Traun-Düker bei Linz
Bei der Verlegung einer Transportwasserleitung von Linz nach Ansfelden auf einer Strecke von (nur) 1,4 Kilometern war vieles zu bewältigen, was es an Besonderheiten bei Leitungsverlegungen gibt. Hier kamen die besonderen Leistungsmerkmale des eingebauten duktilen Gussrohrsystems voll zum Tragen.
In diesem Jahr hat kaum ein anderes Projekt der Wasserwirtschaft in Oberösterreich den Tiefbauingenieuren und dem Rohrwerkstoff soviel abverlangt wie die Verlegung dieser Transportwasserleitung, bei der nicht nur die Traun auf 92 m Länge unterdükert wurde, sondern auch die Krems, der Mühlkanal und der Mühlbach sowie ein Kraftwerkskanal mit einer Rohrbrücke gequert werden mussten. Die Linz AG als stadteigenes Versorgungsunternehmen führte alle Planungs- und die gesamten Verlegearbeiten durch. Duktus Druckrohre DN 400 mit BLS®/VRS®-T-Verbindungen und Pur Top-Beschichtung waren die Protagonisten der Maßnahme, die in 2011 durchgeführt wurde. Die erfolgreiche Inbetriebnahme der Transportwasserleitung, die den Wasserverband Großraum Ansfelden und den südlichen Teil von Linz versorgt, erfolgte im Juni dieses Jahres.
Sanierung kam nicht in Frage
Nötig war das Projekt geworden, weil eine im Jahr 1960 zusammen mit der Linzer Stadtautobahn A7 verlegte Brückenleitung (700 m aus Stahl- und 700 m aus Asbestzement-Rohren) nicht mehr funktionstüchtig war. Da die Sanierung Mehrkosten von 350 000 Euro verursacht hätte, entschied sich die Linz AG für eine erdverlegte Leitung. Die neue Trasse verläuft entlang der A7 in Richtung Ansfelden. Bei der Planung wurde vorausschauend die Verbreiterung der A7 auf drei Spuren berücksichtigt. Aber nicht nur das beanspruchte die Planer, vielmehr mussten auch zahlreiche behördliche Auflagen erfüllt werden. Dazu Wilhelm Riedlbauer, Betriebsmeister der Linz AG, Abteilung Wasser, der die Planung und Umsetzung des Sonderprojektes betreut hat: „Die Leitung liegt größtenteils im Natura 2000 Naturschutzgebiet. Daher waren für diese sensiblen Bereiche besondere Auflagen hinsichtlich des Natur- und Fischereirechts zu berücksichtigen. Aber auch dem Wasserrecht musste genüge getan werden, ganz zu schweigen von Rodungsbewilligungen und Auflagen der Asfinag und des Stromanbieters Verbund.“
Die verlegetechnisch große Herausforderung war die 92 m lange Querung der Traun mit einer Dükerleitung in einem Biegeradius von 80 m. Die Querung erfolgte ohne Wasserhaltung. Bagger hoben eine Trasse in zwei Metern Tiefe aus, und die mit Beton ummantelte Leitung wurde mit einer Seilwinde, deren Zuglast 80 t betrug, eingezogen. Wie Duktus-Vertriebsmanager Ingo Krieg weiß, war die Betonummantelung eine behördliche Vorgabe, um das Aufschwemmen der 76 t schweren Leitung bei der hohen Fließgeschwindigkeit der Traun zu verhindern. Da die Duktus-ZMU-Rohre auf einem Stahlblechschlitten aufgebaut waren, wirkten die Zugkräfte auf den Schlitten und nicht auf die Dükerleitung. Bei der Montage wurde ein Dükerast mit eingezogen, um das Eindringen von Flusswasser in die Leitung zu verhindern. Zwei Taucher begleiteten den Einzug. Bei den übrigen Bachquerungen brachte ein Schwerlastkran die Duktus-Rohre, die in einem Stahlträgerkorb vormontiert wurden, in die Gewässer ein. Für diese Leitungsabschnitte wurden spezielle GDR-Formstücke – von Duktus in Hall als Sonderanfertigungen geliefert – eingesetzt. Die Druckprüfungen wurden vor und nach dem Einziehen bzw. Einheben durchgeführt.
„Wir konnten hier an der Traun eine anspruchsvolle Verlegung beobachten, die nicht zuletzt wegen der Professionalität der beteiligen Firmen – GLS Bau und Montage GmbH aus Perg, Hitthaller aus Linz und der Linz AG selbst – , aber auch wegen der guten Eigenschaften der BLS®/VRS®-T-Verbindung und der Robustheit der ZMU-Rohre ohne jedes Problem gelang“, fasst Ingo Krieg zusammen.
Duktus Rohrsysteme Wetzlar GmbH