Bauhauptgewerbe im August 2012 im Plus
- Nachfrage von unsicherer gesamtwirtschaftlicher Lage unbeeindruckt: Auftragsplus von nominal 11 % - Wohnungsbau stützt Bauproduktion: Umsätze steigen um nominal 2 %Die Bauwirtschaft bleibt von der unsicheren gesamtwirtschaftlichen Lage unbeeindruckt: Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, ist der Auftragseingang im deutschen Bauhauptgewerbe im August 2012 im Vergleich zum Vorjahresmonat um nominal 10,8 % gestiegen (real: + 8,4 %). Für den gesamten Zeitraum von Januar bis August ergibt sich ein Auftragsplus von nominal 7,6 % (real: 4,8 %). Auch die Umsätze sind im Plus: Der baugewerbliche Umsatz legte im August um nominal 2,0 % zu (Jan.-Aug.: + 1,6 %). Entsprechend positiv bewerten die Bauunternehmen ihre aktuelle Geschäftslage: 93 % der im Rahmen der Herbst-Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages befragten Bauunternehmen beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage als gut bzw. befriedigend. Allerdings haben sich die Erwartungen saisonbedingt eingetrübt.
Stütze der Baukonjunktur ist weiterhin der Wohnungsbau: Die Unternehmen nutzten die gute Witterung, um die hohen Auftragsbestände abzuarbeiten: Der Umsatz lag im August um 7,6 % über dem Niveau des Vorjahresmonats (Jan.-Aug.: + 7,4 %), der Ordereingang stieg um 9,1 % (Jan.-Aug.: + 11,2 %). Auch die Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes lassen sich von den zunehmend skeptischen Meldungen nicht verunsichern - die Nachfrage im Wirtschaftsbau stieg im August um nominal 12,5 % (Jan.-Aug.: + 5,8 %). Die Stagnation der Umsätze (Aug.: - 0,1 %) ist somit kein Zeichen einer Abkühlung, sondern nur auf einen statistischen Basiseffekt zurückzuführen - der Umsatz ist im Vorjahresmonat zweistellig gestiegen (Jan.-Aug.: + 2,2 %). Die Investitionszurückhaltung der öffentlichen Hand hat im August ein - hoffentlich nachhaltiges - Ende gefunden: Die Baubetriebe meldeten für den Öffentlichen Bau ein Orderplus von 9,8 % (Jan.-Aug.: + 8,0 %). Es ist aber nach wie vor fraglich, ob dies reicht, um den Umsatzrückgang von mittlerweile 5,8 % auszugleichen (Aug.: - 1,5%). Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes.