Wohnungsbau

Übergabe des ersten Energieplus Massivhauses

Energieeinsparverordnung

Über drei Jahre hat das M1 Projektteam an dem Pilotprojekt gearbeitet und nun kann es endlich durchstarten. Zu Anfang des Monats wurde das erste M1 Energieplus Massivhaus an die künftigen Bewohner feierlich übergeben. Staatssekretär Rainer Bomba vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung nahm sich persönlich Zeit, das Projekt zu besichtige.

Mit dem nun fertiggestellten Pilotprojekt in der kleinen Gemeinde Brieselang bei Berlin sollen neue Erkenntnisse für den massiven Einfamilienhausbau gewonnen werden. Das M1 Energieplus Massivhaus gehört zu den Forschungsprojekten des Bundeamtes für Bauwesen und Raumordnung im Rahmen der Initiative Effizienzhaus Plus. In den kommenden zwei Jahren wird das Projekt überwacht und mittels verschiedener Messinstrumente und Kennzahlen ausgewertet. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen die Alltagstauglichkeit des Energieplus-Hauses und der eingebauten Komponenten unter Beweis stellen. Eine wichtige Aufgabe für die beteiligten Partner. Das betonte auch der Vorstandsvorsitzende der Xella International, Jan Buck-Emden, der die Veranstaltung eröffnete. „Wir werden das Projekt weiter entwickeln und sind gespannt auf die Ergebnisse.“

Zuhause für eine Familie

Bei allen technischen Erkenntnissen wird das M1 Energieplus Massivhaus der Testfamilie vor allem auch ein Zuhause. Mandy und Timm Zeppan mit ihrem dreijährigen Sohn Ben werden ab Dezember diejenigen sein, die das Haus bewohnen und testen sollen. Sie wurden aus mehr als 80 Bewerbern ausgewählt und sind ebenso gespannt auf die kommende Zeit wie das Projektteam. „Wir haben uns natürlich auch vorher mit dem Thema Energieeffizienz und Umweltbewusstsein beschäftigt. So erziehen wir auch unseren Sohn. Trotzdem ist es eine ganz neue Erfahrung, das jetzt selbst auszuprobieren und täglich damit zu leben. Wir haben schon jetzt viel gelernt“ erzählt Tim Zeppan. Die beiden haben fest vor, auch die Öffentlichkeit an Ihren Erfahrungen teilhaben zu lassen, via Website, Youtube und Facebook. Immerhin soll das Konzept in den kommenden Jahren auch bei anderen Einfamilienhäusern Anwendung finden. „Wir informieren uns selbst auch über solche Medien. Daher gehört das für uns dazu.“ Ein Problem mit so viel Öffentlichkeit hat die junge Familie nicht. „Natürlich wird man merken, wie wir leben, also wann wir kochen oder viel verbrauchen. Aber immerhin weiß ja niemand, was wir essen“ schmunzelt Mandy Zeppan.

Energieeffizientes Haus macht mobil

Ein wichtiger Punkt des Konzeptes ist die Absicht, dass die gewonnene Energie durch Photovoltaik und Solaranlage vor allem den eigenen Verbrauch absichern soll. Die Einspeisung in das öffentliche Netz setzt erst dann ein, wenn die Batteriespeicher, die das Haus bis zu 5 Tage autark versorgen können, aufgeladen sind. Zum Einsatz kommt hier ein moderne Lithium-Ionen Batterie. Die gewonnene Energie wird jedoch ebenso zur Versorgung des Elektromobils genutzt. Gemeinsam mit dem Haus wurde der Familie eine Mercedes A-Klasse E-Cell zur Verfügung gestellt. Diese wird ebenso durch Sonnenenergie „betankt“. Dazu dienen nicht nur die Kollektoren, die auf dem Dach des Hauses montiert sind, zusätzliche Energie liefert das dazugehörige Solar-Carport. Das Fahrzeug dient perspektivisch ebenfalls als Speicher und kann dann benötigte überschüssige Energie auch an das Haus abgeben.

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