(Ab)sturzgesicherte Rechenknechte –
für mehr Effizienz

Systemanforderungen für Computer in Nutzfahrzeugen, Baumaschinen und Kränen

Mit der Verfügbarkeit immer stromsparenderer und effizienterer Computertechnologie werden Computersysteme auch für Nutzfahrzeuge, Baumaschinen und Kräne erschwinglich. Haupteinsatzbereiche finden sich in der Optimierung der Logistik. Aber auch als Mensch-Maschine-Schnittstelle werden sie eingesetzt. Welche Anforderungen müssen solche Systeme jedoch erfüllen?

Großbaustellen sind heutzutage riesige Projekte, die ein effizientes Logistikmanagement erfordern. Der Überblick über die unzähligen Arbeitschritte, Maschinen sowie die möglichst effiziente Gestaltung der Prozesse lässt sich heutzutage nur noch computergestützt über intelligent vernetzte Systeme leisten. Einige Beispiele: Ist der gesamte Fuhrpark über GPS-Ortung lokalisierbar, können Arbeitsaufträge besonders effizient den diversen Baumaschinen zugeteilt werden, Verzögerungen werden vermieden. Die GPS-Lokalisation sowie elektronische Auftragslisten helfen zudem, Fehler zu vermeiden. Wird das Baumaterial knapp können Arbeiter über mobile Tablet-PCs vor Ort eine elektronische Bestellung an die Baustellenlogistik aufgeben. Den Logistik-Mitarbeitern erleichtern Gabelstapler-PCs die Kommisionierung der angeforderten Materialien, indem der PC z.B. die Bestellung und den Materialstandort detailliert anzeigt. Die Bauleitung kann in Echtzeit die Veränderung im Materialbestand einsehen und ggf. Nachbestellungen elektronisch aufgeben, der jeweilige LKW-Fahrer bekommt dann den detaillierten Lieferauftrag auf seinen im LKW montierten PC übermittelt, der den Fahrer dann via GPS-Navigation schnellstmöglich zum Zielort führt. Die Leitstelle kann den LKW wiederum per GPS orten und so abschätzen, wann das benötigte Material eintreffen wird. Durch die elektronische und teilautomatisierte Koordinierung können die Prozesse also viel effizienter gestaltet und Aufgaben viel schneller abgearbeitet werden. Auch wenn es sich je Arbeitsschritt oft nur um wenige Minuten handeln sollte, wird die Summe der eingesparten Zeit einen signifikanten Beitrag zur Reduzierung der Gesamtdauer der Bauarbeiten leisten können. Doch welche Anforderungen müssen die eingesetzten PCs erfüllen?

 

Technik mit Bedacht auswählen

Staub und Schmutz gehören auf dem Bau natürlich ebenso dazu wie Vibrationen, etwa von den Fahrzeugmotoren, Schwingungen oder Stöße. Beim Einsatz unter freiem Himmel kommen sogar noch Witterungsbedingungen wie Hitze, Kälte oder Niederschlag hinzu. Die eingesetzte Technik muss also mit Bedacht ausgewählt werden, um diesen Bedingungen standhalten können. Ein Beispiel: rotierende Festplatten etwa scheiden aus. Sie würden durch die Schwingungen und Stöße die auf die Computer auf Baumaschinen einwirken dauerhaft Schaden nehmen. Empfehlenswert sind vielmehr bootfähige, nicht rotierende und damit sehr robuste Flash-Disks oder Microdrives bzw. spezielle rugged Automotive-Festplatten.

 

Geschlossene, lüfterlose Systeme

Um den hohen Anforderungen an die Robustheit solcher Systeme zu genügen, ist zudem ein lüfterloses und komplett geschlossenes Systemdesign ideal. Der Grund: mechanische Lüfter sind anfällig gegenüber Vibrationen, was letztlich zum Systemausfall führen kann. Zudem schützt ein komplett geschlossenes Gehäuse vor dem Eindringen von Schmutz und Flüssigkeit (IP65 Schutz).

 

Thermische Resistenz

Zur Nutzung im Freien sollten die PCs für den Betrieb bei Umgebungstemperaturen von 0 °C bis 50 °C ausgelegt sein. Beim Einsatz in Kühlhäusern oder wenn die Geräte im Winter im Freien stehen sollen, ermöglicht eine eingebaute Standheizung die dauerhafte Verwendung sogar bei bis zu -30 °C.

 

Das ideale Touch-Panel

Das Bedienkonzept des PCs hat einen großen Einfluss auf die Effizienz der Maschinensteuerung. Ideal, weil besonders intuitiv, ist die Steuerung über Touch-Screen. Für den Einsatz auf Baustellen ist darauf zu achten, dass die Touch-Oberfläche durch eine härtende Beschichtung gegen Abrasion (Abrieb) geschützt ist, auch mit Handschuhen zu bedienen ist (resistiver Touchscreen) und dass der Bildschirm auch bei Tages- oder direktem Sonnenlicht gut ablesbar ist.

 

Stromversorgung mit USV

Eine integrierte USV (unterbrechungsfreie Stromversorgung) schützt System und Daten bei Stromausfall bzw. Spannungseinbrüchen, wie sie etwa beim Anheben schwerer Lasten, beim Motorstart oder durch  Verbindungsabbrüche der WLAN-Verbindung auftreten können. Dank der USV wird der Rechner von der integrierten Batterie mit Strom versorgt, bis die externe Betriebsspannung wiederhergestellt ist.

 

Vielfältiges Schnittstellenangebot

Um die vielfältigen Peripheriegeräte wie Barcode- oder RFID-Scanner nutzen zu können, müssen die PCs über ein vielfältiges Schnittstellenangebot verfügen. Neben den bei herkömmlichen PCs typischen Anschlüssen wie LAN für die Netzwerkanbindung und USB für Peripheriegeräte sind im industriellen Einsatz häufig auch noch serielle Schnittstellen aufgrund ihrer hohen Robustheit gefragt.

 

Die Frage der Montage

Bleibt noch die Frage der Montage des PCs. Eine Möglichkeit ist der unmittelbare Einbau, z.B. in das Armaturenbrett der Maschine. Zwar die optisch ansprechendste Lösung, hat diese Methode aber gravierende Nachteile. Diese Systeme sind sehr speziell an die jeweilige Einbausituation angepasst und sind  nicht flexibel auf Maschinen anderer Bauart oder anderer Hersteller einsetzbar. Das ist vor allem bei einem heterogenen Fuhrpark ein Problem. Die Alternative sind flexibel montierbare PCs, die mittels einer flexiblen, VESA-standardisierten Montagehalterung angebracht werden. Dazu können zahlreiche, bereits am Markt erhältliche Montagearme oder Adapter genutzt werden. Diese flexibel montierbaren Geräte ermöglichen im Gegensatz zu direkt verbauten PC die problemlose Vereinheitlichung der IT auf allen Fahrzeugen, unabhängig von der jeweiligen Einbausituation. Und eine einheitliche IT-Struktur macht die Ersatzbevorratung einfacher und preiswerter. Ein weiterer großer Vorteil von flexibel montierbaren PCs ist der erleichterte und schnellere Austausch bzw. Reparatur im Fehlerfall, was teure Ausfallzeiten reduziert. Eine besonders flexible Lösung bietet der Einsatz mobiler Tablet-PC. Die Mobil-PCs werden ebenfalls via VESA-Halterung befestigt, können jedoch problemlos abgenommen werden. Der Nutzer kann den akkubetriebenen Tablet-PC auch abseits der Maschine mitführen und hat die wichtigsten Daten überall griffbereit.

 

Rundum-Service

Statt sich also vom jeweiligen Maschinen-OEM abhängig zu machen, der die Art des Einbau-PCs dem Kunden vorschreibt, setz-
ten viele Anwender auf spezialisierte Systemanbieter wie z.B. die Penta GmbH. Die Puchheimer Firma bietet eine Kompetenz bei der applikationsspezifischen Auslegung der entsprechenden Baumaschinen-PCs und bietet Service aus einer Hand: Die geforderte Systemkonfiguration wird vorab getestet, die validierte Plattform anschließend geliefert und installiert. Böse Überraschungen mit nicht reibungslos funktionierender oder kompatibler IT werden so ausgeschlossen. Anschließend steht Penta im Problemfall mit kompetenten 24h-Support dem Kunden zur Seite. Doch den wird der Kunde sicher nicht kennenlernen müssen, zeichnen sich die Penta PC doch durch extreme Robustheit und ein Mean-Time-between-Failure von bis zu 50.000 h aus. Sollte dennoch mal ein Problem auftreten, lässt sich dies bei den Penta PCs meist durch den Austausch der defekten Komponente beheben, was deutlich günstiger ist als die Neuanschaffung eines kompletten Systems. Zudem verfügen die Komponenten die Penta verbaut über eine garantierte Langzeitverfügbarkeit, so dass der Austausch auch noch nach mehreren Jahren möglich ist.

 

Über Penta

Die Penta GmbH, mit Hauptsitz in Puchheim und eigenen Niederlassungen in Deggendorf, Düsseldorf-Haan und Eschenbach (Schweiz) sowie zahlreichen ausländischen Vertriebsrepräsentanzen und Vertretungen, ist führender Hersteller von lüfterlosen PC-Systemen für die Industrie (Metall, Chemie, Lebensmittel, etc.), Logistik und Medizintechnik. Das mittelständische Unternehmen wurde 1995 gegründet und zählt u.a. MAN, VW, Nordex, Continental, Perrot, Kappa, Magna-Decoma, Johnson Controls sowie zahlreiche regional bekannte Unternehmen zu seinen Kunden.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 03/2018

3D-Steuerung unterstützt Massenbewegung

3D-Steuerung von Trimble in der Praxis

Mehr Lebensqualität für die Anwohner durch weniger Verkehrslärm und eine bessere Anbindung von Bayern an Tschechien – das soll die neue Ortsumfahrung von Neubäu am See im Landkreis Cham in...

mehr
Ausgabe 04/2020

Schritt für Schritt zur Automatisierung

Möglichkeiten und Grenzen der Cat Baumaschinen-Technologien
Cat Grade Control 3D ist eine ab Werk voll integrierte 3D-GPS-Steuerung. Die beiden GPS-Antennen sind auf dem Kabinendach montiert, sodass der Fahrer sie nicht jeden Tag auf den Schildmasten auf- und abbauen muss.

Längst halten Fahrer keine großen Lenkräder und mächtige Bedienhebel, sondern multifunktionale Joysticks in der Hand, die den Steuerkonsolen von Computerspielen gleichen. Mit ihnen nehmen sie...

mehr
Ausgabe 09/2012 Automatisierung der Bauprojekte

Bausteine für die Baustelle der Zukunft

Das Bild der Baustelle war beeindruckend. Eine realistische Baumaßnahme wird auf einem eigens präparierten Gelände durchgeführt. Es arbeiten Kettenbagger, Raupen, Grader und LKW Der große...

mehr
Ausgabe 05/2011

Vollautomatische 3D-Steuerung für kleine Gleitschalungsfertiger

Wirtgen Autopilot - zukunftsweisendes 3D-Steuerungssystem

Das System auf GPS-Basis sorgt für höchste Präzision und maximale Effizienz nicht nur bei geraden oder komplexen kurvigen Betonprofilen, sondern auch bei geschlossenen Figuren. Der Autopilot...

mehr
Ausgabe 09/2012 Maschinensteuerung

GPS unterstützt die Böschungsarbeiten

Kirchner-Baggerfahrer Michael Neusel hat die Aufgabe, mit dem Cat 329E die Böschung in einem Winkel von exakt 80 Grad herzustellen. Im Anschluss werden Verankerungen gesetzt und Spritzbeton zur...

mehr