„Power Tower“ in Aktion
Neuer Stützenturm überzeugt auch deutsche PraktikerMit dem fast fertigen Rohbau des neuen Operativen Zentrums der Uniklinik Erlangen erreicht der neue Stützenturm ST 60 von Hünnebeck den deutschen Schalungsmarkt.
Der in Frankreich bereits erfolgreich etablierte „Power Tower“ hat die Baustellenmannschaft der Riedel Bau GmbH & Co. KG in allen Belangen überzeugen können. Die Schweinfurter Riedel Bau führt die Rohbauarbeiten am Neubau des Operativen Zentrums aus. Der 160 m lange und 26 m breite Zweckbau besteht aus zwei unterirdischen und sieben oberirdischen Geschossen. Mit nahezu 15.000 m2 Nutzfläche wird er nach Fertigstellung eine bauliche und funktionale Einheit mit dem bereits errichteten Bettenhaus der Chirurgie bilden. Neben zwanzig OP-Sälen werden hier Intensivpflege, Untersuchungs- und Behandlungsbereich, Radiologie und natürlich auch Forschung & Lehre untergebracht sein.
Operatives Zentrum der Uniklinik Erlangen
Mit den Hünnebeck Klassikern Manto-Großrahmenschalung an der Wand und Topec-Modulschalung an der Decke ist das 31 m hohe Gebäude in den letzten 24 Monaten zügig auf dem Gelände der Uniklinik emporgewachsen. Das Unterstützungssystem ST 60 wurde als Traggerüst zur Erstellung einer 21 m breiten und 24 m langen Durchfahrt eingesetzt. Fast 12 m hoch musste die Schalungsunterstellung an einigen Stellen sein und die Last aus mächtigen Unterzügen (100 cm x 240 cm) ableiten.
Die Hünnebeck Experten haben abgestimmt auf diesen Einsatz ein Traggerüst aus ST-60-Türmen in Kombination mit ID 15 und Material aus dem Modex-Modulgerüstsystem entwickelt, das die Lasten aus der Holzträgerschalung für Decke und Unterzüge aufnahm. Riedel-Bauleiter Sebastian Göller skizziert die Anforderungen: „Rund 6 Tonnen pro Meter wiegt so ein Unterzug, Schalung und Betonierlast kommen noch hinzu und das Ganze auch noch bei zehn bis zwölf Metern Höhe. Da braucht man schon eine leistungsfähige Schalungsunterstellung, die sich dann auch noch baustellengerecht unter beengten Verhältnissen zügig und sicher aufbauen lässt.“
Die Baustellenmannschaft war schnell von den positiven Eigenschaften des „Power Tower“ überzeugt: „Weder ein klassisches Traggerüst noch die alternative Variante aus ID-15-Türmen hätte sich so einfach und sicher auf- und später unter dem fertigen Bauteil wieder abbauen lassen.“ „Den Hünnebeck Schalmeister, der zur Einweisung in das neue Traggerüstsystem vor Ort war, hätten wir eigentlich gar nicht gebraucht. Das System ist selbsterklärend“, ergänzt Sebastian Göller.
Zukunftsorientiert
Seine Aussage freut die Hünnebeck-Entwickler natürlich besonders. Denn sie bringt es auf den Punkt: „Wir haben das ST 60 in allen Belangen baustellengerecht optimiert. Ob Montage, Demontage, Transport oder Lagerung – unser neues Traggerüstsystem für den Schalungsbau erfüllt schon jetzt zukünftige Anforderungen“, untermauern die Hünnebeck Konstrukteure das positive Fazit des Bauleiters. So wiegt beispielsweise kein Teil dieses Systems, das sowohl der DIN EN 12810 wie auch der DIN EN 12811 entspricht, mehr als 15 kg; hinzu kommen eine jederzeit gesicherte Montage und Demontage durch vorlaufenden Seitenschutz sowie ein von Hünnebeck bereits zum Patent angemeldetes, besonders ergonomisches Belagumsetzverfahren.
Vorreiter Frankreich
Alles Sicherheitsfaktoren, die vom extrem ergonomie- und sicherheitsbewussten französischen Markt mit viel Lob aufgenommen wurden. Hier ist das System bereits seit mehreren Jahren sehr erfolgreich im Einsatz. Das hat seine Gründe. Einer davon ist die Einfachheit des Systems, denn der ST-60-Baukasten besteht aus lediglich sechs Basisteilen. Mit nur zwei Rahmen lassen sich drei Turmbreiten herstellen: 113 cm x 113 cm, 150 cm x 150 cm und 113 cm x 150 cm. Bis zu 240 kN Belastbarkeit pro Stützturm (60 kN pro Stiel) und die Kombinierbarkeit des Systems mit Alu- und Stahlträgern wie auch mit Holzschalungsträgern (H 20 und R 24) sorgen für hohe Tragfähigkeit und sichere Lastableitung in den typischen Einsatzhöhen zwischen 3 m und 15 m.
Zu den wesentlichen Eigenschaften des ST-60-Turms zählt ein besonderes Belag-umsetzverfahren: Die Beläge (Lastklasse 4) werden mit einer speziellen Belaghebevorrichtung einfach und ergonomisch auf die nächste Ebene versetzt. Ist der Turm fertig montiert, kann er zum einfachen Transport innerhalb der Baustelle komplett mit vier Strängen an einen Kran gehängt werden.
Baustellengerecht
Auf der Uniklinik-Baustelle in Erlangen sind insgesamt vier verschiedene ST 60 Turmtypen mit unterschiedlichen Breiten und Höhen zum Einsatz gekommen. „Aus den übersichtlichen Systembauteilen lassen sich wirklich sehr einfach und optimal gesichert unterschiedliche Turmvarianten in bedarfsgerechten Abmessungen herstellen“, so das abschließende Daumen-hoch-Urteil der Praktiker.