BVMB mahnt zu Tempo bei Brückensanierungen
Die Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen e.V. (BVMB) läutet die Alarmglocken zum Thema Straßenbrücken in Deutschland: „Insbesondere die Situation der Brücken an Bundesautobahnen ist alarmierend“, bringt es BVMB-Präsident Martin Steinbrecher auf den Punkt. Trotzdem komme die Bundesregierung mit dem Thema Brückenbau nicht in die Gänge: „Entgegen den vollmundigen Ankündigungen, dass ein unvergleichlicher Brückenhochlauf sowohl auf der Schiene als auch auf der Straße auf die deutsche Bauwirtschaft zukommen wird, stellen wir mit Blick auf die Ausschreibungen mit Erschrecken fest, dass bisher deutlich weniger als das Versprochene tatsächlich als Ausschreibungen auf den Markt gekommen ist“, so Steinbrecher.
Steinbrecher bezeichnete das Thema Brücken in Deutschland als „sehr entscheidendes Thema“ für die zukünftige Mobilität im Angesicht der Vielzahl maroder Brücken in Deutschland. Man habe sich nach den Ankündigungen unter anderem von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) beim Brückengipfel im März 2022 darauf eingestellt, dass ein Auftragshochlauf eintreten werde. Die geschaffenen Kapazitäten würden jetzt aber nicht abgerufen, weil die Politik die Umsetzung ihrer Versprechen nicht auf die Reihe bekomme. Wissing hatte angekündigt, die Zahl der Brückenprojekte bis 2026 kontinuierlich auf 400 pro Jahr auszubauen. Nach aktuellem Stand sind in Deutschland allein rund 4.000 Autobahnbrücken dringend sanierungsbedürftig. Die BVMB hat aber nicht nur Kritik, sondern konkrete Abhilfevorschläge parat: Steinbrecher forderte die Bundesregierung auf, dringend für eine bessere personelle Ausstattung der Planungs- und Genehmigungsabteilungen zu sorgen. Darüber hinaus müsse die Regierung endlich die Infrastrukturnotlage anerkennen.