Auf dem Bau trotz Krise konstant
Im Gegensatz zu den vielen anderen Handwerksbereichen bleiben die Ausbildungszahlen in der bundesdeutschen Bauwirtschaft trotz der Finanz- und Konjunkturkrise weitestgehend konstant. Wie der Verband der Bauwirtschaft Baden-Württemberg mitteilt, haben im Ausbildungsjahr 2009/2010 in den bekannten verbandseigenen Ausbildungszentren insgesamt 848 neue Lehrlinge ihre überbetriebliche Ausbildung begonnen und damit nur -1 % weniger als im Vorjahr. „Damit zeigt sich, dass unsere Branche auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auf junge Nachwuchskräfte baut“, kommentierte Dipl.-Ing. Heinrich Holch, Geschäftsführer für Bildung und Qualifizierung, die aktuell vorgestellten Zahlen. Besonders erfreut zeigte er sich dabei über die positive Entwicklung bei den Baugeräteführern.
Allerdings zeichnet sich seit einigen Jahren eine deutlich messbare Verschiebung innerhalb der unterschiedlichen Berufssparten ab – der Trend geht weg vom Hochbau und hin zum Tiefbau. So werden insbesondere von den Tiefbauunternehmen in den Ballungszentren auf Grund der guten Auftragslage verstärkt immer mehr junge Baugeräteführer und Straßenbauer zur Ausbildung nachgefragt. Schwieriger dagegen ist die Ausbildungssituation in den Wohnungsbauunternehmen. „Dennoch“, so Heinrich Holch, „hat bislang noch jeder Baulehrling, der eine ordentliche Prüfung abgeliefert hat, anschließend auch einen vernünftigen Arbeitsvertrag bekommen.“
Alle gemeinsamen Anstrengungen der Branche um gute Nachwuchskräfte werden nach Einschätzung von Bildungsexperte Heinrich Holch allerdings nur dann langfristig zum Erfolg führen, wenn ein grundsätzliches Umdenken in den Köpfen stattfindet: „Bauen bedeutet Technik, innovative Gestaltung der Umwelt, hohe Verantwortung und tagtäglich neue Herausforderungen. Deshalb brauchen wir gut qualifizierte Fachkräfte mit Spitzenkompetenz, um im Wettbewerb der Zukunft bestehen zu können.“
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