Trinkwasser-Düker mit BlueLiner saniert
Bei der Sanierung einer Trinkwasserleitung kam mit der BlueLine-Technologie
der Pipe-Aqua-Tec ein Verfahren zum Einsatz, bei dem ein selbsttragender
flexibler Schlauch aus einem mit Polyolefin beschichteten Verbundmaterial
aus Glas und Filz in die vorhandene Rohrleitung eingebracht wurde.
Verfahren gemäß DVGW und KTW
Dass der BlueLiner für Trinkwasserleitungen zugelassen ist, war nur einer von mehreren Gründen, die das Verfahren für die Sanierung der Düker im Berliner Norden zu einer besonders guten Wahl machten. Der nationale Standard für Planung, Bau, Prüfung, Betrieb und Instandhaltung von Wasserversorgungsanlagen ist in der Technischen Regel Wasserverteilungsanlagen (TRWV) festgelegt, die der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW) auf Grundlage der DIN EN 805 formuliert hat. Ergänzend hat das Umweltbundesamt eine Leitlinie für die hygienische Beurteilung von organischen Materialien in Kontakt mit Trinkwasser („KTW-Leitlinie“) veröffentlicht, die sich speziell auf Polymere bezieht. Das BlueLine-System besitzt Prüfzeugnisse gemäß DVGW und KTW. Auch für Dipl.-Ing. Ulrich Hannusch, Bauleiter der Frisch & Faust Tiefbau GmbH, lag die Entscheidung zugunsten des Schlauchliners auf der Hand: „Nicht nur die technischen Rahmenbedingungen sprachen dafür, sondern auch das positive Kosten-/Nutzenverhältnis – eventuelle Alternativen wären viel zu teuer gewesen.“ Nachdem die Zugänglichkeit hergestellt worden war, wurden die 22 und 37 m langen Dükerhaltungen kalibriert, vermessen und gereinigt. Für den einzubringenden BlueLiner ergab sich laut der Statiken eine Wandstärke von 15 mm.
Bogengängig bis 45°
Der speziell für die grabenlose Sanierung von Druckrohrleitungen im Trinkwasserbereich entwickelte BlueLiner meistert aufgrund seiner Bauart problemlos Bögen bis zu einem Winkel von 45°, bei Radien > 3 D sogar bis 90°. Dies war ein Umstand, dank dessen sich das Produkt für die Sanierung eines Dükers in besonderer Weise eignet. Unmittelbar vor dem Einbau wird der flexible Schlauch vor Ort mittels einer vollautomatischen mobilen Tränkanlage unter Vakuum mit einem zugelassenen Zweikomponenten-Epoxidharz imprägniert, kalibriert und in die vorhandene Rohrleitung eingebracht. Das Einbringen des Liners erfolgt entweder mit einer Seilwinde im sogenannten Pull-In-Verfahren – ein Verfahren, das sich besonders bei kleineren Rohrdimensionen empfiehlt – oder im Inversionsverfahren, das in Berlin Anwendung fand.
Selbsttragendes Rohr-im-Rohr-System
Die Liner wurden in jedem Bauabschnitt über vier Bögen mit jeweils 45° inversiert und anschließend mit Wasserdampf ausgehärtet. Das neu installierte Rohr ist allein tragfähig und übernimmt ohne Unterstützung des Altrohres alle anfallenden statischen Außen- und Innenlasten. Um einen dauerhaft dichten Übergang zwischen der bestehenden Rohrleitung und dem sanierten Teilstück zu schaffen, wurden die beiden Rohrenden des Liners mit RedEx Linerendmanschetten der Pipe-Robo-Tec GmbH & Co. KG abgedichtet. Die Manschetten bestehen aus trinkwasserzugelassenem EPDM-Gummi und werden mit Edelstahlspannringen im Rohr verspannt. Eine abschließende Druckprüfung bei 10 bar bestätigte die Dichtigkeit des BlueLine-Systems. Das Ergebnis der technisch ausgereiften, wirtschaftlichen Lösung ist ein neues Rohr, dessen Standard und Qualität den hohen Anforderungen einer Herstellung im Werk entspricht.