandlung interessiert sind, wenden sich an Dipl.-Ing. Christoph Bennerscheidt, Projektleiter im IKT, Tel. 0209 17806-25, E-Mail: bennerscheidt@ikt.de.