Erste Ausbildungsbilanz 2011: Ausbildungstrend im deutschen Baugewerbe positiver
Der seit Ende 2010 zu beobachtende positive Ausbildungstrend im deutschen Baugewerbe setzt sich trotz zunehmender konjunktureller Risiken auch im Herbst 2011 fort. „Vor dem Hintergrund eines nahezu leergefegten Arbeitsmarktes für Baufacharbeiter ist diese Entwicklung sehr erfreulich.“ Mit diesen Worten kommentierte am 14. Oktober 2011 in Berlin RA Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, die jüngsten Ausbildungszahlen der Sozialkassen des Baugewerbes. Die Unternehmen haben zu Beginn des Ausbildungsjahres 2011/2012 9.900 neue Lehrverträge abgeschlossen; dies sind knapp 10 % mehr als zu Beginn des vergangenen Ausbildungsjahres. Weitere Verträge werden erfahrungsgemäß bis Ende des Jahres hinzukommen. Die Branche bildet damit 33.500 Nachwuchskräfte in mehr als 50 Bauberufen aus.
„Erfreulich ist, dass die Bauwirtschaft bei den Jugendlichen als Ausbildungsbranche wieder an Attraktivität gewonnen hat. Die Zahlen zeigen, dass wir dem Wettbewerb gewachsen sind“, so Knipper. Bei einer immer stärker abnehmenden Zahl von Schulabgängern stehe die Baubranche in einem zunehmenden Wettbewerb mit anderen Branchen um gute Nachwuchskräfte.
Die Bauunternehmer reagieren damit auf die zunehmende Anspannung auf dem deutschen Bauarbeitsmarkt. Immer mehr Unternehmen klagen inzwischen über die Behinderung ihrer Bautätigkeit durch einen Mangel an Fachkräften. Die Reserve an gewerblichen Fachkräften sei aufgezehrt.
Die Zahl der arbeitslosen Baufacharbeiter mit bauhauptgewerblichen Berufen ist im September 2011 um 18 % auf nur noch 29.420 Personen gesunken. Dagegen ist die Zahl der offenen Stellen um 8,4 % auf knapp 10.000 gestiegen. Knipper: „Damit kommen rein rechnerisch drei arbeitslose Baufacharbeiter auf eine gemeldete Stelle. In einzelnen Regionen – wie Baden-Württemberg – fällt die Relation sogar noch niedriger aus. Die Folge: Die Unternehmen werben sich gegenseitig die Fachkräfte ab.“ Die Branche sei deshalb gut beraten, wieder mehr in die Ausbildung zu investieren.