Bauhauptgewerbe mit gutem Start ins Jahr 2014

- Guter Jahresstart: Bauunternehmer konnten aufgrund milder Temperaturen durcharbeiten - Umsätze steigen um 22 % - Nachfrage nach Bauleistung weiter hoch - Auftragsplus von 12 %. Allerdings starke regionale Unterschiede.

Die deutsche Bauwirtschaft ist gut in das Jahr 2014 gestartet: Wie der Haupt­verband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, lag der baugewerbliche Umsatz im Bauhauptgewerbe im Januar nominal um 21,8 % über den entspre­chen­den Vorjahreswert. Aufgrund der milden Witterung fiel die Winterpause aus; die Bauun­ter­nehmen konnten durcharbeiten und die hohen Bestände abarbeiten. Allein die Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten gingen mit einem Auftragsbestand von 25,4 Mrd. Euro in das neue Jahr, 9,6 % mehr als Anfang 2013 und der höchste Wert zum Jah­resstart seit 1999. Die gute Umsatzentwicklung ist aber zu einem guten Teil auf einen statistischen (Basis-)Effekt zurückzuführen: Der harte Winter im vergan­genen Jahr hatte im Januar 2013 zu einem Umsatzeinbruch von 11 % geführt.

Für die kommenden Monate ist die Branche nach wie vor gut aufgestellt - die Nachfrage nach Bauleistungen ist weiter hoch: Die Bauunternehmen meldeten für den Januar einen Anstieg des Auftragseingangs von nominal 12,3 % (real: + 10,6 %). Allerdings profitierten von dieser Entwicklung nicht alle Bundesländer - für sechs, darunter z.B. Hessen, wurden zweistellige Rückgänge ausge­wiesen. Unter diesem Gesichtspunkt appelliert der Hauptverband an die IG BAU, bei ihren Lohnfor­derungen die unterschiedliche regionale baukonjunk­turelle Entwicklung zu berücksichtigen. Die veröffentlichten Konjunkturdaten spiegeln immer nur die Entwicklung der Branche im Durchschnitt wider, ein­zelne Unternehmen oder sogar ganze Regionen profitieren entweder nur unterdurchschnittlich oder sogar gar nicht von dieser Entwicklung - überzogene Lohnerhöhungen können dann schnell existenzgefährdend sein.

Von der - im Durchschnitt - guten Entwicklung zum Jahresbeginn profitierte am deut­lichsten der Wirtschaftsbau: Die Bau­betriebe wiesen für diese Bausparte für den Monat Januar sowohl beim Umsatz als auch beim Auftragseingang ein Plus aus (15,7 % bzw. 26,6 %). Auch der Wohnungsbau legte zu: Der Umsatz lag im Januar um 22,5 % über dem Niveau von Januar 2013, die Auftragseingänge um 10,1 %. Hinzu kommt, dass die Genehmigungen im vergangenen Jahr deutlich gestiegen sind: Die Zahl der neuen Wohnungen in Wohngebäuden betrug im Gesamtjahr 2013 235.500 und übertraf damit den Vorjahreswert um 11,5 % - im Mehrfamilienhausbau stieg die Zahl sogar um 22,3 %. Die Entwicklung im Öffentlichen Bau war hingegen uneinheitlich: Während der Umsatz um 31,5 % zulegte, ging die Nachfrage von Bund, Ländern und Gemeinden nach Bauleis­tungen um 4,5 % zurück. Dazu hat sicherlich auch der noch nicht verab­schiedete Bundeshaushalt und der daraus in einigen Bundesländern resultie­rende Ausschreibungsstopp beigetragen. Darunter leidet insbesondere der Straßenbau.

(Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes)

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