Zerbombter Altbau wird moderne Wohn-Residenz
Tri-O-Therm M für 70-Millionen-Projekt in DresdenIn gerade einmal 16 Wochen wurde die teilweise zerbombte Ruine der
ehemaligen Dresdner Oberpostdirektion saniert und in ein modernes
Wohngebäude umgewandelt.
Uwe Hallas liebt Herausforderungen: Rund vier Monate hatten er und sein Team Zeit, die Ruine in ein bewohnbares Gebäude umzugestalten. Also haben die Handwerker der Creatives Bauen GmbH und Apartes Gestalten GmbH sowie die Nachunternehmer teils auch am Wochenende geschuftet und das Projekt dann tatsächlich – wie versprochen – fristgerecht fertig gestellt. Jetzt bietet die „Residenz am Postplatz“ in Dresden insgesamt 246 neue Mietwohnungen in bester Wohnlage, direkt bei der historischen Altstadt.
Die Sanierung des Bestandbaus der ehemaligen Oberpostdirektion war der letzte Mosaikstein in einem umfangreichen Gesamtprojekt. Bereits im Herbst 2018 waren zwei Neubauten mit sechs und sieben Geschossen fertiggestellt worden. In ihnen sind drei gewerbliche Einheiten und 188 Wohnungen untergebracht. Die Residenz am Postplatz ist ein Projekt der CG Gruppe AG, dem bundesweit tätigen Projektentwickler mit eigener Baukompetenz. Sie hat dafür insgesamt fast 70 Millionen Euro investiert, allein 25 Millionen davon flossen in die Sanierung des Altbaus.
„Wir können nicht nur Projekte ganzheitlich entwickeln. Wir können sie auch bauen. Das haben wir in Dresden erneut bewiesen und darauf können wir stolz sein, denn unser Team hat wirklich eine Meisterleistung vollbracht“, sagt Christoph Gröner, Firmengründer, Namensgeber und Vorstandsvorsitzender der CG Gruppe AG, anlässlich der offiziellen Übergabe an den neuen Eigentümer, die Aberdeen Standard Investments.
Historischen Bau erhalten
Größte Herausforderung für die Handwerker der beiden CG-Tochtergesellschaften war die Sanierung des historischen Gebäudes der Dresdner Oberpostdirektion aus dem Jahr 1876, damals im italienischen Renaissance-Stil erbaut. „Das Ziel war natürlich, den Altbau weitestgehend zu erhalten“, erklärt Geschäftsführer Uwe Hallas. So wurde ein Großteil der alten Klinkerfassade gerettet, Ziegelbögen, Kreuzgewölbe und Stucksäulen wurden erhalten – an der Fassade, im Treppenhaus und teilweise in den Wohnungen.
Für die Gestaltung des Projekts zeichnete sich der renommierte Architekt Ingo Pott verantwortlich. Seine Entwürfe sahen vor, den bestehenden Altbau um zwei Geschosse aufzustocken und durch zwei Neubauten an der rechten und linken Seite zu ergänzen.
Über 15 Jahre lang hatte das zweigeschossige Gebäude der Dresdner Oberpostdirektion zuletzt leer gestanden, mit einer löchrigen, weil im 2. Weltkrieg beschädigten Fassade, in der auch etliche Fenster fehlten. „Das war mehr als sportlich, denn wir haben eine Ruine vorgefunden und mussten daraus ein KfW-75-Haus machen“, umschreibt Uwe Hallas die Aufgabe.
Marode Bausubstanz und enormer Zeitdruck
Wenn eine marode Bausubstanz und erheblicher Zeitdruck aufeinandertreffen, braucht es jede Menge Manpower und darüber hinaus innovative Ideen. Eine solche half auch Uwe Hallas. „Wir haben alle Möglichkeiten abgewogen und uns dann ganz klar für die Innendämmung der Gebäudehülle mit dem hochwärmedämmenden Leichtputz Tri-O-Therm M der Schwenk Putztechnik entschieden, denn das Produkt lässt sich unkompliziert auf sämtlichen Untergründen applizieren. Die Dämmeigenschaften sind sensationell und aufgrund der kurzen Standzeiten ist es auch noch ein Turbo in der Verarbeitung“, so Hallas.
Grünes Licht vom Bauphysiker
Um auf Nummer sicher zu gehen, ließ die Apartes Gestalten GmbH zunächst Musterflächen anlegen und diese von einem Bauphysiker prüfen. Dieser hatte keine Einwände gegen die Innovation der Schwenk Putztechnik, Premiummarke für Putz- und Fassadensysteme der Sievert AG mit Sitz in Osnabrück.
Toll für Hallas und den ausführenden Fachhandwerker Gunther Buschmann von der Bau- und Verputz GmbH aus Chemnitz: „Wir konnten innerhalb von zwei Wochen die kompletten Wandflächen von fast 1.000 Quadratmeter dämmen – und das bei einer Gesamtschichtdicke von bis zu 60 Millimeter. Das hätte man in dieser Zeit mit keinem anderen Material geschafft und schon gar nicht mit irgendeiner Form von Plattendämmung“, so Buschmann. Pro Tag triothermte Buschmann etwa 100 Quadratmeter mit einem Schichtauftrag von 30 Millimeter, bereits am nächsten Tag konnte die nächste Schicht aufgetragen werden. Für die Verarbeitung verwendete der Putzspezialist seine eigene Maschinentechnik in Form einer G4 mit angeschlossenem Silomat von PFT.
Zur Verbesserung der Rauigkeit und zum Ausgleich der Saugfähigkeit des Untergrunds waren die Wände zunächst mit dem Zement-Maschinen-Vorspritzmörtel und Zementputz MZ 4 von quick-mix belegt worden.
Nach dem Auftrag von Tri-O-Therm M wurden die Wände mit dem mineralischen Tiefengrund MTG von quick-mix grundiert, dann mit dem Armierungsgewerbe M und dem Spachtelkleber SK leicht der Schwenk Putztechnik armiert. „Als Oberflächenputz haben wir dann doppellagig Kalkglätte aufgebracht, um die geforderte Q4 Qualität zu erreichen. Schließlich wollten wir den Mietern die neuen Wohnungen ja in einer perfekten Optik zur Verfügung stellen“, erklärt Uwe Hallas.
Absolut wirtschaftlich
Beim Geschäftsführer der Creatives Gestalten GmbH hat Tri-O-Therm M nachhaltig Eindruck hinterlassen. „Ich bin absolut begeistert. Gerade die Möglichkeit des mehrlagigen Arbeitens innerhalb kürzester Zeit und natürlich der enorme Zeitgewinn gegenüber anderen Lösungen zahlen sich am Ende aus“, so Uwe Hallas, der auch bei weiteren Sanierungsprojekten der CG Gruppe auf den Dämmstoff setzen will.
Mit seiner Begeisterung ist Hallas nicht allein. Das Produkt wurde mittlerweile bei mehr als über 100 Sanierungs- und Neubauprojekten eingesetzt, gerade auch bei Denkmalschützern ist die neue Art der spritzbaren Dämmung sehr beliebt.
Quick-mix Gruppe GmbH & Co. KG
www.quick-mix.de
Die neue Residenz am Postplatz in Dresden besteht aus insgesamt vier Bauteilen, zwei Neubauten mit sechs und sieben Geschossen und zwei Altbauteilen mit jeweils vier Geschossen. Auf einem 7.618 Quadratmeter großen Grundstück entstand so eine Vermietungsfläche von insgesamt 20.052 Quadratmeter. Die 188 Wohneinheiten im Neubau sind zwischen 36 und 134 Quadratmeter groß, im Altbau entstanden insgesamt 58 Wohnungen (47 bis 136 Quadratmeter). Alle Einheiten verfügen über eine gehobene Ausstattung, sind barrierefrei angelegt und über Aufzüge direkt von der Tiefgarage aus erreichbar.
Im Altbau wurden die verbliebenen Fassaden der ehemaligen Oberpostdirektion gesäubert, teilweise steinmetzmäßig aufbereitet und teilweise modern interpretiert. Eingänge, Treppenhäuser, Flure und Lobby wurden von der Künstlerin Julia Bornefeld künstlerisch gestaltet. Um den ursprünglichen Charakter des Gebäudes zu bewahren, wurden historische Elemente wie Säulen und Konsolen soweit wie möglich erhalten, aufbereitet und in die Wohnungen integriert.
Die Gesamtbauzeit betrug 27 Monate, die Projektkosten belaufen sich auf fast 70 Millionen Euro.