Steigerung der Energieeffizienz in der Arbeitshydraulik mobiler Maschinen (STEAM)

http://www.ifas.rwth-aachen.de

Der Grundgedanke von STEAM, einem vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt des Instituts für fluidtechnische Antriebe und Steuerung der RWTH Aachen (IFAS), beruht auf einer konstanten Belastung des Motors in seinem optimalen Arbeitsbereich. Hierzu wird ein Konstantdrucksystem mit einer Konstantpumpe in einer Speicherladeschaltung verwendet.

Anders als bei einem Load-Sensing- oder Flow-Control-System bedienen Motor und Hydraulikpumpe aber nicht direkt die Hy-draulikzylinder – die werden je nach Anforderung über ein Ventilsystem aus einem der beiden Hydraulikspeicher für Hochdruck (250 bar) und Mitteldruck (150 bar) bedient. Mit Hochdruck und Mitteldruck (sowie dem schon vorhandenen Tankdruck) ist es über Schaltventile möglich, jede Zylinderseite mit drei verschiedenen Druckniveaus zu verbinden; aus der Differenz zwischen Hoch- und Mitteldruck lässt sich beispielsweise ein Druck von 100 bar generieren.

Abhängig von der aktuellen Last kann mit einer Steuerung also genau das erforderliche Druckniveau ausgewählt werden – der maximale Hydraulikdruck wird also nur dann abgerufen, wenn er wirklich benötigt wird. Weniger belastende Anforderungen werden mit einem niedrigeren Hydraulikdruck bedient, was Drosselverluste spürbar reduziert. Das System erlaubt außerdem die Wiedergewinnung von potenzieller und kinetischer Energie an allen Aktuatoren, auch beim Ausleger, etwa beim Absenken von Lasten. Diese Energie wird entweder direkt weiterverwendet oder in einen der zwei Hydraulikspeicher zurückgeführt. Als Aufgabe von Motor und Pumpe verbleibt, den Arbeitsdruck im gerade benötigten Hydraulikspeicher aufrecht zu erhalten. Aufgrund des konstanten Fördervolumens der Pumpe und des relativ konstanten Systemdrucks kann der Motor so in einem engen, optimierten Betriebsbereich bei niedriger Drehzahl konstant belastet werden.

In einem Test trat das STEAM-Konzept gegen ein Load-Sensing-System an. Beide wurden parallel auf einem Volvo EW18C installiert und getestet; die Tests liefen auf derselben Maschine, am selben Tag, mit demselben Fahrer. Trotz der niedrigeren Drehzahl erreicht die Maschine mit dem neuen Hydrauliksystem die gleiche Produktivität. Einige Arbeitsschritte absolviert sie auch merklich schneller. Im direkten Vergleich ergab sich für das STEAM-System ein Verbrauchsvorteil von etwa 30 Prozent.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 05/2014 VOLVO CE

Zukünftige Maschinenkonzepte

Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise und der Endlichkeit fossiler Energieträger spielt die Effizienz bei Baumaschinen für den Kunden eine immer wichtigere Rolle. Über die Entwicklungs- und...

mehr
Ausgabe 09/2016

22. Schüßler-Preis in Aachen verliehen

Am 2. September 2016 fand in Aachen zum 22. Mal die Verleihung des Schüßler-Preises statt. Der Preis, ein mit 5000 Euro dotiertes Stipendium für einen Auslandsstudienaufenthalt, wird jährlich vom...

mehr
Ausgabe 05/2019

Volvos Blick nach vorn

Die Zukunft der Baustelle

Die Widersprüche sind unverkennbar: Die Ansprüche unserer Zeit fordern nicht nur immer leistungsstärkere, sondern auch immer emissionsschwächere Baumaschinen. Der bislang übliche Weg, immer...

mehr
Ausgabe 10/2021

Schmitz Cargobull erweitert den Vorstand

www.cargobull.com Der Aufsichtsrat der Schmitz Cargobull AG hat Dr. Günter Schweitzer zum zusätzlichen neuen Vorstand für das Ressort „Einkauf & Logistik, Supply Chain & Steuerung...

mehr