Konjunkturprogramme gehen nicht in die Preise

Die Baupreise sind trotz der Konjunkturprogramme stabil geblieben. Die Befürchtun­gen, dass die Konjunkturprogramme zu deutlichen Preiserhöhungen in der Baubranche führen könnten, haben sich nicht bestätigt. Im Durchschnitt der Branche sind die Baupreise nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im dritten Quartal nur um 0,1 % gegenüber dem zweiten Quar­tal gestiegen (die Preise werden für die Quartalsmitte berechnet). Im Vergleich zum Jahresbeginn – dem Start der Konjunkturprogramme – sind die Preise stabil geblieben und im Vergleich zum Vorjahresquartal sind sie sogar gesunken.

 

Preise für Rohbauarbeiten sinken

Auch zwischen den Bausparten gibt es nur geringe Unterschiede: Im Ausbaugewerbe, das vor allem vom CO2-Gebäudesanierungsprogramm profitiert, sind die Preise seit Jahresbeginn im Durchschnitt um 0,3 % gestiegen. Auch für den Tiefbau weist das Bundesamt nur ein leichtes Plus von durchschnittlich 0,1 % aus. Dagegen sind die Preise für Rohbauarbeiten um durchschnittlich 0,5 % gesunken. Darin kommt vor allem die zwischenzeitige Beruhigung auf den noch 2008 überhitzten Rohstoff- und somit Baumaterialmärkten zum Ausdruck. Beispielsweise lagen die Preise für Leistungen von Stahlbauarbeiten im dritten Quartal sogar um bis zu 9,4 % unter dem Niveau zu Jahresbeginn.

Der Hauptverband erwartet für das gesamte Jahr 2009 einen moderaten Anstieg der Preise für Bauleistungen von durchschnittlich 1 %. Falls sich die aktuell zu beobachtende Preissteigerung bei einzelnen Baumaterialien fortsetzt, könnten die Preise im kommenden Jahr etwas stärker steigen. So sind insbesondere die Preise für Stahlprodukte wie Betonstahl in Stäben, Profile und Betonstahlmatten im September im Vergleich zum Vormonat um bis zu 10 % gestiegen. Aber auch der Preis für Bitumen zog aktuell wieder an. Der Hauptverband erwartet für 2010 eine Baupreissteigerung von 1,5 %.



Petra Kraus

E-Mail: petra.kraus@bauindustrie.de

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