Baustoff-Fachhandel hat schwieriges Jahr hinter sich
Die deutschen Baustoff-Fachhändler schlossen das Jahr 2009 mit einem moderaten Umsatzrückgang ab. Wie die Blitzumfrage unter den Mitgliedsfirmen des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel e. V., Berlin, zu Jahresbeginn zeigt, verbuchten die bundesweit 917 Unternehmen an den insgesamt 2.140 Betriebsstätten einen Umsatzrückgang von 2,53 Prozent. Hierbei zeigte sich das Geschäft mit privaten Kunden deutlich stabiler als mit gewerblichen Kunden. Immerhin erwarten rund 40 Prozent der Baustoff-Fachhändler für das 1. Halbjahr 2010 wieder einen leichten Umsatzzuwachs, 57 Prozent schätzen die weitere Entwicklung ihres Unternehmens als zufriedenstellend bis gut ein.
Der Umsatz mit privaten Kunden nahm leicht um 0,92 Prozent ab, im Geschäft mit gewerblichen Kunden musste mit minus 2,95 Prozent eine deutlichere Einbuße hingenommen werden. "Unseren Handwerkern und Bauunternehmen fehlen Aufträge aus dem Wohnungsneubau. Der historische Tiefstand bei den Baugenehmigungen seit Kriegsende hinterlässt damit seine Spuren auch in unseren Auftragsbüchern", erläutert BDB-Präsident Stefan Thurn und fordert die Politik zum raschen Handeln auf. "Mit wenigen Regelungen wie der Erhöhung der Abschreibungssätze und der Aufstockung der KfW-Programme kann die neue Bundesregierung in diesem Jahr die nötige Wende im Wohnungsbau einleiten." Gelingt diese Wende nicht, warnt Thurn vor einer neuen Wohnungsnot in Ballungsgebieten.
"Durch ihre qualifizierte Fachberatung konnten unsere Mitgliedsfirmen bei modernisierungsinteressierten Hausbesitzern punkten", bestätigt Thurn. Seit vielen Jahren bildet die Branche Mitarbeiter zu "Energie-Fachberatern im Baustoff-Fachhandel" weiter. "Unsere Privatkunden wollen eine zentrale Anlaufstelle, einen Koordinator für ihre komplette Modernisierung. Hierfür ist der Baustoff-Fachhandel hervorragend geeignet und hier werden wir auch unsere Aktivitäten konzentrieren", blickt Thurn nach vorn.
Trotz eines Umsatzminus von 7,3 Prozent noch im 1. Halbjahr 2009 haben die Mitgliedsfirmen im Hinblick auf ihre Beschäftigten langfristig geplant. Zum Jahreswechsel meldeten die Unternehmen lediglich 2,90 Prozent weniger Beschäftigte. "Mit einer Ausbildungsquote von 9,41 Prozent (9,67 Prozent im Vorjahr) nimmt unsere überwiegend mittelständisch strukturierte Branche in der deutschen Wirtschaft eine Spitzenposition ein", bestätigt BDB-Hauptgeschäftsführer Michael Hölker. Da speziell der Modernisierungsmarkt sich noch kleinteiliger und beratungsintensiver entwickeln wird, sind wir in Zukunft mehr denn je auf sehr gut ausgebildete Fachkräfte angewiesen."
Die Umsatzerwartungen der Mitgliedsfirmen für das 1. Halbjahr 2010 lassen noch keine eindeutige Aussage zu. Während 40,1 Prozent von steigenden Umsätzen in ihren Unternehmen ausgehen, schätzen 34,2 Prozent die Lage unverändert ein und 25,6 Prozent rechnen mit einem weiteren Rückgang. "Je nach Sortimentsschwerpunkt und Region wird sich auch 2010 das Geschäft für jeden Händler unterschiedlich entwickeln", weiß Hölker aus vielen Gesprächen. "Erst für 2011 rechnen die Betriebe mit einer durchgängigen Verbesserung der Situation."
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