Schalungstechnischer Leckerbissen

Erweiterung Rheinhafen-Dampfkraftwerk Karlsruhe

Seit Frühjahr 2008 laufen die Bauarbeiten im Rheinhafen-Dampfkraftwerk Karlsruhe. Zurzeit erstellt die Arbeitsgemeinschaft „ARGE Rohbau RDK 8“ ein neues mehrgeschossiges Maschinenhaus, in dem mit einer leistungsstarken Dampfturbine das zukünftige Herzstück des neuen Kraftwerksblocks untergebracht wird.

Die für die Herstellung von Fundamenten, Wänden, Decken und Unterzügen nötigen Schalsysteme liefert die Ulma Betonschalungen und Gerüste GmbH in den erforderlichen Mengen auf die Baustelle. Besonders erwähnenswert bei der Rohbaumaßnahme ist die Betonage des so genannten Turbinentisches. Das Auflager für die Dampfturbine ist gespickt mit Aussparungen für die neue Anlagentechnik und stellt unter anderem höchste Anforderungen hinsichtlich der einzuhaltenden Maßtoleranzen: Ein schalungstechnischer Leckerbissen, für den Ulma das richtige Rezept präsentieren konnte.

 

Energieversorgung sichergestellt

Die Rohbauarbeiten für die Erweiterung der Kraftwerksanlage begannen im Frühjahr 2008 mit der Erstellung des Fundamentes für einen 230 m hohen Schornstein. „Es ruht auf 32 Bohrpfählen, die bis zu 20 m tief in den Untergrund hineinreichen“, erklärt Dipl.-Ing. Ingo Fesenmayr, Ed. Züblin AG. Die runde Bodenplatte ist im Schnitt 4 m mächtig und verfügt über einen Durchmesser von 29 m. „40 Elemente der Stahl-Rundschalung Bira haben die hierfür erforderlichen 1 500 m3 Beton in Form gebracht“, so der Bauleiter weiter. Die Stahl-Rundschalung Bira kann mit Hilfe ihres eigenen, einfach handhabbaren Spindelsystems an alle baustellenüblichen Radien angepasst werden. Die Elemente sind für einen Frischbetondruck bis zu 80 kN/m2 ausgelegt.

 

Mit Aussparungen gespickt

Zurzeit erstellt die „ARGE Rohbau RDK 8“ das mehrgeschossige Maschinenhaus, in dem das zukünftige Herzstück des neuen Kraftwerksblocks untergebracht wird. Es handelt sich um eine leistungsstarke Dampfturbine, die auf dem so genannten Turbinentisch gelagert wird. Die rund 60 m lange, 17 m breite und bis zu 4 m mächtige Stahlbetonkonstruktion ruht auf 14 jeweils 17 m langen Stützen und ist vom übrigen Baukörper entkoppelt“, erläutert Fesenmayr. Das Besondere: Das Bauteil, das mit Aussparungen für die neue Anlagentechnik regelrecht gespickt ist, stellt höchste Anforderungen hinsichtlich der einzuhaltenden Maßtoleranzen und damit an das umzusetzende Schalungskonzept.

 

„Volles Programm“

Das mehrgeschossige und unterkellerte Maschinenhaus steht auf einer 2 m starken Bodenplatte. Es ist 100 m lang, 50 m breit und ca. 43 m hoch. Aufgrund der statischen Anforderungen werden Stützen, Decken und Unterzüge in mächtigen Dimensionen ausgeführt. Entsprechend des hohen Termindruckes und den daraus resultierenden schnell aufeinanderfolgenden Betoniertakten werden  unterschiedliche Mengen der verschiedenen Schalsysteme auf der Baustelle vorgehalten. Zum Einsatz kommt praktisch das gesamte Ulma-Programm. Rund 3 000 m2 der Rahmenschalung Orma tragen zu einem schnellen Baufortschritt bei der Erstellung von Wänden, Stützen und Unterzügen bei. „Die produkttypische Systemlogik sorgt dafür, dass die unterschiedlichen Elementgrößen sowohl vertikal als auch horizontal äußerst wirtschaftlich eingesetzt werden können“, erklärt Dipl.-Ing. (FH) Andreas Abdul, Niederlassungsleiter Süd, Ulma Betonschalungen und Gerüste GmbH. Die Elemente sind 1,20, 2,70 bzw. 3,30 m hoch. Das Breitenraster von 0,30 bis 2,40 ermöglicht eine individuelle Anpassung an die Erfordernisse auf der Baustelle.

 

Schnell umgesetzt

Für die Unterstellung von Decken und Unterzügen liefert Ulma ca. 4 100 lfm Holzträger V20, 1000 lfm Stahlwandriegel und mehr als 10 000 stgm T60 Traggerüste in verschiedenen Abmessungen. „Das flexible Tragsystem, das lediglich aus acht Grundelementen besteht, ist in drei unterschiedlichen Basisbreiten von 100, 150 und 200 cm erhältlich und ermöglicht sechs unterschiedliche Grundrisskombinationen“, erklärt Projektleiter Achim Wat von Ulma. T-60 Rahmen (h = 100cm) und Trägerrahmen (h = 35cm) sorgen für eine stufenlose Höhenanpassung, längenverstellbare Fuß- und Kopfspindeln dienen der Feinjustierung. „Der Zusammenbau erfolgt im All-
gemeinen ohne Werkzeug“, so Watz weiter, „und die bauseits vormontierten Türme können mit dem Kran schnell umgesetzt werden.“

 

In einem Rutsch

Das gemeinsam von den bauausführenden Unternehmen und dem Schalungshersteller zugrunde gelegte Schalungskonzept ist nach Aussage der Beteiligten eine wichtige Vorraussetzung für die Einhaltung des vorgegebenen Zeitplans. Nach Aussage von Bauleiter Fesenmayr handelt es sich um eine typische Mengenbaustelle mit technisch anspruchsvollen Bereichen.

[www.ulma-gmbh.de]

Schalungskonzept ist wichtige
Voraussetzung für die Pünktlichkeit

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