Neue Huntebrücke bei Oldenburg
260 Frankipfähle für den ErsatzneubauDie Oldenburger Niederlassung des Porr Spezialtiefbau in der Region Nord hat beim Ersatzneubau der Huntebrücke ein Heimspiel. Im Auftrag der Adam Hörnig Baugesellschaft aus Aschaffenburg stellt sie für die Gründung von 14 Brückenpfeilern 260 umweltfreundliche und schlanke Frankipfähle NG her.
Der erste Bauabschnitt erstreckte sich von Juni bis September 2024. Für Statik, Tragfähigkeitsmessungen, Probebelastungen sowie die Bewehrungsplanung ist die Porr Spezialtiefbau Planung mit an Bord. Die Chemnitzer Niederlassung des Spezialtiefbaus wurde mit der Hangsicherungen durch vernagelte Spritzbetonwände beauftragt.
Ersatzneubau wird auf zukünftigen Bedarf ausgelegt
Die Bundesautobahn A29, insbesondere der als Osttangente Oldenburg bekannte Abschnitt, spielt eine zentrale Rolle im Verkehrsnetz Nordwest-Niedersachsens, sowohl als regionale Fernverkehrsverbindung als auch für den städtischen Verkehr in und um Oldenburg.
Etwa vier Kilometer östlich des Oldenburger Stadtzentrums befand sich eine im Jahr 1978 erbaute Brücke über die Hunte. Berechnungen zeigten, dass die langfristige Belastbarkeit der Brücke nicht mehr sichergestellt war. Zudem prognostizieren Verkehrszählungen einen deutlichen Anstieg des täglichen Verkehrsaufkommens bis zum Jahr 2030. Daher plante die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr einen Ersatzneubau, für den seit dem 1. Januar 2021 die Autobahn GmbH des Bundes verantwortlich ist. Mit 441 Metern Spannweite, 31 Metern Breite und knapp 30 Metern Höhe hat er die gleichen Abmessungen wie die Bestandsbrücke.
Hohe Rammwiderstände und enge Pfahlanordnung waren eine Herausforderung
Im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin ruht die neue Brücke auf 14 V-Pfeilern statt auf 36 Einzelpfeilern. Frankipfähle NG übertragen die Lasten in die tragfähigen Sandschichten des Baugrunds, die in rund 15 Metern Tiefe auf einen Untergrund aus Auffüllungen, Torf und Klei folgen. Bei den Achsen 20 und 80 wurde aufgrund einer alten Bodenverbesserung ein erhöhter Rammwiderstand festgestellt, was Auflockerungsbohrungen erforderlich machte. Für die Herstellung der insgesamt 260 Frankipfähle NG mit einem Durchmesser von 610 Millimetern und einer Länge von bis zu 15 Metern kamen bzw. kommen Franki-Rammen zum Einsatz. Im Dezember 2023 durchgeführte statische Pfahlprobebelastungen bestätigten die geforderte Tragfähigkeit und ermöglichten eine Optimierung der Pfahlanzahl und -länge.
Porr Niederlassungsleiter Lars Brömstrup beschreibt die Herausforderungen: „Die Ausführung forderte aufgrund der hohen Rammwiderstände und der engen Anordnung der Pfähle unsere gesamte Spezialtiefbau-Expertise. Darüber hinaus setzte die einspurige Zufahrt zur Baustelle entlang der Hunte eine enge Kommunikation mit allen Projektbeteiligten voraus.“
Der Schutz der Hunte sowie der Flora und Fauna in den Auengebieten haben auf der Baustelle einen hohen Stellenwert. Daher werden Gefahrstoffe in Wannen gelagert, Ölbindemittel wird vorgehalten und beim Betanken der Geräte darf kein einziger Tropfen in den Baugrund gelangen. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Baustelle werden zu diesen Umweltschutzmaßnahmen unterwiesen.