Dezentrale Regenwasserbewirtschaftung

Berliner Wohnungswirtschaft auf dem Weg zur Schwammstadt

Trotz eines nassen Frühjahrs: In Berlin ist und bleibt es zu trocken. Gleichzeitig nehmen die Extremwetterereignisse zu. Die Wohnungsunternehmen Berlins finden vor diesem Hintergrund, dass Regenwasserbewirtschaftung wichtig für die Stadt ist.

Die Berliner Wohnungswirtschaft startet mit Maßnahmen gegen die Folgen des Klimawandels.
© Berliner Wasserbetriebe

Die Berliner Wohnungswirtschaft startet mit Maßnahmen gegen die Folgen des Klimawandels.
© Berliner Wasserbetriebe
Eine aktuelle Umfrage von Berliner Regenwasseragentur und BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen ergab: 85 Prozent der Wohnungsunternehmen Berlins finden vor diesem Hintergrund, dass Regenwasserbewirtschaftung wichtig für die Stadt ist. 81 Prozent haben bereits entsprechende Maßnahmen umgesetzt.

An der Umfrage beteiligten sich im Februar 2023 rund 40 Prozent der Berliner Mitgliedsunternehmen des BBU. Ihnen gehören 326.000 Wohnungen in Berlin – das entspricht etwa 16 Prozent des Gesamtbestands der Wohnungen in der Stadt.

Größte Herausforderung sind die Kosten

Als größte Herausforderungen bei der Regenwasserbewirtschaftung nannten die teilnehmenden Wohnungsunternehmen die Kosten und den Planungs- und Umsetzungsaufwand, als wichtigste Ziele die Erhöhung der Wohn- und Lebensqualität und die Verbesserung des Mikroklimas. Gefragt nach den Maßnahmen, die sie bereits realisiert oder in Planung haben, stehen Maßnahmen zur Versickerung von Regenwasser auf den Grundstücken mit 89 Prozent an erster Stelle, gefolgt von durchlässigen Flächenbelägen (59 %), Dachbegrünung (57 %), Regenwassernutzung (43 %) und Fassadenbegrünung (16 %).

Unterstützung aus Politik und Verwaltung erforderlich

„Die Ergebnisse zeigen: Die soziale Wohnungswirtschaft hat die Zeichen der Zeit verstanden. Angesichts einer trockenen, heißen und unvorhersehbarer werdenden Witterung ist das auch von größter Bedeutung. Klar ist aber auch, dass wir mehr Unterstützung aus Politik und Verwaltung brauchen, etwa in Form von Förderprogrammen für Regenwasser-Projekte oder schnellere Planungsverfahren“, so BBU-Vorständin Maren Kern zu den Ergebnissen.

Ohne Wohnungswirtschaft geht es nicht

„Mit ihrem riesigen Wohnungsbestand ist die Wohnungswirtschaft ein zentraler Akteur, wenn es darum geht, die Stadt gegen Hitze, Trockenheit und Stark-regen zu wappnen“, so Dr. Darla Nickel, Chefin der Berliner Regenwasseragentur. „Das hohe Problembewusstsein der Unternehmen stimmt mich optimistisch, dass wir hier gemeinsam gut vorankommen. Jetzt gilt es, bestehende Hemmnisse aus dem Weg zu räumen und unsere Dienstleistungen für die Wohnungswirtschaft auszubauen.“

Berliner Regenwasseragentur

www.regenwasseragentur.berlin


© Berliner Wasserbetriebe

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