Sicher und schnell im Wochentakt
Schalungshersteller Peri unterstützt BauausführungMit einer projektspezifisch erarbeiteten Schalungs- und Gerüstlösung wuchs eine neue Firmenzentrale im regelmäßigen Wochentakt bis in 74 m Höhe. Konsequent geplante Sicherheitsdetails reduzierten das Gefährdungspotenzial.
Die neue Unternehmenszentrale des global aufgestellten Spezialisten für Kältemittelverdichter Bitzer ist imposante 74 m hoch. Weithin sichtbar bieten 17 Obergeschosse in unmittelbarer Nähe zum bestehenden Verwaltungsgebäude in Sindelfingen ein modernes Arbeitsumfeld für 500 Mitarbeiter. Der angeschlossene Sockelbau weist ein Foyer mit Ausstellungs- und Aufenthaltsbereichen, Konferenzräume und ein Restaurant auf.
Unterhalb beider Gebäude erstreckt sich eine zweigeschossige Tiefgarage mit 340 Stellplätzen. Die hybride Bauweise der Obergeschosse mit einer besonders leichten Deckenkonstruktion aus Stahl und Stahlbeton ermöglichte große Spannweiten und damit eine stützenfreie Mittelzone.
Peri-Ingenieure aus Stuttgart unterstützten die Bauausführung durch die Ed. Züblin AG mit einer projektspezifischen Schalungs- und Gerüstplanung. Auf Basis der detaillierten Ausführungsplanung und einer baubegleitenden Baustellenbetreuung konnten Montagefolgen rasch und sicher ausgeführt werden. Dies hatte zur Folge, dass sich die Hochhausgeschosse im angestrebten, regelmäßigen Wochentakt fertigstellen ließen.
Kletternde Einhausung
Markantes Detail während der einjährigen Rohbauphase war die Einhausung der jeweils oberen Geschosse mit Kletterschutzwänden auf Basis des RCS-Klettersystems von Peri. Die 10 m hohen Schutzwandeinheiten ermöglichten sicheres Arbeiten und einen beschleunigten Bauablauf. So konnte durch den hohen Überstand über 1,5 Etagen hinweg bereits am Folgetag nach der Deckenbetonage mit den Montagearbeiten an der nächsten Stahlverbunddecke begonnen werden.
Das Umsetzen der Klettereinheiten erfolgte je nach vorhandener Krankapazität entzerrt vom restlichen Bauablauf. Ein weiteres Plus der Peri-Lösung für den raschen Baufortschritt war die Tatsache, dass zudem die Stirnabschalung für die Geschossdecken bereits in die Schutzwand integriert waren.
Bereits vor dem Umsetzen der Schutzwände in das jeweils nächste Folgegeschoss wurde umlaufend der Prokit-Seitenschutz montiert. So waren die frei werdenden Deckenränder von Anfang an in jeder Bauphase zuverlässig gegen Absturz gesichert, denn bereits die Arbeitsschritte zum Umsetzen der RCS-Klettereinheiten erfolgten somit aus sicherer Position.
Ein System für Traggerüst und Zugangstechnik
Die sich nach Süden hin öffnende Gebäudemitte weist jeweils zweigeschossige Stockwerkshöhen mit knapp 8 m Raumhöhe auf. Zur Unterstützung der Stahlverbunddecke dienten tragfähige Peri Up Flex-Stütztürme. Diese wurden mittels außen angebrachter Gerüstkonsolen konstruktiv so ausgebildet, dass die Gerüsttürme mithilfe einer Deckentisch-Umsetzgabel ohne aufwändige Montagearbeiten mit dem Kran als Einheit in die nächste Ebene gehoben werden konnten. Ein auf einer Variokit-Konsolbühne montierter Flex-Treppenturm erschloss zudem die Arbeitsbereiche der Hochhauskerne.
Vorlaufende Kernschalung
Vorlaufend zu den Hochhausgeschossen wurden die aussteifenden Gebäudekerne in Stahlbetonbauweise hergestellt. Hierfür wurde das CB-Kletterschalungssystem zusammen mit der Maximo-Rahmenschalung mittels Fahrwagen zu kranbaren Klettereinheiten kombiniert.
Die Ausbildung der Außenschalung als Stellschalung bot doppelten Nutzen: Die Bewehrungsarbeiten konnten innen an der windgeschützten Wandseite ausgeführt werden, zudem ließ sich eine etwaige Gefährdung der darunter angeordneten Deckenarbeitsbereiche minimieren. Für eine erhöhte Sicherheit und damit einhergehenden raschen Arbeitsabläufen waren die Bühnengeländer 1,50 m hoch dicht verkleidet. Dies reduzierte die Gefahr von herabfallendem Material.
Auch die Tatsache, dass das Schließen der Maximo-Wandschalung von der Innenseite erfolgte, erhöhte den Sicherheitsaspekt deutlich. Aufgrund der einseitigen Bedienbarkeit der MX-Anker war kein Mann auf der Außenseite notwendig. Zudem reduzierte die Schachtecke MX mit der Möglichkeit des Umsetzens kompletter Innenschalungen die Montageschritte und damit auch das Gefährdungspotenzial bei der Bauausführung.