Schonung der Umwelt durch Hobas Vortriebsrohre
2001 wurden im Auftrag der Stadt Offenbach in einer Studie über alternative Anschlussmöglichkeiten des Stadtteils Bieber an die Kanalisation der Stadt Offenbach verschiedene Trassen für eine Freispiegelleitung zwischen Bieber und dem städtischen Kanalnetz durch das Ing.-Büro Dr. Pecher AG, Bingen untersucht. Als Ergebnis wurde eine Kanaltrasse zwischen der Pumpstation Bieber über den Mühlheimer Weg bis nach Waldheim Süd erarbeitet. Es gab zwei Möglichkeiten der Realisierung: zum einen die offene Bauweise und zum anderen die geschlossene Bauweise im Vortrieb. Man entschied sich für den Vortrieb. Eine offene Maßnahme hätte einen großen Eingriff in das sensible Ökosystem bedeutet, da ein Wald hätte gerodet werden müssen und Privatgrundstücke sowie Ackerland in Mitleidenschaft gezogen worden wären. All das konnte durch den Vortrieb vermieden werden. Weiterhin konnte auf eine aufwändige Absenkung des Grundwasserspiegels verzichtet werden, welche eine zusätzliche Belastung für das Ökosystem dargestellt hätte. Nicht zuletzt bedeuteten die zu erwartenden Baubelästigungen der Anwohner durch z.B. Schwertransporte, Emissionen und Baulärm Argumente gegen eine offene Bauweise.
Die Kanalbaumaßnahmen wurden im Juli 2007 ausgeschrieben. Man dachte bei der Ausschreibung traditionell an Drachenprofile aus Beton. Hobas machte das Nebenangebot für geschleuderte GFK-Vortriebsrohre und gewann den Auftrag, da man mit folgenden Punkten überzeugen konnte: zum einen die wirtschaftlichen Vorteile und zum anderen die ökologischen Vorteile. Man kam ohne die vorgesehenen Drachenprofil aus, da die Hobas Rohre von Haus aus hervorragende hydraulische Eigenschaften besitzen (k ≤ 0,01). Der Sondervorschlag war preisgünstiger als der Amtsvorschlag, dies lag an der Zeiteinsparung bei der Installation von Hobas Vortriebsrohren und der Verwendung von Tangentialschächten anstatt Ortbetonbauwerken. Aufgrund der spezifischen Eigenschaften von Hobas Vortriebsrohren zeigte sich, dass die wirtschaftlichen Vorteile gleichzeitig auch ökologische Vorteile darstellten. Da die Hobas Vortriebsrohre einen geringeren Außendurchmesser und eine geringere Wanddicke als die vorgesehenen Betonrohre hatten, resultierte daraus ein viel geringeres Gewicht. Der Unternehmer hatte dadurch unmittelbare Kostenvorteile, die sich gleichzeitig vorteilhaft auf die Umwelt auswirkten. Es waren keine besonderen Transportmaschinen notwendig, was wiederum weniger Emission bedeutete, da weniger Transport. Auch große Baukräne entfielen. Während des Pressens entstand aufgrund des geringeren Außendurchmessers der Hobas Vortriebsrohre nur ein geringer Eingriff in das unterirdische Bodensystem und damit eine geringe Entsorgungslast von Erdreich. Hinzu kam, dass eine kleinere Vortriebsmaschine ausreichte. Neben der verringerten der Anwohnerbelästigung, wurde die Vegetation geschont und aufwändige Straßenumleitungen sowie Staus und damit Abgase vermieden.
Die Trasse wurde in drei Bauabschnitte unterteilt, wobei der erste Abschnitt mit der Firma WÜWA Bau GmbH & Co. KG realisiert wurde und der zweite Abschnitt mit der Firma Sonntag Ingenieur GmbH. Neben den Vortriebsrohren wurden auch Tangentialschächte DN 2000/1000, Bögen DN 2000 (in der Start- bzw. Zielgrube) und Tangentialschacht-Sättel der Firma Hobas verbaut. Der dritte Bauabschnitt über 500 m wurde dank der hervorragenden Erfahrungen, die mit HOBAS Rohren gemacht wurden, von Anfang an in GFK ausgeschrieben.