Vortrieb von Druckrohren unter dem Rhein
In der Schweiz wurden für das Pharmaunternehmen Novartis 433 m
Hobas Druckrohre PN 10 mit einem Außendurchmesser von 1499 mm in Basel unter dem Rhein vorgetrieben. Nach nur 1,5 Monaten war der Vortrieb abgeschlossen. Neben einer Kurve mit einem Radius vom 1000 m waren auch andere Herausforderungen zu meistern.
Novartis zählt zu den weltweit führenden Anbietern innovativer pharmazeutischer Produkte. Der Konzern ist in über 140 Ländern tätig, aber stark in der Schweiz verankert. Novartis verwandelt den Industriekomplex des St. Johann-Areals in Basel mit seinen Forschungs- und Produktionsstätten, Bürogebäuden und dem internationalen Hauptsitz in ein hochmodernes Forschungs-, Entwicklungs- und Managementzentrum.
Die Nachhaltigkeitsstrategie der Firma Novartis hat das Ziel, den Energieverbrauch von Neubauten auf ein Drittel der Energie im Vergleich zu bestehenden Bauten zu senken. Bedingt durch diese Arealentwicklung sowie alternative Energiesysteme nimmt der Bedarf an Wasser zu Rückkühlzwecken in den nächsten Jahren zu. Verwendet wird dazu aufbereitetes Rheinwasser. Die Gesamtkapazität der bestehenden Fabrikwasseraufbereitungen beidseits des Rheins genügt für die nächsten 10 bis 15 Jahre, um den steigenden Bedarf auf dem Campus-Areal zu decken. Jedoch mussten diese Systeme aufgrund dieser veränderten Anforderungen miteinander verbunden werden. Diese Verbindung wurde mittels einer Rohrleitung, welche unter dem Rhein verläuft, realisiert.
Das Ingenieurbüro Rapp Infra wurde von Novartis mit der Umsetzung dieses Vorhabens beauftragt. Zunächst ging man von einer Doppelrohrleitung aus: In einem Vortriebsschutzrohr aus Stahlbeton sollte die eigentliche Druckrohrleitung geführt werden. Aufgrund der guten Beratung durch die Schweizer Hobas Spezialisten wurde das Ingenieurbüro auf die Möglichkeit aufmerksam gemacht, dass das Hobas Vortriebsrohr gleichzeitig als Druckrohr genutzt werden kann. Diese Methode besitzt neben den wirtschaftlichen Vorteilen auch den Vorteil, dass erheblich Bauzeit gespart wird. Die Schweizer Firma Implenia, die den Vortrieb ausführte, verfügt über gute Erfahrungen mit Hobas Vortriebsrohren und hat dabei bisher sehr eng mit den deutschen Hobas Spezialisten von der Technik und dem Produktmanagement zusammen gearbeitet. Auf diese Weise ist ein Gemeinschaftsprojekt Schweiz/Deutschland geboren worden.
Schließlich erhielt Hobas nach intensiven Recherchen und Variantenvergleichen den Auftrag und Mitte April 2009 wurden die ersten Vortriebsrohre geliefert. In diesem Projekt in Basel kamen Hobas Druckvortriebsrohre mit der Druckklasse PN 10 und dem Außendurchmesser von 1499 mm zum Einsatz. Da täglich 24 bis 30 m Vortriebsrohre gepresst werden konnten, wurde die Rohrverlegung bereits Ende Mai abgeschlossen: 433 m Vortrieb in 1,5 Monaten!
Die Start- und Zielgruben für den Vortrieb wurden aus gebohrten Betonpfählen errichtet, die bis in 30 m Tiefe hineinreichten, damit beim Vortrieb innerhalb einer horizontalen Bodenschicht geblieben werden konnte. Wechselnde Bodenschichten unterhalb des Rheins hätten das ohnehin anspruchsvolle Projekt zusätzlich mit Risiken behaftet. Eine weitere Herausforderung dieses Projekts war der Vortrieb um die Kurve mit einem Radius von 1000 m.
Dieses Projekt zeichnet sich durch die hervorragende Zusammenarbeit von Außendienst, Technik, Herstellung und Lieferung aus den verschiedenen Hobas Gesellschaften aus. Das Projekt wurde in der Hobas Gruppe weltweit mit dem Titel „Projekt des Jahres 2009“ ausgezeichnet.