Bauhauptgewerbe im Mai 2013
- Regen und Hochwasser verhageln Baubilanz: Bauunternehmen melden Umsatzrückgang von 6 % - Aussichten für die zweite Jahreshälfte aber positiv: Aufträge legen um weitere 4 % zuDen Bauunternehmen macht die Witterung weiter sehr zu schaffen - nach dem langen Winter verhagelten im Frühsommer Regen und Hochwasser die Bilanz: Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, lag der Umsatz im Bauhauptgewerbe im Mai um nominal 6,2 % unter dem Niveau des entsprechenden Vorjahresmonats. Jedes zehnte im Rahmen des ifo-Konjunkturtests befragte Bauunternehmen klagte über eine Behinderung der Bautätigkeit aufgrund schlechter Witterung (im Vorjahr: 2 %), in den vom Hochwasser betroffenen Regionen sogar jedes fünfte. Der Bauindustrieverband befürchtet, dass diese Entwicklung im Juni anhalten könnte, die ifo Daten deuteten darauf hin. Schon jetzt hat sich ein Umsatzminus von 6,4 % für die ersten fünf Monate aufgestaut. Der Aufholprozess wird sich damit in die zweite Jahreshälfte verschieben.
Es ist zu hoffen, dass die Kapazitäten dann ausreichen, um den Auftragsstau abzuarbeiten - mittlerweile hat die durchschnittliche Reichweite der Auftragsbestände 3,3 Monate erreicht, den höchsten gesamtdeutschen Wert. Die Bestände haben sich auch im Mai weiter erhöht: Die Bauunternehmen meldeten ein Auftragsplus von nominal 3,9 % (real: +2,3 %). Insgesamt erreichte der Auftragseingang von Januar bis Mai das Vorjahresniveau (real: - 1,8 %), angesichts des guten Vorjahreswertes (Jan.-Mai 2012: + 8,6 %) ein erfreuliches Ergebnis.
Die Entwicklung in den Bausparten war im Mai sehr widersprüchlich – einem Plus im Auftragseingang stand jeweils ein Minus im Umsatz gegenüber. Am breitesten war die Spanne beim Wohnungsbau: Die Nachfrage stieg um 8,4 % (Jan.-Mai: + 2,3 %), die Neubaugenehmigungen von Wohnungen legten in den ersten fünf Monaten sogar um 15,3 % zu. Demgegenüber ging der Umsatz um 8,1 % zurück (Jan.-Mai: - 5,4 %). Der Wirtschaftsbau profitierte von mehreren Großprojekten: Die Bauunternehmen meldeten im Mai ein Orderplus von 4,4 % (Jan.-Mai: - 2,4 %). In den Umsätzen spiegelt sich das allerdings noch nicht wider: Sie sind um 6,2 % zurückgegangen (Jan.-Mai: - 6,1 %). Zudem sind die Neubaugenehmigungen im Wirtschaftshochbau (veranschlagte Baukosten) in den ersten fünf Monaten im Minus (- 5,2 %). Auch der Öffentliche Bau entwickelte sich gegenläufig: Die Bauunternehmen meldeten für den Auftragseingang ein Plus von 1,4 % und für den Umsatz ein Minus von 3,8 % (Jan.-Mai: + 1,7 % bzw. - 8,1 %).
(Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes)