Ungebremster Schwung bei Mobilbaggern
Neukonstruktionen, zahlreiche Neuheiten und zunehmend mehr Anbieter
Aus mehr als 200 Ländern reiste das Publikum zur bauma, der größten Baumaschinenmesse der Welt. Deshalb richteten sich viele Exponate nicht unbedingt an das deutsche, sondern an ein internationales Publikum. Aus diesem Grund wurden Raupenbagger weitaus häufiger ausgestellt als Mobilbagger, die nach wie vor eine deutsche Domäne sind. Wer aber den heimischen Markt kennt und die bauma mit aufmerksamen Blicken nach Mobilbaggern durchstreifte, konnte viele Neuheiten entdecken, darunter bemerkenswerte und innovative Neuentwicklungen.
Neu sind ansteigende Einsatzgewichte bis hin zu 27 t, die bei Fahrten auf öffentlichen Straßen auf nur zwei Achsen die 12 t zugelassene Achslast überschreiten und daher innovative Lösungen erfordern. Solche Mobilbagger erbringen Förder-, Umschlag- und Ladeleistungen wie Raupenbagger der 25- bis 30-t-Klassen, sind aber weitaus mobiler und ersparen beim Umsetzen oft einen Tieflader samt Zug-Lkw und dessen Fahrer.
Die überwiegende Zahl der Mobilbagger, etwa drei Viertel der in Europa verkauften, rollt in den Gewichtsklassen zwischen 15 und 20 t an. Deshalb sind Mobilbagger dieser Klassen in den Produktprogrammen aller großen Hersteller enthalten. Seltener sind mobile Midibagger mit Gewichten zwischen etwa 8 und 13 t, noch seltener Mobilbagger in den Gewichtsklassen von Minibaggern.
Im Segment der Mobilbagger dominieren rund zehn Hersteller den deutschen Markt, doch partizieren daran etwa zwei Dutzend. In der nachfolgenden Marktübersicht werden die bekannten Hersteller und Anbieter mit ihren Mobilbaggern vorgestellt, wobei die zur bauma in München präsentierten Neuentwicklungen besondere Beachtung finden.
Einer der wenigen Mobilbagger in der Größenklasse der Minibagger wird von Ammann Yanmar angeboten. Der nur 5,55 t wiegende B55W-2 eignet sich mit gerade mal 1,92 m Breite und 1,65 m Heckschwenkradius für Einsätze auf engstem Raum. Der Mini-Mobilbagger erreicht fast 3,5 m Grabtiefe und bis zu 4,3 m Ausschütthöhe. Angetrieben von einem 41 kW (55 PS) starken Yanmar-Motor fährt der kleine Bagger bis zu 30 km/h schnell und ist daher auf großflächigen Baustellen in kurzer Zeit umzusetzen.
Im Frühjahr verkaufte der amerikanische Terex-Konzern die im norddeutschen Ganderkesee beheimatete Produktion der Atlas-Mobil- und Raupenbagger an eine Vorratsgesellschaft, die vom früheren Terex-Manager und alleinigem Gesellschafter Fil Filipov geführt wird. In diesem Zusammenhang wurde zum ursprünglichen Atlas-Namen, -Logo und Orange zurückgekehrt. Deshalb werden die Raupenbagger und die sieben Modelle von Mobilbaggern mit 15,7 bis 24 t Gewicht nunmehr von der neuen Atlas Maschinen GmbH aus Ganderkesee produziert und vermarktet, wobei das vorhandene Händlernetz bestehen bleiben soll. Neu vorgestellt wurden auf dem bereits auf der bauma vorhandenem, noch bei Terex untergebrachten Messestand der nach unterschiedlichen Angaben 22 oder 24 t schwere Mobilbagger 220W, mit 6,3 m maximaler Grabtiefe der nun größte des Herstellers. Angetrieben wird der 220W wie alle Atlas-Mobilbagger durch einen Cummins-Motor, in diesem Fall mit 125 kW Leistung. Zu den Merkmalen des 220W zählen eine optimierte Kabine, ein neuer Aufstieg mit einer integrierten Werkzeugkiste, proportionale Steuerung der Anbauausrüstungen und automatische Zentralschmierung.
Klar und deutlich wurde auf der bauma gezeigt, dass der koreanische Konzern Doosan Infracore die von ihm übernommenen Marken fest integriert. Dazu gehört auch der US-Kompaktmaschinenhersteller Bobcat, dessen Name nicht unbedingt mit Mobilbaggern in Verbindung gebracht
wird. Doch die Zugehörigkeit zu Doosan führte dazu, dass Bobcat nun einen Mini-Mobilbagger anbietet, und zwar den nur 5,5 t wiegenden E55W für bis zu 30 km/h Tempo. Der Bagger bietet zwei Fahrstufen, arbeitet sehr geräuscharm und wird von einem Yanmar-Dieselmotor mit 40,8 kW Leistung angetrieben. Ein großer, 120 l fassender Tank muss unter normalen Arbeitsbedingungen nur alle zwei bis drei Tage aufgefüllt werden. Als maximale Grabtiefe werden 3,5 m, als größte Ausschütthöhe 4,27 m und als größte Reichweite am Boden 5,89 m genannt. Optional ist anstelle der Einzel- auch Zwillingsbereifung erhältlich.
Der zu CNH gehörende Hersteller Case führt im Programm sieben Mobilbagger der Serie 2, wobei die beiden kleinsten Modelle WX95 und WX125 mit 10 und 12,6 t Gewicht als Midibagger gelten. Die fünf größeren Modelle WX145 bis WX240 mit Einsatzgewichten zwischen 16,5 und 23,1 t bieten 5,5 bis 6,4 m maximale Grabtiefe und 8,9 bis 10,2 m größte Reichweite. Den Antrieb sämtlicher Mobilbagger übernehmen 74 bis 129 kW leistende Case-Motoren. Für die Bagger stehen verschiedene Auslegervarianten zur Verfügung, ebenso unabhängig zu betätigende Stützschilde und schmale Abstützungen.
Das Programm des amerikanischen Herstellers Caterpillar beinhaltet fünf Modelle, die auf dem deutschen Markt von Zeppelin Baumaschinen angeboten werden. Kleinstes Modell ist der je nach Ausstattung 13,8 bis 16,2 t schwere M313D mit 0,18 bis 0,92 m³ fassenden Tieflöffeln, größtes der 20,5 bis 22,5 t wiegende M322D mit bis zu 1,57 m³ Löffelinhalt. Sämtliche Bagger werden von Caterpillar-ACERT-Motoren mit 95 bis 123 kW Leistung angetrieben und verfügen über das Maschinenkontrollsystem MultiPro, das besonders beim Einsatz mit Anbaugeräten Vorteile bieten soll. Hydraulikdrücke und Durchflussmengen von bis zu zehn frei wählbaren Anbaugeräten sind zu speichern, so dass beim Ausrüstungswechsel die optimale Hydraulikeinstellung per Tastendruck zur Verfügung steht.
Optional ist für alle Bagger SmartBoom, eine Schwimmfunktion des Auslegers, erhältlich.
Zunehmend entwickelt sich der koreanische Konzern Doosan Infracore zu einem Komplettanbieter von Baumaschinen aller Art. Das Portfolio umfasst daher auch eine Mobilbaggerreihe mit fünf Modellen von 14,1 bis 20,8 t Gewicht. Der DX140W bis DX210W (die Typenbezeichnungen weisen auf die Gewichte hin) sind in unterschiedlichen Ausführungen lieferbar, beispielsweise mit Schild oder Abstützungen vorne und hinten. Für den Antrieb sorgen 99 bis 120 kW leistende Doosan-Motoren. Dem Fahrer stehen zwei Leistungs- und zwei Betriebsarten zur Verfügung, ein Baggermodus für normale Arbeiten und ein Grabmodus mit Schwenkwerk-Priorität. Der kleinere Mini-Mobilbagger DX55W wurde aus dem Programm genommen und wird durch den Bobcat E55W ersetzt (siehe Bobcat).
Italienische Mobilbagger von Gallmac, die auch als Mehrzweckbaumaschinen bezeichnet werden, sind auf dem deutschen Markt von HeBra Spezialbaumaschinen
aus Neumarkt/Pölling erhältlich. Die Bagger haben nicht wie üblich den Motor im
Oberwagen, sondern im allradgetriebenen und -gelenkten Unterwagen. Dadurch begnügen sich die motorlosen Oberwagen mit kleinsten Schwenkradien. Angeboten werden die drei 9,6, 11 und 14,6 t wiegenden Modelle WMW 100 L, WMW 115 und WMW 150. Die beiden kleineren Maschinen werden von Perkins-, der größere WMW 150 von einem Deutz-Motor angetrieben. An die steil hoch und eng an den Oberwagen stellbaren Ausleger lassen sich diverse Ausrüstungen wie große, radgeführte Grabenfräsen, Palettengabel, Hubarbeitskorb, Kranarm oder Schneefräse anbauen.
Kaum bekannt ist in Deutschland bislang der türkische Hersteller Hidromek aus Sincan in Ankara. Die europaweite Vermarktung der Raupen- und Mobilbagger erfolgt durch ein zentrales Verkaufsbüro in Spanien, weshalb auch deutsche Vertriebspartner gesucht werden. Zur technischen Optimierung der Bagger mit den verwendeten Mitsubishi- und Isuzu-Motoren betreibt Hidromek sogar ein Konstruktionsbüro in Japan. Auf der bauma stellte das Unternehmen die beiden 15,5- und 21,6-t-Mobilbagger HMK 140W und HMK 200W vor, die über interessante Merkmale wie völlig neue Komfortkabine, optimiertes AECS-Hydrauliksystem, Diebstahlschutz samt Codeschlüssel, optionalem GPS-Trackingsystem und Aufzeichnung der letzten 26 Betriebsstunden verfügen.
Die Baureihe Zaxis-3 von Hitachi-Mobilbaggern ist in Deutschland von Kiesel Baumaschinen erhältlich. Angeboten werden die vier Modelle ZX140W-3 bis ZX210W-3, die mit Monoblockausleger 16, 18, 19,7 und 20,9 t wiegen und 0,5 bis 0,8 m³ fassende Standardlöffel tragen. Angetrieben werden die Bagger von 90 bis 122 kW leistenden Isuzu-Motoren. Das von Hitachi entwickelte HIOS-III-Hydrauliksytem bewirkt hohe Traktionskraft, große Schwenkmomente und schnelle Arbeitsspiele des Auslegers. Bis auf das größte Modell erreichen die Bagger bis zu 35 km/h Höchstgeschwindigkeit. Unterwagen und Arbeitseinrichtung sollen besonders stark dimensioniert sein. Zu den weiteren Merkmalen der Bagger zählen eine Heckkamera, ein Satelliten-Kommunikationssystem und die schall- und vibrationsisolierte CRES II-Baggerkabine des Herstellers.
Der dänische Hersteller Hydrema bietet im deutschen Werk Weimar gefertigte Mobilbagger von 11 bis 17 t Gewicht. Zur bauma wurden die neuen, überarbeiteten 11- und 17-t-Mobilbagger M1100C series 2 und M1700C series 2 präsentiert. Der Oberwagen des M1700C series 2 ist sehr kompakt gestaltet. Dank des geringen Heckschwenkradius und einer speziellen Kinematik des Verstellauslegers kann ohne Leistungseinschränkung auch bei engsten Platzverhältnissen gearbeitet werden. Nach Angaben von Hydrema besitzt kein anderer Mobilbagger dieser Klasse einen angepassten Schwenkradius vorn und hinten. Der Bagger ist im 360°-Vollkreis innerhalb eines Arbeitsdurchmessers von nur 3,4 m einsetzbar.
Hyundai aus Korea überarbeitete fast das gesamte Maschinenprogramm und stellte in allen Größen und Gewichtsklassen zwischen 1,6 und 50 t Bagger und Radlader der neuen 9er-Baureihe vor. Präsentiert wurde z. B. der neue Mobilbagger R140W-9 mit 13,7 t Gewicht und 107 kW Leistung. Ein wichtiger Schwerpunkt bei der Entwicklung der Bagger war die Fahrerzufriedenheit. Hinsichtlich des Hydrauliksystems wartet Hyundai „mit einer einzigartigen und innovativen Lösung auf: dem ‚Posi-Nega‘-Hydrauliksystem. Dieses unkomplizierte und daher zuverlässige System verbindet die Vorteile bei der Steuerungsfähigkeit eines ausgeklügelten ‘positiven’ Systems mit der Bedienerfreundlichkeit eines technisch weniger komplexen ‚negativen‘ Systems. Der ‚positive‘ Teil steuert die Bewegungen von Ausleger und Baggerarm mit optimaler Kraft und Geschwindigkeit, während der ‘negative’ Part Schaufel-, Dreh- und Fahrbewegungen bedarfsweise unterstützt.“
Das Programm von JCB aus England enthält die fünf 13,6 bis 21,3 t wiegenden Mobilbagger JS130W bis JS200W mit 0,6 bis 1,5 m³ Löffelinhalt. Die bei allen Modellen hinter der Typenbezeichnung folgende Abkürzung TAB weist auf Verstellausleger hin. Für den Antrieb der Bagger sorgen 70 bis 128 kW starke Isuzu-Motoren mit elektronischer Motorregelung, die die Motorleistung kontinuierlich an die Hydraulikanforderungen anpasst. Durch den elektronisch geregelten Lüfter wird bei jeder Außentemperatur die optimale Betriebstemperatur erreicht. Die Kabine verfügt über ein Dämpfungssystem und einen auf Gewicht und Größe des Fahrers einstellbaren Komfortsitz. Das JCB-Managementsystem überwacht die Hauptfunktionen und zeichnet sämtliche wichtigen Betriebsdaten auf.
Von Komatsu wurde das breitgefächerte Baggerprogramm anlässlich der bauma um den neuen, kompakten Mobilbagger PW148-8 mit 13,2 bis 15,8 t Betriebsgewicht und maximal 0,86 m³ Löffelinhalt ergänzt. Durch den geringen Heckschwenkradius von nur 1,85 m eignet sich der Neuling besonders für Arbeiten auf engen Baustellen. Der Fahrer kann sich voll auf den Einsatz konzentrieren, ohne sich um seine Sicherheit oder die Sicherheit der Personen, die in unmittelbarer Nähe des Baggers arbeiten, sorgen zu müssen.
Um einen neuen, kompakten Mobilbagger und den mit 27 t Gewicht größten Mobilbagger des Marktes bereicherte Liebherr das umfangreiche Baggerprogramm. Der neue 18-t-Bagger A 900 Compact Litronic eignet sich mit seinem Heckschwenkradius von nur 1,85 m besonders für beengte Einsätze und reduziert die möglichen Gefahren hinter dem Bagger. Mit seinen Leistungsdaten ist der Mobilbagger auch für klassische Erdbewegungseinsätze bestens geeignet. Angetrieben wird der Bagger von einem neuen Liebherr-Motor D834 mit 100 kW Leistung. Hilfreich ist der serienmäßige Tempomat, denn mit fest eingestellter Motordrehzahl wird bei Fahrten in ebenem Gelände eine gleichbleibende Geschwindigkeit sichergestellt. Die integrierte Antriebseinheit im Unterwagen sorgt für hohe Bodenfreiheit und damit gute Geländegängigkeit, da Unterwagen und Fahrantrieb eine Einheit bilden. Für den Bagger stehen wahlweise ein Verstellausleger, ein zusätzlich seitlich verstellbarer Ausleger, ein Monoblockausleger in Standardform oder auch in seitlich verstellbarer Variante zur Verfügung.
Mit außergewöhnlicher Technik, nämlich mit drei Achsen für große Leistungsfähigkeit bei hoher Mobilität, wartet der neue A 924 C Plus Litronic auf, der dem Bedarf vieler Kanal- und Tiefbauunternehmen nach einem Mobilbagger mit der Leistung eines 25-t-Raupenbaggers entsprechen soll. Als weltweit erster Mobilbagger kann der Bagger trotz des hohen Gewichts von 27 t in Verbindung mit einer neu entwickelten, optional erhältlichen Add-on-Achse im Straßenverkehr fahren, falls die Achslast wie in Deutschland auf 12 t begrenzt ist.
Für Straßenfahrten wird die Add-on-Achse einfach am hinteren Schild angebracht. Durch den permanent anstehenden Druck in den Abstützzylindern wird die Achslast auf unter 12 t begrenzt. Die Add-on-Achse ist mit Beleuchtungseinheiten ausgestattet und lenkt gegenläufig zur Vorderachse mit. Nach dem Eintreffen auf der Baustelle wird die Add-on-Achse abgelegt. Mit der neuen Achse kann auf den Transport des Baggers verzichtet werden.
Im Vergleich zum Standardmodell verfügt der neue Mobilbagger über eine größere und stärkere Arbeitsausrüstung und ein zusätzliches Ballastgewicht. Dank der zeitlich unbegrenzten Druckzuschaltung Power Lift, die serienmäßig vorhanden ist, werden größere Hubkräfte erzielt. Bei Aktivierung dieser Druckzuschaltung erfolgt automatisch eine Reduzierung der Auslegergeschwindigkeit, um das feinfühlige Bewegen schwerer Lasten zu erleichtern.
Französische Mobilbagger von Mecalac werden auf dem deutschen Markt von Ahlmann aus Rendsburg angeboten, so der 13,5 t wiegende 714MW mit nur 3,72 m Hüllkreisdurchmesser. Zur optionalen Ausstattung gehören Allradlenkung zum Fahren im Hundegang und ein seitlich verstellbarer Ausleger mit patentierter Kinematik. Außerdem sind vier 7 bis 13 t
schwere Mehrzweck-Mobilbagger mit knickgelenktem Unterwagen erhältlich,
in dem der Antriebsmotor angeordnet
ist. So kann der Oberwagen kompakt gebaut werden und mit kleinem Radius schwenken.
Als Prototyp wurde der 9 t schwere 12MTX Hybrid vorgestellt, der sein Debut auf der Intermat 2009 hatte. Die Hybridmaschine hat die gleiche Leistungsabgabe von 74 kW wie die Standardmaschine, ist aber mit einem Dieselmotor von nur 51 kW Leistung ausgerüstet. Die Gesamtleistung wird durch einen elektrischen Motorgenerator möglich, der am Pumpenflansch angekoppelt ist, und einen 400-V-Akku. Bei weniger als 51 kW Leistungsbedarf wird der Akku geladen, bei mehr als 51 kW wird die zusätzlich benötigte Leistung vom E-Motor geliefert. Auch die Energierückgewinnung beim Bremsen ist möglich. Da der Elektromotor schon bei niedrigen Drehzahlen ein hohes Drehmoment liefert, reicht er zum Starten des Dieselmotors aus. Selbst bei niedrigen Drehzahlen ist das verfügbare Drehmoment (Drehmoment des Dieselmotors plus Drehmoment des E-Motors) höher als das des herkömmlichen 12MTX.
Vorrangig produziert der italienische Hersteller Messersi Mini- und Kompaktbagger auf Raupen. Mit dem 6 t wiegenden M-60 WK wird außerdem ein Mobilbagger angeboten, der durch einen 54,5 kW leistenden Kubota-Motor angetrieben wird. Der Bagger erreicht mit seinem zweistufigen Fahrantrieb bis zu 35 km/h Geschwindigkeit. Optional sind Verstellausleger und Vierradlenkung mit Schaltung für Hundegang erhältlich. Weil die Maschinen im Direktvertrieb verkauft werden, gibt es keinen deutschen Händler.
Der zum CNH-Konzern und damit zur Fiat-Gruppe gehörende Hersteller New Holland nutzte die bauma zur Vorstellung einer neuen Mobilbagger-Baureihe der Serie WE. Die ersten neuen Modelle sind der WE150 compact (15 bis 16,5 t Gewicht), der WE170 compact (16,8 bis 18,5 t) sowie der WE190 (18,4 bis 20,4 t) mit Motorleistungen von 90, 105 und 118 kW. Die neuen Mobilbagger werden in Italien im Werk San Mauro bei Turin produziert. Der WE190 ist optional in stabilerer Ausführung mit 2,75 m Fahrwerksbreite erhältlich.
Ein besonderes Merkmal der neuen Mobilbagger ist die Gestaltung der Joysticks. Die Kontrollierbarkeit der Hydraulikfunktionen wurde erheblich verbessert und die Bedienung der Maschine vereinfacht. Durch den komfortablen und sicheren Griff im neuen ergonomischen Design soll der Bediener auch über längere Zeit ohne Ermüdungserscheinungen mit dem neuen Joystick arbeiten können.
Ein neuer Schieberegler für die Kontrolle von Planierschild und Stabilisatoren am Joystick auf der rechten Seite erlaubt die unabhängige Proportionalsteuerung der Abstützungen. So können bei der Arbeit mit Anbaugerät gleichzeitig und unabhängig Stützschild bzw. Stabilisatoren bedient werden, während alle anderen Joystickfunktionen erhalten bleiben. Eine Schaltwippe zur proportionalen Ansteuerung der Drehfunktion eines Greifers oder eines Schwenklöffels wird als Option für den linken Joystick angeboten. Diese neue Funktion ergänzt die Funktionen des rechten Joysticks.
Mobilbagger des japanischen Herstellers Takeuchi sind auf dem deutschen Markt von Wilhelm Schäfer Baumaschinen aus Mannheim erhältlich. Bislang war das nur der 8,13 t schwere TB 175 W CV mit 50 kW Leistung und zwei proportional gesteuerten Zusatz-Hydraulikkreisläufen. Auf der bauma zeigte Takeuchi jedoch den neuen Mobilbagger TB 1160W, der mit 14,6 t Gewicht das Programm nach oben hin abrundet. Der Bagger wird von einem 95 kW leistenden Isuzu-Motor angetrieben und erreicht mit Verstellausleger und 2,57-m-Stiel eine Überladehöhe von 7,58 m sowie 5,56 m maximale Grabtiefe.
Der amerikanische Terex-Konzern fertigt aufgrund der Veräußerung der Baggerproduktion von Atlas (siehe weiter oben bei Atlas) jetzt nur noch kompaktere Mobilbagger, die von Terex-Schaeff in Langenburg und Crailsheim produziert werden. Das sind die drei Modelle TW70, TW85 und TW110 mit Gewichten zwischen 6,8 und 11 t. Zur bauma wurde der TW110 komplett überarbeitet „in einem prägnanten Design im Stil der neuen Zeit präsentiert“. Der Bagger verfügt über ein von der Arbeitshydraulik unabhängiges Antriebspaket und ein zusätzliches Fahrpedal. „Mit den Händen arbeitet man, mit den Füßen fährt man den Bagger zentimetergenau“, so Terex. Serienmäßig ist ein Zusatzsteuerkreis, ein 2. Zusatzsteuerkreis wird optional für den linken Joystick angeboten. Sehr präzises Arbeiten soll die neue, optionale Fingertip-Steuerung samt Potentiometer ermöglichen. Damit lassen sich Anbaugeräte wie Schwenklöffel und Hydraulikhämmer sanft bedienen.
Das Mobilbagger-Programm von Volvo CE enthält die fünf in Deutschland im Werk Konz gefertigten Modelle EW140C bis EW230C mit 14,4 bis 25,6 t Gewicht und 91 bis 125 kW Leistung. Mit dem EW230C präsentierte Volvo CE im vergangenen Jahr einen der größten Mobilbagger des Marktes. Mit 141,8 kN Reißkraft, 10,5 m größter Reichweite und bis zu 6,8 m Grabtiefe erzielt der Mobilbagger Leistungswerte, die sonst meist von Raupenbaggern bekannt sind. Zudem weist der EW230C beachtliche Hubkräfte auf, was sich besonders im Kanal- und Leitungsbau und beim Ziehen von Verbaukästen bewährt.
Für den Antrieb sorgt ein Volvo-Motor mit exklusiver V-ACT-Hochdruckeinspritzung und interner Abgasrückführung, der sein maximales Drehmoment von 730 Nm schon bei einer geringen Drehzahl von 1500 U/min erzeugt. Das rasche Ansprechen der Hydraulik im niedertourigen Bereich sorgt für hohen Wirkungsgrad, weniger Emissionen und kraftstoffsparenden Betrieb. Der Unterwagen besitzt Schwerlastachsen für erhöhte Lebensdauer und das Verfahren mit großen Lasten. Der lange Radstand sorgt für Stabilität und komfortables Fahrverhalten.
Aus österreichischer Fertigung werden von Wacker-Neuson zwei kompakte Mobilbagger angeboten, und zwar der 5,6 t wiegende 6503 und der je nach Ausstattung 9,2 bis 10,2 t schwere 9503. Der 6503 ist mit Einzelbereifung nur 1,92 m breit, Zwillingsbereifung bei nun 2,05 m Unterwagenbreite ist optional erhältlich. Der 9503 kommt auf 2,47 m Breite und bietet optional Allrad- und Hundeganglenkung. Der 6503 erreicht 20 km/h Geschwindigkeit, in Schnellläuferversion 25 km/h, der größere 9503 in Schnellläuferversion sogar bis zu 40 km/h. Angetrieben werden die Bagger von 51 und 75 kW leistenden Motoren.n