Schonender Umgang mit Regenwasser

In Deutschland sind fast 50 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsflächen versiegelt. Als versiegelt bezeichnet man alle Flächen, die betoniert, asphaltiert, gepflastert oder anderweitig befestigt sind und den Boden luft- und wasserundurchlässig abdecken: Die Versiegelung verhindert eine Ableitung von Regenwasser an Ort und Stelle. In der Folge gehen wichtige Funktionen des Bodens verloren. Für die Entsiegelung von Flächen kommen verschiedene Baustoffe und Systeme zum Einsatz. Eine innovative Möglichkeit ist Dränbeton.

Hohlraumgefüge sichert Wasserdurchlässigkeit

Dränbetone sind Betone, die gezielt mit einem stark erhöhten, definierten Hohlraumgehalt hergestellt werden und somit wasserdurchlässig sind. Der Hohlraumgehalt entsteht durch die Verwendung einer Gesteinskörnung mit einer eng begrenzten Korngröße (haufwerksporige Gesteinskörnung). Weil die Körner alle die gleiche Größe haben, lassen sie sich nicht vollständig dicht packen: Es bleiben Hohlräume. Die Gesteinskörner berühren sich punktförmig und sind nach der Vermischung mit Wasser und Zement nur an diesen Kontaktstellen miteinander verbunden. Das Hohlraumgefüge bleibt nach der Erhärtung erhalten und macht den Beton wasserdurchlässig – er lässt sich ideal zur Abführung von Niederschlagswasser nutzen. Dabei wird das anfallende Wasser auf der ganzen Dränbetonfläche abgeführt, nicht nur an bestimmten Stellen. Somit handelt es sich um eine vollflächige Art der Versickerung. Mittels unterschiedlicher Pigmente kann man auch farbige Dränbetonflächen realisieren.

Grundwasserschutz

Bereits seit vielen Jahren dient Dränbeton im Straßenbau sowie im Garten- und Landschaftsbau zur Herstellung von Tragschichten. Dabei erweist sich der formstabile Baustoff als ausgesprochen vielseitig. So können Dränbetontragschichten unter Pflaster-, Drän-asphalt- und Dränbetondecken oder auch unter Plattenbelägen verwendet werden. Sie sind im Merkblatt für Dränbetontragschichten (M DBT) der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e. V. geregelt. Die Verwendung von Dränbeton zur Herstellung wasserdurchlässiger Deckschichten hat in Deutschland während der vergangenen Jahre zugenommen, insbesondere auch mit dem Ziel eines besseren Grundwasserschutzes.

Der Baustoff Dränbeton wird dabei im Merkblatt für Versickerungsfähige Verkehrsflächen (M VV) der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e. V. geregelt. Aus den Empfehlungen des Merkblatts lassen sich zwei wesentliche Anwendungsgebiete für Dränbeton im Deckschichtbereich ableiten: zum einen der Einsatz für Anwendungen im Infrastrukturbereich (z. B. Radwege, Parkplatzflächen), zum anderen dekorative Anwendungen im Garten- und Landschaftsbau. In beiden Anwendungsfeldern bietet Dränbeton enormes Potenzial, um einer zunehmenden Versiegelung von Flächen entgegenzuwirken.

Gewünschte Farbgebung dank wasserlöslichem Pigment

So entschied sich auch ein privater Bauherr aus Königs Wusterhausen 2017/2018 für eine Dränbetonlösung in seinem Garten. Er ließ zwei Parkplatzflächen und einen Weg über das Grundstück zum Haus aus dem wasserdurchlässigen Baustoff herstellen. Dabei kam ein rot eingefärbter Dränbeton Pervia Deco mit einem Splitt 2-8 Millimeter als Gesteinskörnung zum Einsatz. Um die gewünschte Farbgebung zu erzielen, mischten die Mitarbeiter des Cemex-Transportbetonwerks dem Dränbeton ein wasserlösliches Pigment bei.

Eingebaut wurde das Material von Hand, wobei der Beton mittels eines Richtscheites abgezogen wurde. Als Seitenschalung dienten die vorhandenen Randsteine. Dank der beidseitigen Auflagepunkte ließen sich Flächen mit hoher Ebenheit realisieren. Der definierte Hohlraumgehalt des eingesetzten Materials ermöglicht, dass anfallendes Niederschlagswasser an Ort und Stelle versickert. Der Dränbeton leistet damit einen Beitrag für ein effektives Wassermanagement und einen schonenden Umgang mit Regenwasser.

Cemex Deutschland AG

www.cemex.de