Aktuelle Studie: Acht von zehn Baustellenverantwortlichen in Deutschland erleben mindestens einmal im Jahr einen Diebstahl

BauWatch Crime Report 2024: 64 Prozent der Baustellenverantwortlichen bestätigen Zunahme von Diebstahl. Ein mehrstufiger Sicherheitsplan schafft Abhilfe.

Bauverzögerungen, Produktivitätseinbußen und finanzielle Verluste: Aufgrund der zunehmenden Zahl an Diebstählen auf Baustellen müssen Unternehmen der Branche immer ausgefeiltere Gegenmaßnahmen entwickeln. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Crime Report 2024 von BauWatch. Der europaweite Branchenführer in der mobilen Videoüberwachung hat für diese Studie 500 Baustellenverantwortliche befragt. Ein zentrales Ergebnis: Zwei Drittel der Befragten sind der Überzeugung, dass die Baustellenkriminalität 2023 zugenommen habe.

80 Prozent der Umfrageteilnehmer erklärten zudem, dass es bei ihnen mindestens einmal im Jahr zu Diebstählen an ihren Einsatzorten komme. Knapp ein Fünftel sagte, dass an ihren Baustellen mehrfach pro Jahr Diebstähle stattfänden. Darüber hinaus würden die kriminellen Strategien immer ausgereifter und professioneller. BauWatch rät in diesem Zusammenhang zu einem mehrstufigen Abschreckungs- und Sicherheitskonzept, um kriminelle Machenschaften zu verhindern und schwerwiegenden Folgen zu entgehen. Klaus Maskort, Geschäftsführer der BauWatch Projekt Service GmbH Deutschland, erklärt: „Unser Bericht zeigt, dass das Gefühl mangelnder Sicherheit einen erheblichen Einfluss auf die Arbeitsmoral und das Wohlbefinden der Mitarbeiter haben kann. Die persönliche Sicherheit und der Schutz des Eigentums auf Baustellen sind von entscheidender Bedeutung für die Effizienz und Produktivität.“

Diebstahl verzögert Bauprojekte und ist rufschädigend

Experten schätzen, dass der deutschen Bauindustrie durch Diebstähle ein Schaden von über 80 Millionen Euro entsteht – Tendenz steigend. Im BauWatch Crime Report beschreiben die Betroffenen die Folgen: Sie gaben beispielsweise an, dass 43 Prozent aller Projekte aufgrund von Baustellenkriminalität, einschließlich Diebstahl und Vandalismus, in Verzug gerieten. Fast ein Viertel der Befragten gab dabei einen Verzug im Baufortschritt von bis zu vier Wochen an. In einem von acht Fällen können Bauprojekte überhaupt nicht fortgesetzt werden. Dies führt zu Kostensteigerungen und Image-Schäden für die betroffenen Unternehmen.

Geht es um die Art des Diebesguts, kommt die Erhebung zu dem Ergebnis, dass teure Maschinen nur 8 Prozent der am häufigsten gestohlenen Güter auf Baustellen ausmachen, Fahrzeuge (Autos und Lieferwagen) 7 Prozent. Deutlich häufiger werden kleine Werkzeuge entwendet. In mehr als der Hälfte der Fälle (53 Prozent) betrugen die Kosten für gestohlene Gegenstände zwischen 585 und 4.650 Euro: Vermeintlich kleine Diebstähle können sich jedoch schnell summieren, wenn sie wiederholt nicht erkannt werden.

Kupfer und Kabel bei Dieben besonders beliebt

Kupfer ist begehrt und teuer. Daher verwundert es nicht, dass 46 Prozent der Befragten angaben, dass es die beliebteste gestohlene Ware sei. Die BauWatch-Daten zeigen außerdem, dass Kabel 47 Prozent der Diebstähle ausmachen. Diese Kabel werden oft bei Eisenbahn- und Telekommunikationsanlagen entwendet. Kupferdiebe haben im vergangenen Jahr rund 450-mal bei deutschen Eisenbahnen zugeschlagen. Der Schaden belief sich auf insgesamt 7 Millionen Euro.

Herausforderung mangelnde Sicherheit

Verlässliche Sicherheitsmaßnahmen könnten Diebstähle auf Baustellen deutlich minimieren. Die BauWatch-Studie deckt jedoch einen enormen Mangel hinsichtlich der Berücksichtigung von Präventivmaßnahmen auf. Mehr als ein Drittel der befragten Bauexperten gab an, dass Sicherheit auf ihren Baustellen „niedrige Priorität” habe. Und das, obwohl fast die Hälfte (48 Prozent) fordert, dass Unternehmen über Sicherheitsmaßnahmen bereits vor Baubeginn nachdenken sollten. „Es ist wichtig zu erkennen, dass Sicherheit auf der Baustelle eine gemeinsame Verantwortung ist. Jeder von uns, vom Geschäftsführer über Baustellenverantwortliche bis zum kleinen Subunternehmer vor Ort, spielt eine entscheidende Rolle bei der Prävention von Diebstahl und Vandalismus“, kommentiert Klaus Maskort.

Vier Top-Tipps: So lässt sich Baustellenkriminalität eindämmen

Um Kriminellen das Handwerk zu legen und Unternehmen zu unterstützen, schlägt BauWatch verschiedene Handlungsempfehlungen vor:

Sichtbare Maßnahmen wie Kameratürme und temporäre Zäune sind eine effektive Abschreckung, denn Gelegenheitsdiebe lassen sich so von spontanen Chancen abbringen. Eine gute Ausleuchtung kann Diebe ebenfalls abschrecken.

Klare Kommunikation und regelmäßige Schulungen geben Mitarbeitern das Know-how, das sie benötigen, um Baustellen entsprechend zu sichern. Schulungsunterlagen sollten digital und ausgedruckt zur Verfügung gestellt werden. Zudem sollten Teams über Best-Practice-Maßnahmen informiert werden, darunter das Entfernen von Schlüsseln von Maschinen, oder das Verschließen von Toren.

Unternehmen sollten nicht an der falschen Stelle sparen und stattdessen in leistungsstarke Systeme für die Baustellensicherheit investieren: Sie helfen, sowohl Material als auch Mitarbeiter zu schützen.

Die Bedrohungslage sollte stets für jedes Projekt individuell bewertet und angepasst werden. Flexibilität ist gefragt. Unternehmen sollten bei ihren Sicherheitsmaßnahmen anstehende Feiertage im Blick haben, an denen Standorte angreifbar sind. Ein Ampelsystem kann hier eine effektive Lösung sein. So zeigt Rot etwa an, dass die Bedrohungslage hoch ist.

Weitere Informationen und Anwendungsbeispiele online unter: www.bauwatch.com/de


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