Schlauchliner-Premiere in Nürnberg
In der Fürther Straße in Nürnberg, der Hauptverkehrsachse von Nürnberg nach Fürth, wurden 574 m des lichthärtenden GFK-Systems „Premium Liner“ eingebaut.
Mit Sondervorschlag durchgesetzt
Der Mischwassersammler Fürther Straße, ein deutlich über 100 Jahre alter Betonkanal der Nennweiten DN 400, 500 und 600, war insbesondere aufgrund massiver Korrosionsschäden über eine Länge von 574 m zum dringlichen Sanierungsfall geworden. Da der Altrohrzustand eine grabenlose Renovierung unter Substanzerhalt zuließ, entschieden sich die Verantwortlichen der Nürnberger Stadtentwässerung für eine Sanierung per Schlauchlining- Verfahren. Im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung setzte sich letztlich die Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanierung mit einem Sondervorschlag durch, der auf den Einbau eines GFK-Liners des Premium-Systems von Saertex Multicom, Saerbeck, setzte. Ursprünglich waren Nadelfilz-Liner ausgeschrieben worden. Der Premium Liner wurde aber aufgrund seiner fest verklebten, nicht herauslösbaren PE/PA- Innenfolie vom Auftraggeber als gleichwertig akzeptiert, da die Folie weder während des Einbaus noch im späteren Betrieb abgelöst werden kann.
Der Premium-GFK-Liner zeichnet sich über dieses wichtige Strukturmerkmal und seine exzellenten statischen Kennwerte hinaus durch die schnelle Einbautechnik aus, die für lichthärtende GFK-Liner typisch ist. Mit Lichthärtung kann in extrem knappen Zeitfenstern erfolgreich gearbeitet werden; das hoch mobile Equipment kann blitzschnell umgesetzt bzw. geräumt werden; technisch nicht unterbrechbare und daher potentiell kritische Arbeitsgänge sind bei GFK-Systemen äußerst minimal bemessen. Solche Flexibilität zahlt sich immer dort aus, wo es in der Bauablaufplanung erkennbare zeitliche „Flaschenhälse“ gibt oder externe Risiken für eine reibungslose Abwicklung existieren, wie etwa eine kritische und unberechenbare Wetterlage.
Bauausführung
Der Einbau in den grundgereinigten und abschließend inspizierten Kanal erfolgt durch mechanischen Einzug des Premium Liners, formschlüssiges Aufstellen des Liners und schließlich definierte Bestrahlung mit UV-Licht. Hierzu wird ein Lampenzug mit exakt vorgegebener Geschwindigkeit durch den aufkalibrierten Liner gezogen. Nach Durchlauf der Lampenkette ist der Liner unmittelbar endfertig ausgehärtet und kann ohne Wartezeit an den Anschlüssen geöffnet bzw. in Betrieb genommen werden. In dem mit 129 m längsten Liner dauerte diese Aushärtung nur 4 Stunden. Somit ist es wenig verwunderlich, dass die 574 m Gesamtstrecke mit insgesamt acht Einzelinstallationen in nur drei Arbeitswochen erfolgreich saniert werden konnte.
Von einem Qualitätsmerkmal des eingebauten Systems konnten sich Vertreter des Auftraggebers bereits „live“ vor Ort überzeugen. In ihrer Anwesenheit wurden alle Liner nach dem Einbau einer Dichtheitsprüfung nach DIN 1610 (LD) unterzogen. Ergebnis: In fast allen der insgesamt 8 Liner der Fürther Straße lag der Druckabfall bei exakt 0 mbar. Ein rundum voller Erfolg!