Prima Klima mit Innendämmung
Über 30 Jahre nach der Gründung bekam die TU Hamburg-Harburg ein repräsentatives Hauptgebäude – eine denkmalgeschützte, sanierungsbedürftige Kaserne.
Hohe thermische Beanspruchung
Thermisch und hygrisch sind die Räume im Lehrbetrieb einer hohen Beanspruchung ausgesetzt. Morgens vor Unterrichtsbeginn werden sie aufgeheizt. Verlassen die Studenten am Nachmittag das Gebäude, wird die Heizung gedrosselt, die Räume bleiben verschlossen und oft ungenügend gelüftet. Hier kann das eingesetzte Innendämmsystem Epatherm seine Vorteile ausspielen: Die kapillaraktiven Platten speichern überschüssige Feuchtigkeit und geben sie allmählich wieder an die Raumluft ab. Die Wände bleiben stets trocken. Bei einer mehrschaligen Wandkonstruktion bestünde dagegen das Risiko einer Ansammlung von Feuchtigkeit, wodurch die Voraussetzungen zur Bildung von Schimmelpilzen gegeben sind.
Sanierung in mehreren Abschnitten
Insgesamt wurden rund 3.500 m² Epatherm-Wohnklimaplatten in Stärken von 25 bis 60 mm verbaut. Die Sanierung erstreckte sich über mehrere Bauabschnitte, der Lehrbetrieb lief unterdessen weiter. Die ersten Komponenten des Dämmsystems wurden Anfang 2011 angeliefert, im Frühjahr 2015 konnten schließlich die Arbeiten am finalen Bauabschnitt fertiggestellt werden. Die 1871 errichtete Kaserne steht unter Denkmalschutz, daher galt es, die Maßnahmen und Materialien der Sanierung mit den geltenden Auflagen zu vereinbaren.
Der schadhafte alte Putz wurde zunächst abgeschlagen. Mit rein mineralischem Ausgleichsputz schufen die Facharbeiter der Bauunternehmung Jürgen Martens aus Hamburg einen tragfähigen Untergrund. Anschließend montierten sie die Calciumsilikatplatten mit dem zugehörigen Systemkleber auf die Innenseiten der Außenwände. Zur Dämmung der Fensterleibungen kamen robuste Plattenzuschnitte zum Einsatz. Den Abschluss bildete der feinkörnige, mineralische Spachtel Epatherm „eti“.
Pioniergebäude mit ergänzenden Neubauten
Das neue Hauptgebäude der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) besteht aus der historischen Bausubstanz einer Pionierkaserne und zwei ergänzenden Neubauten. Im Auftrag der Behörde für Wissenschaft und Forschung entstand das bauliche Ensemble, welches historische Bestandteile mit modernen Anforderungen verbindet. Bereits ab 2010 wurde die ehemalige Kaserne auf dem Schwarzenberg von Grund auf saniert und entkernt. Die Baulücke im Osten ergänzt ein würfelförmiger Neubau, im Westen kam ein quaderförmiger Anbau hinzu. Herzstück ist das offene und mit mehr als 21 m beeindruckend hohe Treppenhaus mit Foyer. Historische Charakteristika wie die Rundbogenfenster sollten bei der Sanierung möglichst im Original erhalten bleiben.