Wärmeschutz ist auch Inflationsschutz
Immobilienbesitzer sind heute einer regelrechten Informationsflut ausgesetzt, wenn es um Energiekosten und Energiesparen geht. Grundsätzlich gibt es drei Handlungsmöglichkeiten: der Umstieg auf moderne Heiztechnik, eine Investition in alternative Energien oder das Dämmen der Gebäudehülle. Welche Option ist die beste, wenn man von einer steigenden Inflation ausgeht?
Klimaschutzmaßnahmen gibt es viele – vertreten von ihrer jeweilige Interessengruppe, die ihren Weg als den besten und richtigen anpreist. Welche Auswirkungen hätte aber – neutral betrachtet – eine zunehmende Inflation auf die unterschiedlichen Maßnahmen? Der Industrieverband Hartschaum e. V. (IVH) will in diesem Artikel keineswegs eine Antwort darauf finden, ob und wann es zu einer Inflation kommt, sondern zeigt lediglich die grundsätzlichen Wirkungszusammenhänge auf. Die Relevanz des Themas ist groß, denn gerade die Energiekosten werden einen wesentlichen Anteil an weiteren Preissteigerungen haben.
Energiesparen mit moderner Heizungstechnik
Eine moderne Heizungstechnik ist schnell installiert und produziert Energie besonders effizient. Aber: Was hat ein Hausbesitzer von effizienter Energie, wenn diese sofort durch die Gebäudehülle verpufft. Allein eine moderne Heizung hilft also kaum, die jährlichen Heizkosten spürbar zu senken. Eine zusätzliche Belastung zu den Energiekosten stellt außerdem die regelmäßige Wartung der Anlage dar. Eine dauerhafte Wertsteigerung der Immobilie ist in diesem Fall nicht gegeben und eine Inflation würde den Immobilienbesitzer massiv treffen.
Umstieg auf alternative Energien
Bei den sogenannten alternativen Energien wird es etwas komplizierter. Wir werfen einen Blick auf die Photovoltaik. Zunächst erfordert die Installation der Anlage eine Investition von etwa 10.000 bis 15.000 Euro. Der produzierte Strom wird ins Netz eingespeist und – abhängig von der Anlage – laut Gesetz mit rund 30 bis 40 Cent pro Kilowattstunde vergütet. Da der reguläre Strompreis deutlich unter diesem Wert liegt, errechnen sich für den Anlagenbesitzer Renditen von etwa 6 bis 12 % bezogen auf die Investitionssumme. Die Vergütung wird dabei von der Allgemeinheit in Form von Subventionen gezahlt. Konkret liegt der Preis bei 60 Milliarden Euro bis Ende 2010, staatlich verbürgt auf 20 Jahre (FAZ, 11. Mai 2011). Betrachtet man nun den Fall einer eintretenden Inflation, sinken die nominalen Einspeisevergütungen für den Strom im Vergleich zu den steigenden Lebenshaltungskosten. Sie verlieren also real an Wert. Es sei denn, die Einspeisevergütungen würden parallel mit den Lebenshaltungskosten erhöht. Jetzt kann der Immobilienbesitzer zwar – bei Sonnenschein – den eigenen Stromverbrauch teilweise decken, aber das anfangs investierte Geld für die Anlage wäre nach und nach verloren.
Energiesparen mit Wärmedämmung
Wärmedämmung dient der Einsparung von Energie – unabhängig davon, wie und wo die Energie produziert und ob sie subventioniert wird. Da eine Dämmung z. B. mit Styropor in etwa die Lebensdauer eines Gebäudes hat, unterliegt sie keiner erwähnenswerten Abnutzung. Daher erhöht eine Dämmung den Wert einer Immobilie dauerhaft. Auf diese Weise wird einer möglichen Inflation von Anfang an entgegengesteuert.
Die Bilanz: Dämmen rentiert sich
Was bedeutet das Ganze in der Zusammenfassung? Dämmen ist ökologisch und ökonomisch eine gute Lösung – selbst bei steigender Inflation. „Wir sprechen einer klimafreundlichen Stromerzeugung keineswegs ab, langfristig sinnvoll zu sein“, erklärt Dr. Hartmut Schönell, Vorsitzender des IVH, „Der erste Schritt sollte aber dennoch für jeden Immobilienbesitzer eine ganzheitliche und hochwertige Dämmung sein. Denn: Gedämmte Häuser erfahren eine Wertsteigerung und verschonen gleichzeitig den Bewohner davor, noch teurere Energie kaufen zu müssen.“