Projekt mit hilfreichen Nebeneffekten
Unika Kalksandstein Bausystem für Hospiz am WasserturmAuf einem rund 4.000 Quadratmeter großen, ehemaligen Waldgrundstück entstand eine eingeschossige Anlage mit 1.200 Quadratmeter Bruttogrundrissfläche und circa 5.300 Kubikmeter umbauten Raum.
In Deutschland gibt es laut Deutschem Hospiz- und Palliativ Verband e.V. rund 1.500 ambulante Hospizdienste, 236 stationäre Hospize, einschließlich der stationären Hospize für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, sowie mehr als 300 Palliativstationen in Krankenhäusern (Stand 2016). Ein weiteres Hospiz ist 2020 hinzugekommen.
Stiftung baut neues Hospiz
Initiator dieses Neubaus im hessischen Rodgau ist die Hospiz Stiftung Rotary Rodgau. Die bereits 2014 gegründete Stiftung hat zum Ziel, die Hospiz- und Palliativarbeit in der Region Offenbach zu fördern. Bis dato bestand im gesamten Landkreis Offenbach kein stationäres Hospiz. Gespräche mit verschiedenen karitativen Verbänden und ambulanten palliativen Pflegeeinrichtungen ergaben einen Bedarf von zehn Plätzen. Grund genug für die Mitglieder des RC Rodgau, zu handeln. Zu dem Stiftungskapital von 75.000 Euro kamen über die Jahre mehr als 1.400 Einzelspenden hinzu, die das Stiftungskapital auf rund 2,3 Millionen Euro ansteigen ließ. Eine Zuwendung in Höhe von 1 Million Euro erhielten die Rodgauer von der Werte-Stiftung in Frankfurt, sodass im Spätsommer 2018 der Bauantrag des Projektes „Neubau Hospiz am Wasserturm“ zur Genehmigung eingereicht werden konnte. Entwurf und Projektentwicklung übernahmen die Architekten der Rodgau-Planungs-Team GmbH.
Klassisch mit Kalksandstein
Das klassisch in Mauerwerksbau errichtete Hospiz ruht auf einem Platten- und Streifenfundament aus Stahlbeton in WU-Qualität. Außen- und Innenwände erstellte man massiv in Kalksandstein. Tragende Bauteile, wie Stützen, Unter- und Überzüge wurden in Stahlbeton realisiert. Der wesentliche Teil des Gebäudes findet seinen Abschluss in einem flach geneigten Pultdach mit einer Doppelstehfalzdeckung aus Aluminium. Alle weiteren Gebäudeteile verfügen über Flachdächer mit Kunststoff-Dachbahnen als Abdichtung. Analog der Dachdeckung befinden sich zwei unterschiedliche Fassadensysteme am Gebäude. Während der größere Teil der Fassadenflächen mit einem WDV-System und Klinkerriemchen ausgeführt wurde, erhielten die Restflächen einen klassischen Silikatoberputz auf dem WDVS.
Kalksandstein gestiftet
Für den Bau des „Hospiz am Wasserturm“ lieferten die Rodgauer Baustoffwerke GmbH Co. KG als Zustiftung Unika Planelemente zur Erstellung der Innen- und Außenwände. Die passgenau für jede Wand des Objektes gefertigten Kalksandsteine bestehen aus den natürlichen Rohstoffen Sand, Kalk und Wasser und werden energieschonend mit Wasserdampf gehärtet. Das leistungsstarke Kalksandstein-Bausystem trägt schon allein aufgrund der Steingröße sowie der industriell vorgefertigten Schnittsteine zu einem schnellen, effizienten und damit auch wirtschaftlichen Baufortschritt bei.
Deshalb freuten sich die Verantwortlichen der Hospiz Stiftung Rotary Rodgau neben der Materialspende für das Mauerwerk auch über die drei Wochen kürzere Bauzeit als ursprünglich geplant und kalkuliert. Ein für das Hospiz-Projekt schöner und hilfreicher Nebeneffekt. So wurden Zeit und Geld eingespart und die Ausführungsqualität konnte erhöht werden.
Behaglichkeit und Ruhe
Hinzu kommen die produktspezifischen Eigenschaften: So sorgt unter anderem die hohe Wärmespeicherfähigkeit von Kalksandstein für ein behagliches Wohnraumklima. Denn dank der hohen Rohdichte des Mauerwerks von Außen- und Innenwänden werden Temperaturspitzen abgefedert. Aufgrund der viel größeren Speichermasse kommt es im Sommer in Gebäuden in Massivbauweise zu deutlich weniger unangenehmen Überhitzungen als in vergleichbaren Bauten aus leichteren Baustoffen. Die Räume heizen sich spürbar weniger auf. Außerdem sorgt die hohe Rohdichte für zuverlässigen Schallschutz auch über die Anforderungen der DIN 4109 hinaus. Unika Kalksandsteine sind bis Rohdichteklasse 2,2 erhältlich.
Ausreichend Raum für Betroffene
Die unter der Bauleitung des Architekten Matthias Bauer von der ABP Matthias Bauer GmbH aus Hanau fertig gestellte Einrichtung bietet zwölf Zimmer für die Hospizgäste. Ein dreizehntes baugleiches Zimmer kann Angehörigen von Hospizgästen für eine eventuelle Übernachtung zur Verfügung gestellt werden. Alle Zimmer und Bäder sind barrierefrei, zwei der Gästezimmer rollstuhlgerecht ausgestattet. Außerdem haben alle Zimmer einen direkten Zugang zu der angegliederten Terrasse. Im zentralen Bereich steht den Hospizgästen und Angehörigen ein gemeinsamer Wohn- und Essbereich mit direkter Anbindung an die Küche zur Verfügung. Um die Kommunikation zwischen Personal, Hospizgästen und Angehörigen zu fördern, wurde die Küche zum Wohn- und Essbereich hin offen und wohnlich gestaltet. Ein Gruppen- und Seminarraum, kann von den Mitarbeitern als Aufenthaltsraum genutzt werden. Als Rückzugsort für alle im Hospiz Anwesenden dient ein Raum der Stille.
Mission Leben als Betreiber
Stationäre Hospize sind baulich, organisatorisch und wirtschaftlich eigenständige Einrichtungen mit separatem Personal und Konzept. Für das Personal und ehrenamtliche Mitarbeiter stehen Büroräume, Funktions- und Arbeitsräume, sowie Umkleide- und Sanitärbereiche in ausreichender Anzahl zur Verfügung. Das Hospiz am Wasserturm in Rodgau wird vom diakonischen und gemeinnützigen Unternehmen Mission Leben als Betreiber geführt.
Anhaltende Unterstützung
Mit der Fertigstellung und Übergabe des Bauwerkes ist die Arbeit der Hospiz Stiftung Rotary Rodgau nicht getan. Denn die Krankenkassen bezuschussen die Hospizversorgung nur zu einem Teil. Der Eigenanteil wird durch Spenden finanziert, denn auch im Hospiz am Wasserturm sind die Angebote für die Betroffenen kostenfrei. Neben der finanziellen und ehrenamtlichen Unterstützung wirbt die Stiftung auch für eine bessere Einbindung der Hospizarbeit in die Gesellschaft. „Wenn unser Motto ist, das Sterben ins Leben zurückzuholen, dann darf ein Hospiz nicht Ausgrenzung bedeuten“, erklärt der Vorsitzende des Stiftungsvorstandes Dr. Nikos Stergiou. Deshalb wird der Platz vor dem neuen Haus am Wasserturm auch zu einer Stätte der Begegnung umgestaltet.
Unika GmbH
www.unika-kalksandstein.de