Ofenloft Lohne
In modernster Ziegelbauweise entstanden, lehnt sich die Gestaltung des Lohner Ofenlofts aufgrund von Vorgaben der Kommune an die Industriearchitektur
des 19. Jahrunderts an.
Der Ofenloft von Sarah und Dirk Reimann im niedersächsischen Lohne hat sich zu einer begehrten Event-Location entwickelt, in der über das ganze Jahr Grillkurse stattfinden. Schaustücke wie Kamine, Öfen oder Feuerkörbe werden dabei in Szene gesetzt, Funktion und Bauweise erläutert. Industrietypische Architekturdetails und vor allem die Ziegelfassade verleihen dem Ofenloft besonderen Charme. Neben dem Firmengebäude war noch ausreichend Platz für ihr Zuhause.
Ziegel, weil‘s gesund ist
Für den Maurer-, Fliesenleger- und Kaminbaumeister Reimann kam nur Ziegel als Baustoff in Frage: „Wir wollten soweit wie möglich mit wohngesunden Naturbaustoffen bauen. Ziegel ist mit seinen feuchteregulierenden Eigenschaften klar im Vorteil gegenüber anderen Wandbaustoffen – ein seit Jahrtausenden bewährter Baustoff.“
Die ursprüngliche Idee, Geschäfts- und Privathaus regionaltypisch in der Art eines Bauernhofes zu kombinieren, war nicht durchführbar. Da auf dem Nachbargrundstück eine Fabrikhalle steht, machte die Stadt Lohne Auflagen. Die Gebäude sollten sich nicht nur an den Industriecharakter anlehnen, sondern sich auch in der Traufhöhe an der benachbarten Halle orientieren. Mit der Idee, beide Gebäude im Stile der Industriearchitektur des 19. Jahrhunderts zu bauen, ließen sich die behördlichen Auflagen und der Wunsch nach Ziegelarchitektur in Einklang bringen.
Die Planung des Ofenlofts und des Wohnhauses übernahmen Dirk und Sarah Reimann weitgehend selbst. Für Statik und alle erforderlichen Zeichnungen zogen sie Fachleute zu Rate. Bei Keller, Außen- und Innenwänden, Vormauer, Schornsteinsystem sowie der Geschossdecke im Wohngebäude kamen keramische Baustofflösungen von Wienerberger zum Einsatz. Selbst die Terrasse vor dem Loft wurde in dem Architekturstil entworfen.
Hohe Wärmedämmung ohne Zwischendämmschicht
Für die Hintermauer beider Gebäude wählte Dirk Reimann den Poroton-Planziegel-T12 in der Stärke 42,5 Zentimeter. Er eignet sich für den Bau von Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäusern. Seine geringe Wärmeleitfähigkeit von 0,12 W/m2K sowie die witterungsbeständige zweischalige Außenwandkonstruktion in Kombination mit einem durchdachten Haustechnikkonzept waren Voraussetzung für die Einstufung als KfW-Effizienzhaus.
Die Vormauerschale errichtete der Bauherr mit dem Verblender HKS Rot aus dem Terca-Programm von Wienerberger. Der Wasserstrichziegel wurde im Wilden Verband verarbeitet. Zusammen mit den grauen Fensterprofilen und dem anthrazitfarbenen Dach unterstreicht er die typische Industriearchitektur. Die rot nuancierte Fassade verhilft diesem Gebäudeensemble zu einer weithin sichtbaren Wiedererkennung.
Dank der großen Wandstärke und der ohnehin sehr guten Wärmedämmeigenschaften des Poroton-T12 konnten die Bauherren darauf verzichten, eine Dämmschicht zwischen Hinter- und Vormauer einzubringen. Trotz der großen, über zwei Geschosse reichenden Fensterflächen im Loft erreicht das Gebäude einen sehr guten energetischen Standard. Auf eine kontrollierte Be- und Entlüftung verzichteten die Reimanns, stattdessen wird manuell gelüftet.
Für die Innenwände kam der Poroton-Hochlochziegel-Plan-T als sogenannte Zwischenwandplatte (ZWP) in der Stärke 11,5 Zentimeter zum Einsatz. Im Wohnhaus wurde zwischen Erd- und Obergeschoss zudem eine Ziegeldecke von Wienerberger eingebaut, die im Zusammenspiel mit den Wänden aufgrund ihrer keramischen Eigenschaften für ein rundum wohngesundes Raumklima sorgt und zugleich den geforderten Schall- und Brandschutz sicherstellt.
Montagesystem für Schornstein reduziert Arbeitsaufwand
Highlight des Lofts ist die realitätsnahe Präsentation verschiedener Kamin- und Ofenmodelle: 19 von knapp 30 können befeuert werden. Zwei raumluftunabhängige Kamtec LAS 20 W von
Wienerberger mit Ziegelmantelstein ermöglichen das gleichzeitige Befeuern mehrerer Modelle – ein entscheidendes Kriterium für die Produktpräsentation im Ofenloft, aber auch für das Haustechnikkonzept. Der Ring-spalt des Schornsteins führt der Feuerstätte konzentrisch Verbrennungsluft zu.
Durch Teilwärmedämmung wird bei dieser Lösung ein thermischer Auftrieb der Zuluft vermieden. Dadurch bleibt der Schornstein schlank. Der Kamtec LAS 20 W mit Ziegelmantelstein ist als Montagesystem konzipiert, was den Arbeitsaufwand auf der Baustelle erheblich reduziert. Zusätzlich punktet er durch großen Wärmedurchlasswiderstand und hohe Druckfestigkeit.
Weiterer Vorteil: Da gebrannter Ton nicht schwindet, entstehen keine Putzrisse – sowohl am Mantelstein selbst, als auch zwischen Mantelstein und Wand. Zwei Öfen im Erdgeschoss des Lofts verfügen über eine Wasserführung, die das Wohnhaus mit Warmwasser versorgen. Eine Lösung, die unter hiesigen Witterungsbedingungen völlig ausreicht. Als Backup-Variante kommt für das Privatdomizil ein Elektroheizstab im Pufferspeicher zum Einsatz.
„Unsere Vision, vom Keller bis zum Dach fast nur mit Ziegeln zu bauen, konnten wir aufgrund der Qualität, Wirtschaftlichkeit und Verarbeitungssicherheit der Produkte verwirklichen“, freut sich Dirk Reimann. „Das Raumklima ist exzellent. Der Lehmputz im Inneren tut sein Übriges und trägt ebenfalls zur Raumluft- und Wohnqualität bei – im Sommer wie im Winter.“ Die konsequente Bauausführung mit keramischen Baustofflösungen hat das Bauvorhaben auch zu einer guten Geldanlage gemacht.