Sanierung der Feldschmiede in Itzehoe
Die Stadt Itzehoe, eine der ältesten Städte Holsteins, liegt beiderseits der Stör – einem Nebenfluss der Elbe – und bietet nach einer
aktuellen Studie der Uni Köln das beste Klima für Firmengründungen in ganz Deutschland. Mit ausschlaggebend hierfür sind die Ansiedlung mehrerer Technologiefirmen und das breite Angebot an Einzelhandelsgeschäften, das Itzehoe zu einer zentralen Einkaufsstadt macht.
Eine der beliebtesten Fußgängerzonen ist die „Feldschmiede“ im Zentrum der rund 33.000 Einwohner zählenden Stadt. Unterschiedlichste Angebote von Fachhändlern, Dienstleistern und der Gastronomie laden zum Einkaufen und Verweilen ein. Um die Attraktivität weiter zu steigern, entschied die Stadt - im Zuge einer notwendigen Sanierung des Regenwasserkanals - die Neugestaltung der Fußgängerzone.
Gelungene Zusammenarbeit
Nach dem Rückbau der Oberflächen aus den 70er Jahren wurden zunächst die alten Leitungen (Regenwasser-Sammelleitung, Gasleitungen usw.) entfernt. Im Anschluss daran begannen die Arbeiten am neuen Regenwasserhauptkanal und den Regenwasser- und Schmutzwasserhausanschlüssen, die in 2,50 m Tiefe verlegt wurden. Darauf folgte die Installation eines Beleuchtungskabels und von Leerrohren für die Breitbandversorgung. Dass die Durchführung der Arbeiten innerhalb der sechsmonatigen Bauzeit so reibungslos verlief, freute natürlich besonders die Anwohner und Geschäftsinhaber in der Feldschmiede. Möglich wurde dies durch die gute Koordination und Zusammenarbeit zwischen der verantwortlichen Tiefbauabteilung der Stadt Itzehoe und den an der Sanierung beteiligten Bauunternehmen. So zieht der Leiter der städtischen Tiefbauabteilung, Bodo Schmedtje, auch eine positive Bilanz. „Es hat trotz der umfangreichen Maßnahmen von den Anliegern und Passanten kaum Beschwerden gegeben“, so Bodo Schmedtje. „Der Idealfall wäre gewesen – wie geplant – in zehn Abschnitten zu bauen, die immer gleich fertig gestellt worden wären. Doch um schneller zu sein, liefen die Kanalarbeiten vorneweg, während in den Abschnitten dahinter Breitband und Oberfläche an der Reihe waren“, so Schmedtje weiter.
Auch der verantwortliche Straßenbaumeister der Fa. Plus-Pohl ist mit der Durchführung und dem Ergebnis zufrieden. „Im Allgemeinen ist alles ganz gut gelaufen. Auch wenn die Logistik durch die beengten Verhältnisse manchmal eine Herausforderung war“, resümiert Olaf Erdmann. „Zeitverzögernd war die Demontage zweier alter Wasserleitungen und einer Gasleitung von denen niemand etwas wusste“, so Erdmann weiter.
„Durch die Umgestaltung der Feldschmiede zwischen La-Couronne-Platz und der Kirchenstraße hat das Zentrum Itzhoes eine Aufwertung erfahren. Einwohner und Gäste unserer schönen Stadt haben dies schon mehrfach bestätigt“, so Bettina Bühse, Bauamtsleiterin der Stadt Itzehoe.
Während die neue, technische Infrastruktur (Wasser-, Gas- und Kabelleitungen) nun im Verborgenen ihren Dienst leistet, sorgen ausgewählte Gestaltungselemente in der Fußgängerzone für ein angenehmes Ambiente. Das mit der Planung beauftragte Hamburger Kontor Freiraumplanung setzte dabei auf eine zurückhaltende Gestaltung. Mit ausschlaggebend für das neue Gesicht der Feldschmiede sind eine LED Seil-Hänge-Beleuchtung, eine Natursteinbank am unteren Zugangsbereich, ein Natursteinband aus vielen unterschiedlichen Granitsteinen sowie ein Orientierungsstein mit Linien aus Messing, der Bezug zur „castel street“ der Partnerstadt „Cirencester“ herstellt. Prägnant ist die durchgängige Oberfläche aus Pflasterklinker im Fischgrätmuster. Entwässert werden die Flächen über mittig angeordnete, einzelne, kurze Rinnenstränge von maximal 5,00 m Länge.
Synthese aus Entwässerungsrinne und Gestaltungselement
Um den Abdeckungen der Entwässerungsrinnen ein unverwechselbares Design zu geben, wurde als Motiv der Meerwasserfisch Stör gewählt. In Anlehnung an den die Stadt durchquerenden Fluss Stör, der in unmittelbarer Nähe zur Fußgängerzone verläuft. So zieren je drei Stör-Motive die einzelnen, 50 cm langen Gusseisen-Abdeckungen der Multiline-Entwässerungsrinnen.
Basis des Entwässerungssystems ist die ACO Drain Multiline V Rinne. Aufgrund der Zusammensetzung des ACO Polymerbetons, bestehend aus überwiegend natürlich vorkommenden Rohstoffen, wie z.B. Quarz, Basalt und Granit, sind die Rinnen ohne zusätzliche Beschichtungen frost- und tausalzbeständig und haben eine sehr hohe Beständigkeit gegenüber aggressiven Medien. Mit einer Wassereindringtiefe von 0 mm ist der Werkstoff Polymerbeton wasserundurchlässig und so der ideale Werkstoff für den Tiefbau. Die glatte Oberfläche der Rinnenkörper lässt Wasser und Schmutzpartikel schnell abfließen. Darüber hinaus sorgt der untere, engere Teil des V-Querschnitts schon bei wenig Wasser für deutlich höhere Fließgeschwindigkeiten und damit für einen optimierten Selbstreinigungseffekt. Der Werkstoff der Rinnenelemente verfügt bei ähnlicher Dichte über wesentlich höhere Festigkeitswerte als der Werkstoff vergleichbarer Betonprodukte. Das niedrigere Fertigteilgewicht der Polymerbeton-Elemente vereinfacht somit die Handhabung sowie den Einbau.
Zur Aufnahme unterschiedlicher Abdeckungen sind die Rinnenkörper mit einer integrierten Kantenschutzzarge versehen. Diese sorgt im Zusammenspiel mit der schraublosen Rostarretierung Drainlock für ein sicheres Überfahren der Rinnen durch Aufnahme und Verteilung der Lasten auf den Rinnenkörper. Die Arretierung Drainlock verhindert ein horizontales Verschieben der Abdeckung und ermöglicht eine unkomplizierte Montage und Demontage der Roste. Das Rinnensystem Multiline bietet drei Materialvarianten. So stehen Zargenausführungen in verzinktem Stahl, Edelstahl oder Guss zur Verfügung. Die Materialvielfalt bietet dem Planer nicht nur die freie Wahl der Abdeckroste bei durchgängiger Materialoptik, sie verhindert auch die Gefahr von Kontaktkorrosion zwischen Zarge und Rost.
„Für individuelle Lösungen wie in der Feldschmiede gewünscht, bietet ACO eine neue Rinnenabdeckung, ACO Freestyle. Ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal der Gussroste ist die kundenspezifische Gestaltungsfreiheit der sichtbaren Oberfläche. Die Abdeckung wird standardmäßig mit einer Länge von 500 mm und Breiten von NW 100, 150, 200 und 300 zum universellen Rinnensystem Multiline angeboten“, so Sven Bäsler, Außendienstmitarbeiter Schleswig-Holstein der ACO Tiefbau Vertrieb GmbH. Variable Produktionswerkzeuge lassen ideenreiche Designentwürfe zu und bieten jedem Planer besondere Möglichkeiten, die nach oben sichtbare Oberfläche des Rosts und damit die zu entwässernde Freifläche zu gestalten. „Auf Basis der kreativen Entwürfe fertigt ACO, unter Beachtung von technischen Vorgaben, mit wenig Aufwand die individuellen, unverwechselbaren Abdeckungen aus Sphäroguss, die wahlweise beschichtet oder unbeschichtet geliefert werden. So haben Planer und Verantwortliche – wie hier in Itzehoe - die Möglichkeit, einem Teil des Stadtbildes eine ganz eigene Note zu verleihen“, so Sven Bäsler abschließend.