„Wir planen für unsere Kunden“
Komplette Tiefbau-Lösungen aus einer HandGespräch mit Christian Merkel, Geschäftsführer (rechts), und Marian Dürrschnabel, Teamleiter Produktmanagement & Marketing bei der Birco GmbH, über Dienstleistungen für Kunden und ganzheitliche Lösungsansätze
THIS: Wenn man sich die größeren Birco-Projekte anschaut, scheint Ihnen das Thema Schwerlast-Entwässerung besonders zu liegen.
Christian Merkel: Dieses Thema hat sich aus unserer Historie entwickelt; wir sind im Bereich Schwerlast gestartet. Und die Entwicklung der letzten ein bis drei Jahre hat gezeigt, dass bei derart beanspruchten Flächen eine erhöhte Aufmerksamkeit in Richtung Nachhaltigkeit und Grundwasserschutz nötig ist.
Marian Dürrschnabel: Die Verbindung zwischen dem Thema Schwerlast mit seinen Anforderungen an die Vorgaben für Lagern, Abfüllen und Umschlagen, also an LAU-Anlagen, mit den Anforderungen entsprechend dem Wasserhaushaltsgesetz, und dem Thema Umwelt, für das wir ja auch Produkte anbieten – das ist, was wir die letzten Monate vorangetrieben haben.
THIS: Also nicht nur Niederschlagswasser ableiten, sondern auch Schadstoffe herausfiltern?
Christian Merkel: Ja. Im Kern geht es einfach darum, unsere Schwerlastprodukte mit den Anforderungen und Produkteigenschaften zu versehen, damit diese die wassergefährdenden Stoffe, die da auftreten – Gemische von Wasser mit Dieselkraftstoff, mit Motor- oder Hydrauliköl, mit Gummi-Abrieben, mit Schwermetallen aus Bremsen, mit Mikroplastik, mit den so genannten abfiltrierbaren Stoffen (AFS) und so weiter – dem Grundwasser fernhalten können. Wir filtrieren und sedimentieren die Schadstoffe dann unter den Gesichtspunkten der derzeit anerkannten Regeln der Technik und schließen somit den natürlichen Wasserkreislauf.
THIS: Wo, bzw. an welcher Stelle?
Marian Dürrschnabel: Es gibt grundsätzlich zwei Lösungsansätze, je nach Situation. Man kann zunächst einmal das Wasser, sofern es behandlungsbedürftig ist, direkt an Ort und Stelle behandeln, nämlich in der Rinne selbst. Man kann es aber natürlich auch über geschlossene Systeme abführen, also über Rinnen, die entsprechend dicht sind und eine entsprechende DIBt-Zulassung haben, und kann das Wasser dann an einer anderen Stelle behandeln.
THIS: Kann man sagen, welche Lösung besser ist?
Christian Merkel: Wir bei Birco sehen nicht das einzelne Produkt isoliert, sondern die Gesamtlösung aus unterschiedlichen Systemen. Da bieten wir mehr Flexibilität als die meisten Wettbewerber – gerade in Richtung Umweltschutz. Deshalb haben wir spezielle integrale Versickerungslösungen entwickelt, die vor Ort das Wasser dem Grundwasser wieder zuführen.
THIS: Und wo erfährt ein Tiefbauer, welches die beste Lösung ist?
Christian Merkel: Bei uns. Wir sind sehr kompetent, wenn es um spezielle Anforderungen eines Projekts geht. Wenn unser Kunde zu uns kommt, helfen wir gerne. Das ist Teil unseres Kerngeschäfts, für jedes Baufeld oder Projekt die optimale Kombination der Einzelsysteme zu kreieren.
Marian Dürrschnabel: Das ist inzwischen das spannende Element, das von unserer Seite aus den Mehrwert für unsere Kunden darstellt. Über die reine Funktionalität, über die Produktqualität hinaus, die sehr hoch ist bei Birco, entsteht durch unsere Beratung, durch die planerische Leistung für unseren Kunden der eigentliche Mehrwert. Der kriegt dann wirklich ein für ihn zusammengestelltes Gesamtsystem.
THIS: Dann stricken Sie also für jeden Kunden ein Gesamtkonzept aus verschiedenen Komponenten?
Marian Dürrschnabel: Wenn der Kunde das wünscht, ja. Wir haben ein Baukastensystem. Je nach Anforderung können wir die Module projektbezogen passend zusammenstellen; da wir auf der einen Seite Produkte haben, die belastbar genug sind, um für die Schwerlastflächenentwässerung eingesetzt zu werden, und da wir auf der anderen Seite je nach Gegebenheit die Niederschlagswasserbehandlung ermöglichen.
Christian Merkel: Wir unterstützen den Kunden bei der Planung und stellen ihm eine optimale Lösung zusammen. Das ist der Mehrwert, den wir bieten.
THIS: Lockt den Kunden mehr Ihr Produktangebot oder Ihre Dienstleistung?
Christian Merkel: Nun ja, die Leistungsfähigkeit und die Qualität unserer Produkte sind durchaus wichtig, und entscheidende Stärken. Aber das allein reicht oft nicht. Gerade die Unterstützung über unsere Produkte hinaus, die Unterstützung durch unsere Ingenieure, ist aus Sicht der Planer der entscheidende Mehrwert.
THIS: Aber Planungen gehören doch auch für Ihre Kunden zum Geschäft, und sei es nur, um ein Angebot abzugeben.
Marian Dürrschnabel: Viele unserer Kunden, die komplexe Projekte haben, stehen erstmalig vor einer bestimmten Herausforderung. Die haben, bei aller Erfahrung und Routine bei Standard-Tiefbauprojekten, genau diese Erfahrung und Routine nicht, wenn eine spezielle Herausforderung kommt, oder eben nur Erfahrung mit einer bestimmten Systematik, die in einer bestimmten Situation passt, in einer anderen nicht. Wie sollte es auch anders sein?
THIS: Und genau diese Erfahrung haben Sie.
Christian Merkel: Genau diese Erfahrung haben wir. Wir machen ja viele unterschiedliche Projekte. Wir kennen unseren Werkzeugkasten besser als jeder andere, und können deshalb auf die verschiedenen Situationen variabel eingehen. Das ist für uns sehr komfortabel, weil wir nicht auf ein gewisses Produkt alleine festgelegt sind, sondern weil wir uns immer auf die optimale Lösung aus Kundensicht konzentrieren können.
THIS: Sie bieten dem Kunden also nicht nur ihre Produkte, sondern auch Dienstleistungen an. Was schließt das ein?
Marian Dürrschnabel: Wenn es gewünscht wird, inkludiert das Kapazitätsberechnungen, Produktvorschläge, Reinigungskonzepte usw. Meist kommt der Kunde mit einem konkreten Problem zu uns, und wir bieten ihm dann in Bezug auf seine Projektrahmenbedingungen das beste Entwässerungskonzept an.
Dazu können auch hydraulische Berechnungen oder projektspezifische Einbauanleitungen gehören, oder die Kotrolle auf der Baustelle vor Ort. Wir betreuen auch den Kunden im After Sales, also beispielsweise, wenn wir über die Reinigung und Wartung von Behandlungsanlagen sprechen. Oder wir überprüfen die jährliche Aufnahmefähigkeit beispielsweise von Substraten, um eine Abschätzung geben zu können, wie lange die noch benutzt werden können. Das ist, was Birco ausmacht: ein Projektmanagement von A – Z, das wir dem Kunden anbieten können.
THIS: Inklusive dem Gang aufs Amt?
Christian Merkel: Gerade für Fachspezialisten, die aus der Praxis kommen, zählt das zu den größten Herausforderungen: Wenn man auf ein Amt gehen und dann die Brücke zwischen der technischen Lösung und den behördlichen oder gesetzlichen Anforderungen schlagen muss. Natürlich unterstützen wir unsere Kunden dabei - auch bei der Erstellung der wasserrechtlichen Erlaubnis.
Marian Dürrschnabel: Unsere Lösungen sind gelegentlich bzw. teilweise etwas abgeändert gegenüber den allgemeinen Vorgaben. Deswegen helfen wir dabei, diese Lösungen etwa bei den unteren Wasserbehörden oder Umweltbehörden zu präsentieren und den Planer oder Bauunternehmer so dabei zu unterstützen, das unser Konzept im Genehmigungsverfahren besteht und entsprechend realisiert werden kann.
THIS: Was ist bei derartigen Genehmigungsverfahren für Sie die große Herausforderung?
Marian Dürrschnabel: Die Herausforderung liegt weniger bei uns, als vielmehr bei unseren Kunden. Ist ein Projekt erst einmal in einer bestimmten Form genehmigt, ist es fast unmöglich, im Nachhinein etwas zu ändern. Ein Kunde, der vielleicht gerade bei seinem aktuellen Projekt eine Herausforderung hat, die neu für ihn ist, kann nicht auf gewohnte Erfahrungen zurückgreifen, so wie wir das können. Konsultiert er uns nicht, kann passieren, dass er etwas plant, was auf dem Papier gut aussieht, aber später in der praktischen Umsetzung nicht optimal funktioniert.
Dann hat der Ausführende oder der Planer durchaus Probleme, wenn das Ganze schon der Behörde vorliegt. So etwas verzögert den kompletten Bauprozess, stiftet Verwirrung, und wirft die Kalkulation über den Haufen. Die Korrektur eines Genehmigungsverfahrens ist dann natürlich sehr, sehr aufwendig.
Christian Merkel: Wir haben Erfahrungen mit wirklich vielen, auch sehr komplexen Problemen. Wir planen viel, wir planen effizient, und wir wissen, wo die Fallstricke liegen. Nimmt also unser Kunde Birco schon von Anfang an mit an Bord, können wir helfen, Fehler zu vermeiden, die ja immer mal passieren können.
Wir können unsere Partner und Kunden weitestgehend schon im Vorfeld beraten, und für ihre Probleme basierend auf unseren Erfahrungen die beste Lösung darstellen.
THIS: Hatten Sie schon Fälle, in denen Sie Ihren Kunden nachträglich die Kastanien aus dem Feuer holen mussten?
Christian Merkel: Es gab natürlich auch schon mal ein Projekt, das ohne unsere Mitarbeit geplant wurde und das in eine komplett falsche Richtung gelaufen war; man hatte die Gegebenheiten vor Ort nicht richtig betrachtet. Wir wurden dort erst involviert, als das Genehmigungsprozedere schon abgeschlossen war.
Marian Dürrschnabel: In dem Fall mussten wir noch einmal komplett von Neuem beginnen, uns die Rahmenbedingungen noch mal speziell mit dem Kunden anschauen, auf die örtlichen Gegebenheiten eingehen. Wir haben dann unser Konzept im Nachgang, als es eigentlich schon zu spät war, neu aufstellen müssen. Dem Kunden fehlte verständlicherweise die Erfahrung. Er hatte eine Rahmenbedingung übersehen, und dadurch fast zwangsläufig die falschen Produkte ausgewählt.
THIS: Steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Genehmigung, wenn Sie den Kunden beim Antrag unterstützen?
Christian Merkel: Gelegentlich. Vermutlich wird der Tiefbauunternehmer erst einmal stärker hinterfragt, weil man ihm in erster Linie ein wirtschaftliches Interesse unterstellt. Wir dagegen können rein technisch argumentieren. Aber wenn wir von Anfang an bei einem Projekt involviert sind, bekommt der Kunde an dieser Stelle keine Probleme.
Birco GmbH
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