Wirtschaftlicher Brückenbau in der Praxis
Mit flexiblen Systemlösungen und Engineering von PeriDie Sanierung einer Vielzahl maroder Brücken ist ein dringendes Thema, der Investitionsbedarf entsprechend groß. Daher ist eine schnelle und kostengünstige Projektumsetzung gefragt, unterstützt von Schalungs- und Gerüsthersteller Peri.
Eine der universell für Sanierung und Neubau verwendbaren Systemlösungen ist das Konsolsystem VGK, hier als Gesimskappenkonsole im Einsatz beim Neubau einer Radwegbrücke über die Zschopau im sächsischen Frankenberg
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Etwa 130.000 Brücken gibt es in Deutschland. Tausende davon sind in einem schlechten bis sehr schlechten Zustand und müssen in den nächsten Jahren dringend saniert, ertüchtigt oder komplett abgerissen und neu gebaut werden. Allein für die Erhaltung der 40.000 Autobahnbrücken setzt der Bund inzwischen ein Investitionsvolumen von mehr als zwei Milliarden Euro pro Jahr ein. Der Investitionsbedarf in den Ländern und Kommunen ist noch einmal deutlich größer. Unternehmen, die solche Projekte jetzt schnell und kostengünstig realisieren können, haben einen klaren Wettbewerbsvorteil. Wie das in der Praxis gelingt, berichtet Manfred Söldner von der Firma Max Bögl.Dass Brücken altern, ist im Prinzip normal, insbesondere bei Straßenbrücken. Die meisten von ihnen müssen täglich eine hohe Zahl an Fahrzeugen bewältigen, das strapaziert auf Dauer Material und Konstruktion. Allerdings sind die Verkehrsdichte, das Fahrzeuggewicht und der Anteil des Schwerlastverkehrs in den letzten Jahrzehnten bei vielen Bauwerken weit über die ursprünglich kalkulierten Belastungen gestiegen. Der immense Warentransport auf der Straße ist einer der Hauptgründe, warum zahlreiche Brücken schneller ermüden als geplant, schließlich kann ein einziger Lkw eine Brücke so stark schädigen wie zehntausend Pkw.
Ursachen für Brückenschäden sind vielfältig
Eine weitere Ursache für Brückenschäden wie beispielsweise Risse sind Konstruktionsweisen, die zur Zeit ihrer Einführung aufgrund mangelnder Erfahrung nicht ausgereift waren – das ist vor allem bei den ersten Spannbetonbrücken der Fall. Ausgerechnet Spannbeton ist aber die bevorzugte Bauweise für Straßenbrücken in Deutschland: 70 Prozent der kommunalen Brücken und sogar 90 Prozent der Autobahnbrücken sind Spannbetonbauwerke.
Die durchdachten Details des Konsolsystems VGK erlauben eine schnelle und einfache Montage bzw. Demontage sowie eine vielfache Wiederverwendbarkeit
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Zusätzlich sind Brücken nicht nur von oben, sondern von allen Seiten der Witterung und eindringendem Wasser ausgesetzt. Im Winter gefriert die Fahrbahn dadurch schneller und muss stärker mit Streusalz behandelt werden, was unter anderem Korrosionsschäden nach sich ziehen kann.
Zustandsnote und Traglastindex als Bewertungsgrundlage
Um die Sicherheit im Verkehrsnetz zu gewährleisten, regelt in Deutschland die DIN 1076, in welchen Abständen und wie umfangreich eine Brücke geprüft werden muss. Dabei wird ein Zustandsbereich von sehr gut (1,0 - 1,4) bis ungenügend (3,5 - 4,0) vergeben. Alle Brücken mit einer Zustandsnote ab 3,0 haben allerdings schon keinen ausreichenden Zustand mehr. Zur Beurteilung der strukturellen Eigenschaften des Tragwerks wird außerdem der Traglastindex verwendet. Er beziffert einen Vergleich zwischen Soll- und Ist-Tragfähigkeit der Brücke, dargestellt in den fünf römischen Ziffern von I bis V. Aus diesen beiden Angaben und weiteren Werten wird abgeleitet, wie notwendig und eilig eine Erhaltung oder weitreichendere Maßnahmen wie eine Ertüchtigung oder ein Ersatzneubau für das Brückenbauwerk sind.
Bei komplexeren Projekten unterstützt Peri mit umfangreichen Ingenieursdienstleistungen
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Erfahrener Partner für den Brückenbau
Bauunternehmen, die bei solchen Ausschreibungen die Nase vorn haben möchten, brauchen rentable Lösungen und das Wissen, um ein Projekt im Zeit- und Kostenrahmen durchzuführen. Partnerschaftliche Unterstützung für beides bietet der Schalungs- und Gerüsthersteller Peri. Er hat flexible, wirtschaftliche und sichere Systemlösungen entwickelt, die sich sowohl für kleine kommunale Brücken als auch für Großprojekte der Länder und des Bundes eignen. Zusätzlich unterstützt der Hersteller seine Kunden während des gesamten Projektablaufs mit Expertenwissen und Serviceleistungen. So sind auch kleinere Unternehmen für die hohen Anforderungen rund um das Thema Brückenbau gut aufgestellt. Mit den Systemlösungen und dem umfassenden Know-how von Peri sind sie in der Lage, Sanierungs- oder Neubauprojekte umzusetzen und die aktuellen Marktchancen für sich zu nutzen. Diplomingenieur Christoph Dilger, Produktmanager Infrastruktur und Ingenieurbau bei Peri, unterstreicht: „Wir bringen den Infrastrukturbau in Deutschland auf effiziente Art und Weise mit unseren maßgeschneiderten Systemlösungen aus dem Variokit-Ingenieurbaukasten voran. Dabei unterstützen wir kleinere Bauunternehmen ebenso wie die großen Player.“
Bauunternehmen Max Bögl nutzt Konsolsystem VGK
Manfred Söldner vom Unternehmen Max Bögl Bauservice GmbH & Co. KG kann das bestätigen: „Die Firma Bögl arbeitet seit ca. 20 Jahren mit dem Variokit-Ingenieurbaukasten.“ Er selbst ist seit 37 Jahren bei Max Bögl, war lange geprüfter Polier auf der Baustelle, bis er 2018 in die Arbeitsvorbereitung wechselte.
Eine der Lösungen von Peri, die das Unternehmen Max Bögl verwendet, ist das Variokit Gesimskappen- und Konsolsystem VGK. Das Konsolsystem VGK wurde ursprünglich speziell für die Herstellung und Sanierung von Gesimskappen entwickelt. Aufgrund seiner flexiblen Einsatzmöglichkeiten ist es heute jedoch nicht nur im Brückenbau, sondern auch als Arbeitsbühne im Hochbau im Einsatz. Das Konsolsystem ist schnell, einfach und sicher montiert und innerhalb kürzester Zeit einsatzbereit. „Erstmals bei uns eingesetzt wurde das Variokit-Konsolsystem 2018 beim Neubau der Schiersteiner Brücke in Wiesbaden. Es diente damals als Gerüst bzw. als Arbeits- und Zugangsbühne für die im Wasser stehenden Flusspfeiler. Aufgrund der Breite war es auch Teil des Flucht- und Rettungswegkonzepts während der Bauarbeiten“, erinnert sich Manfred Söldner. „Klassisch wird das VGK bei uns als Gesimskappenschalung eingesetzt, aber auch zur Vormontage an Verbund-Fertigteil-Trägern und als Arbeitsbühne an Widerlagern, Wänden und geneigten Vario-Schalungen.“
Das Unternehmen Max Bögl ist mit dem VGK bei der Montage im Vergleich zu Holzkonstruktionen zwischen 20 und 35 Prozent schneller
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Wirtschaftliche und flexible Lösung
In Sachen Wirtschaftlichkeit und Flexibilität punktet das Konsolsystem über mietbare, modular kombinierbare und wieder verwendbare Bauteile aus dem Variokit-Ingenieurbaukasten. Das sieht auch Manfred Söldner so: „Die Variokit-Konsolen sind flexibel und können damit ohne aufwendige Umbauten an das jeweilige Bauwerk angepasst werden. Fehlkapazitäten können kurzfristig zugemietet werden. Im Jahr 2020 wurde das System als Gesimskappenschalung bei Bauarbeiten am Flughafen München und beim Neubau der Eisenbahnüberführung Neckartal in Wendlingen eingesetzt. Vor allem in München hat uns das System mit seiner Flexibilität und den damit möglichen Sonderlösungen begeistert. Seither gelten die Variokit-Konsolen bei uns als echte Alternative zu Konstruktionen aus Kanthölzern und Gitterträgern. Letztere müssen für jeden Bauabschnitt neu angepasst oder neu gebaut werden.“
Wesentlicher Vorteil: Verkürzte Montagezeit
Manfred Söldner zählt noch weitere Vorteile des Systems auf: „Zum einen das Einsparen von Personal. Da die Einzelteile maximal 22 kg wiegen, können die Konsolen von einer Person mit dem Hubsteiger von Hand montiert werden. Die Wertschöpfung fällt höher aus, da die Fertigung entlastet wird und wir mehr Baustellen beliefern können.“ Ein wesentliches Merkmal des VGK ist die schnellere Montage, sie verkürzt sich teilweise bis zu einem Drittel: „Was den Zeitaufwand für die Montage betrifft, sind wir deutlich schneller im Vergleich zu früher, als wir noch mit Holzkonstruktionen gearbeitet haben – zwischen 20 und 35 Prozent“, berichtet Söldner. Deshalb ist das Variokit-Konsolsystem für ihn die nachhaltigere Lösung im Vergleich zu Konstruktionen aus Holz: „In wirtschaftlicher und ökonomischer Hinsicht, da der Holzverbrauch und die Entsorgungskosten geringer ausfallen. Mit den Variokit-Konsolen im Eigenbestand sind wir auch weniger abhängig von Preisänderungen am Markt. Insbesondere in Bezug auf Holz“, ergänzt Söldner.
Manfred Söldner vom Unternehmen Max Bögl Bauservice GmbH & Co. KG ist vom Konsolensystem VGK des Herstellers Peri überzeugt
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Das Variokit-Konsolensystem bewährt sich sowohl beim Neubau als auch bei Sanierungsarbeiten an Brücken. Neben der Bauausführung gestaltet sich auch die Planung problemlos mit Hilfe des passenden VGK Planungstools, das den Bau- oder Gerüstbauunternehmen in Form einer kostenlosen Web-Applikation zur Verfügung steht. Weitere Varianten wie die VGK 160 für größere Arbeitsbühnen oder die leichte VGK Flex sind nicht nur im Brückenbau, sondern ebenso im Hochbau einsetzbar. Die nahezu komplett mietbaren Lösungen bieten insbesondere auch regionaleren Betrieben die Gelegenheit, sich von den Vorteilen der Stahlkonsolen gegenüber herkömmlichen Holzkonstruktionen in der Praxis zu überzeugen. Wiederverwendbarkeit, Flexibilität im Einsatz und eine schnelle Montage machen die Systemlösungen aus dem Variokit-Ingenieurbau-kasten deshalb auch für kleinere bis mittlere Unternehmen attraktiv.